Spitzmäuliger Schockoladengurami (Sphaerichthys acrostoma)
Spitzmäuliger Schockoladengurami Sphaerichthys acrostoma | |
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Name | Spitzmäuliger Schockoladengurami |
Name Lat. | Sphaerichthys acrostoma |
Familie | Kampf- und Fadenfische |
Familie lat. | Osphronemidae |
Ordnung | Kletterfischartige |
Ordnung lat. | Anabantiformes |
Verbreitung | Südostasien |
Lebensraum | Bäche, Tümpel |
Tiergröße | 7 cm |
Ernährung | Omnivor |
Temperatur | 21-25 °C |
pH-Wert | 3,5-6,5 |
Härte | 1-3 °dH |
Verhalten | Friedlich |
Haltung | Paar, Gruppe |
Schwierigkeitsgrad | Spezialisten |
Fortpflanzung | Maulbrüter |
Zucht | Schwierig |
Aquarium | ~ 120 l |
Lebenserwartung | 5-8 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet der Spitzmäuligen Schokoladengurami ist ausschließlich (endemisch) das Flusssystem des Mentaya River in Kalimantan Tengah im Süden der Insel Borneo (Indonesien). Dort leben sie in schattigen, langsam fließenden Bächen und Torfsümpfen mit verottendem Laub, Totholz und Wurzeln.
Aquariumeinrichtung und Haltung
Das Aquarium sollte eine dichte Bepflanzung mit vielen Versteckmöglichkeiten (Wurzeln, Steinen, Höhlen) haben. Ein dunkler, sandig-weicher Bodengrund, bedeckt mit Mulm und Laub (z.B. Seemandelbaumblätter) sowie gedämpftes Licht (Schwimmpflanzendecke) ist ideal.
Es darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere.
Ernährung
Sie benötigen vorwiegend tierische Nahrung, ergänzt mit Algen. Das Futterangebot besteht aus kleinem Lebendfutter, wie Daphnien, Cyclops, Artemia und Mückenlarven, das meist auch in tiefgekühlter Form gefressen wird, ergänzt mit handelsüblichen, tiefgekühlten Spezialfuttermischungen. Nach Gewöhnung wird auch hochwertiges Trockenfutter (Flocken, Granulat) mit hohen pflanzlichen Anteilen (z.B. Spirulina, Kelp) angenommen.
Es darf nur so viel gefüttert werden, wie innerhalb weniger Minuten gefressen wird. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.
Vergesellschaftung
Diese friedlichen und scheuen Fische, die sich nur langsam bewegen, dürfen nur mit anderen sehr ruhigen Fischen, die keine Futterkonkurrenten sind, vergesellschaftet werden. Sie sollten paarweise, besser aber in einer Gruppe von etwa 6 Tieren gepflegt werden.
Grundsätzlich dürfen nur verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.
Geschlechtsunterschied
Während der Balz zeigt das Männchen einen seitlichen Streifen von der Basis der Schwanzflosse bis zur Körpermitte. Außerhalb der Laichzeit sind die Geschlechter kaum zu unterscheiden.
Fortpflanzung und Zucht
Das Männchen übernimmt die Maulbrutpflege (paternale Maulbrüter). Die Paarung erfolgt in Bodennähe und kann mehrere Stunden dauern. Die vom Weibchen am Boden abgelegten Eier (10-40 Stück) werden zur weiteren Maulbrutpflege vom Männchen in seinem Kehlsack aufgenommen. Nach 7-20 Tagen werden die Jungfische entlassen und das Männchen beendet die Brutpflege. Während deiser Zeit nimmt das Männchen kaum Nahrung zu sich.
Die Jungfische müssen täglich mehrmals mit speziellem Aufzuchtfutter (Staubfutter, Artemia-Nauplien) gefüttert werden. In einem Gesellschaftsbecken ist eine Zucht kaum möglich, da die Jungfische eine leichte Beute sind.
Wichtige Information
Sie besitzen ein zusätzliches Atmungsorgan, das sogenannte Labyrinth (Suprabranchialorgan) mit dem sie atmosphärische Luft atmen und können ersticken, wenn das nicht möglich ist. Die Lufttemperatur im Atembereich darf nicht unter der Wassertemperatur liegen!
Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert sind mindestens 14-tägig zu kontrollieren. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: Werner Winter; Bild: Franz Lowak
Quellenangabe: BMEL (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); RIEHL & BAENSCH (2006): Aquarien Atlas Bd. 1, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF