Silberorfe (Leuciscus idus 'Silber')
Silberorfe Leuciscus idus 'Silber' | |
---|---|
Name | Silberorfe |
Name Lat. | Leuciscus idus 'Silber' |
Synonym | Aland |
Familie | Weißfische |
Familie lat. | Leuciscidae |
Ordnung | Karpfenfischartige |
Ordnung lat. | Cypriniformes |
Verbreitung | Europa, Asien |
Lebensraum | Flüsse, Seen |
Tiergröße | 30-80 cm |
Ernährung | Omnivor |
Temperatur | 4-22 °C |
pH-Wert | 7,0-7,5 |
Härte | < 15 °dH |
Verhalten | Friedlich |
Haltung | Gruppe |
Schwierigkeitsgrad | Anfänger |
Fortpflanzung | Freilaicher |
Zucht | Einfach |
Aquarium | Teichhaltung |
Lebenserwartung | 8-10 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Vorkommen
Die Silberorfe ist eine Zuchtform. Das natürliche Verbreitungsgebiet der Orfe erstreckt sich östlich vom Rhein bis nach Sibirien und nördlich der Alpen bis zum Polarkreis. Sie leben in sauerstoffreichen, langsam fließenden Tieflandflüssen und Seen, wo sie sich bevorzugt in Ufernähe nahe der Wasseroberfläche in Schwärmen aufhalten.
Einrichtung und Haltung
Für die Haltung ist ein entsprechend großer Teich erforderlich. Der Teich sollte mit Teich-, Schwimm- und besonders sauerstoffspendenden Unterwasserpflanzen (Tausendblatt, Wasserpest, Hornblatt etc.), großen Flusskieseln sowie einem Bodengrund aus Sand und rundkörnigem Kies eingerichtet sein und viel freien Schwimmraum bieten.
Im Wasser darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert darf 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes sollte ein dem Wasservolumen angepasster Filter nicht fehlen.
Ernährung
Sie sind Allesfresser, die sich von Insekten, Kleinkrebsen, Fischlaich, Schnecken, Muscheln und weichen Pflanzenteilen ernähren. Auch Anflugnahrung (Mücken) wird besonders gerne von der Wasseroberfläche aufgenommen. Das Futterangebot besteht aus lebenden oder tiefgekühlten Cyclops, Daphnien, Mysis, Artemia und Mückenlarven oder einer tiefgekühlten Futtermischung. Auch hochwertiges schwimmendes Teichfutter (Granulat, Pellets, Flocken) wird gerne angenommen. Ergänzend sollte gelegentlich auch Trockenfutter auf Pflanzenbasis (Kelp, Spirulina) gefüttert werden.
Vergesellschaftung
Sie sind lebhafte, schwimmfreudige Schwarmfische, die keinerlei aggressive oder unverträgliche Verhaltensweisen zeigen. Es sollten mindesten 5, besser aber wesentlich mehr Orfen gemeinsam gepflegt werden. Eine Vergesellschaftung mit anderen Teichfischen ist gut möglich. Zu kleine Fische werden allerdings als Nahrung angesehen.
Grundsätzlich dürfen nur untereinander verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.
Fortpflanzung und Zucht
Die Geschlechter sind schwer zu unterscheiden. Die Männchen sind etwas schlanker und haben zur Laichzeit einen Laichausschlag an Kopf und Vorderkörper.
Die Zucht gelingt nur in sehr großen Teichen. In der Laichzeit, von April bis Juni, legt das Weibchen die klebrigen Eier im seichten Wasser auf Kies oder Pflanzen ab. Nach 2-3 Wochen schlüpfen die Jungfische, die sich von Zooplankton ernähren.
Wichtige Information
Orfen sind für die Teichhaltung sehr gut geeignet und da sie sich meist an der Wasseroberfäche aufhalten gut zu beobachten. Sie werden auch in den Farbvarianten gold und blau gezüchtet.
Werden sie im Teich überwintert, ist für eine ausreichende Tiefe und Sauerstoffversorgung (Filter, Sauerstoffspender, Eisfreihalter) zu sorgen.
Bei Temperaturen unter 8-10 °C verlangsamt sich der Stoffwechsel der Fische und es wird kein Futter mehr angenommen, entsprechend muss die Fütterung eingestellt werden. Fällt die Temperatur weiter, halten sie eine Winterruhe nahe dem Grund. Im Frühjahr, mit steigenden Temperaturen, kann langsam wieder die Fütterung aufgenommen werden. Eine Fütterung kann auch während anhaltender Wärmeperioden im Winter erforderlich sein.
Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel, entsprechend der Teichgröße ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Teich gewöhnt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: Werner Winter; Bild: Franz Lowak
Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); RIEHL & BAENSCH (2006): Aquarien Atlas Bd. 1, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische; Harri Deutsch Verlag
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF