Riesengurami (Osphronemus goramy)

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Riesengurami
Osphronemus goramy
Riesengurami (Osphronemus goramy)
Name Riesengurami
Name Lat. Osphronemus goramy
Synonym Osphronemus gourami
Familie Kampf- und Fadenfische
Familie lat. Osphronemidae
Ordnung Kletterfischartige
Ordnung lat. Anabantiformes
Verbreitung Südostasien
Lebensraum Flüsse, Seen
Tiergröße 40-70 cm
Ernährung Omnivor
Temperatur 20-25 °C
pH-Wert 6,0-8,0
Härte 5-25 °dH
Verhalten ♂ territorial
Haltung Einzeln, Paar
Schwierigkeitsgrad Spezialisten
Fortpflanzung Schaumnestbauer
Zucht Mittelschwer
Aquarium Ab 700 l
Lebenserwartung 20 Jahre
Artenschutz Nein

Vorkommen

Ursprünglich stammen die Riesengurami von den Großen Sunda-Inseln (Indonesien). Dort leben sie in großen, langsam fließenden Flüssen, Seen und Teichen mit zum Teil dichter Vegetation.

Aquariumeinrichtung und Haltung

Das gut strukturierte Großbecken sollte eine robuste Randbepflanzung haben und Versteckmöglichkeiten aus großen Wurzeln und Steinen sowie viel Schwimmraum bieten. Ein Bodengrund aus feinem Kies oder Sand, etwas gedämpftes Licht (Schwimmpflanzen) und eine schwache Strömung ist ideal.

Es darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere.

Ernährung

Sie sind Allesfresser und nicht wählerisch mit ihrer Nahrung. Das Futterangebot besteht aus Lebendfutter bzw. Tiefkühlfutter, wie Mysis, Tubifex, Mückenlarven, Krebstieren und Würmern, dazu handelsübliche, tiefgekühlte Spezialfuttermischungen. Zusätzlich benötigen sie Pflanzenkost z.B. in Form von überbrühten Salatblättern und Früchten, ergänzt mit Trockenfutter (Flocken, Granulat, Pellets) mit hohen pflanzlichen Anteilen (z.B. Spirulina, Kelp).

Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und erhöht die Widerstandskraft.

Vergesellschaftung

Jungtiere sind für Gesellschaftsbecken mit größeren Fischen geeignet. Die Männchen werden nach Eintritt der Geschlechtsreife untereinander unverträglich. 

Grundsätzlich dürfen nur untereinander verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Geschlechtsunterschied

Erwachsene Männchen sind am bullig wirkenden Kopf mit großem Stirnbuckel und dickeren Lippen erkennbar, die Zipfel von Rücken- und Afterflosse sind zugespitzt.

Fortpflanzung und Zucht

Während der Laichzeit färben sich die Flossen der Männchen schwarz, die der Weibchen orangefarben. Das Männchen baut ein halbkugelförmiges, nach unten offenes Schaumnest unter Einbeziehung von Pflanzenteilen und übernimmt die Brutpflege. Nach der Paarung werden die ovalen, fast 3 mm großen Eier (mehr als 3.000 Stück) in das Nest eingetragen. Empfehlenswert ist, das Weibchen nach der Eiablage zu separieren. Die Jungfische werden vom Männchen noch ca. 14 Tage betreut.

Jungfische müssen täglich mehrmals mit speziellem Aufzuchtfutter gefüttert werden. In einem Gesellschaftsbecken ist die Zucht kaum möglich, da die Jungfische eine leichte Beute sind.

Wichtige Information

Sie besitzen ein zusätzliches Atmungsorgan, das sogenannte Labyrinth (Suprabranchialorgan) mit dem sie atmosphärische Luft atmen und können ersticken, wenn das nicht möglich ist. Die Lufttemperatur im Atembereich darf nicht unter der Wassertemperatur liegen!

Die fadenartig verlängerten Bauchflossen dienen auch der chemischen Wahrnehmung (Geschmacksreize).

Heute sind sie in vielen tropischen Ländern aller Erdteile als Nutzfische eingeführt.

Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert sind mindestens 14-tägig zu kontrollieren. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: Anton Lamboj

Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); RIEHL & BAENSCH (2006): Aquarien Atlas Bd. 1, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch 

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF