Rotstreifen-Erdfresser (Geophagus surinamensis)

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Rotstreifen-Erdfresser
Geophagus surinamensis
Rotstreifen-Erdfresser (Geophagus surinamensis)
Name Rotstreifen-Erdfresser
Name Lat. Geophagus surinamensis
Familie Buntbarsche
Familie lat. Cichlidae
Ordnung Buntbarschartige
Ordnung lat. Cichliformes
Verbreitung Südamerika
Lebensraum Flüsse
Tiergröße 15-20 cm
Ernährung Omnivor
Temperatur 24-28 °C
pH-Wert 6,5-7,5
Härte 4-15 °dH
Verhalten ♂ territorial
Haltung Paar
Schwierigkeitsgrad Experten
Fortpflanzung Maulbrüter
Zucht Mittelschwer
Aquarium Ab 300 l
Lebenserwartung 5-10 Jahre
Artenschutz Nein

Vorkommen

Die Rotstreifen-Erdfresser kommen in größeren Flüssen, wie dem Saramacca und Surinam River und in Seen in Surinam und Französisch Guyana vor. Sie leben in langsam fließenden oder stagnierenden Flussabschnitten, Buchten und Seeuferzonen mit sandigen Böden.

Aquariumeinrichtung und Haltung

Das Aquarium sollte eine robuste Randbepflanzung haben, mit einigen runden Flusssteinen und Wurzeln als Versteckmöglichkeit sowie viel freie, zum Wühlen geeignete Sandflächen. Ein weicher, tiefer Bodengrund mit etwas Laub (z.B. Seemandelbaum, Eiche) bedeckt, gedämpftes Licht (Schwimmpflanzen) und weiches, leicht saueres Wasser mit einer schwachen Strömung ist ideal.

Es darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere.

Ernährung

Das Futterangebot besteht aus Lebend-, Tiefkühl- und Trockenfutter. Für eine ausgewogene Ernährung einmal täglich mit einem hochwertigen, sinkenden Trockenfutter (Granulat, Pellets, Tabletten) sowie mit Tubifex, Artemia, Mysis, Mückenlarven oder Garnelen (lebend oder tiefgekühlt) füttern. Zusätzlich benötigen sie regelmäßig pflanzliche Nahrung, wie blanchierte Blatt- und Wildgemüse, Algenblätter oder Trockenfutter mit pflanzlichen Inhaltsstoffen (z.B. Spirulina). Empfehlenswert ist, mehrmals täglich kleine Portionen zu füttern. Es darf nur so viel gefüttert werden, wie innerhalb weniger Minuten gefressen wird. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit.

Vergesellschaftung

Sie sollten paarweise gepflegt werden. Männchen verhalten sich innerartlich sehr territorial, daher ist die Haltung mehrerer Paare nur in einem größeren und reich strukturierten Becken empfehlenswert. Gegenüber anderen Fischen sind sie relativ verträglich und lassen sich gut mit größeren südamerikanischen Buntbarschen vergesellschaften.

Grundsätzlich dürfen nur verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Geschlechtsunterschied

Das Männchen hat meist eine länger ausgezogene Rücken- und Afterflosse sowie eine spitze Genitalpapille, die beim Weibchen rund ist. Bei Jungtieren kann man das Geschlecht kaum feststellen.

Fortpflanzung und Zucht

Sie sind larvophile Maulbrüter. Die Eier werden vom Weibchen auf einem flachen, gut geputzten Stein o.ä. abgelegt und vom Männchen befruchtet. Die Larven schlüpfen nach ca. 2 Tagen und werden sofort vom Weibchen, manchmal auch von beiden Elterntieren, in ihrem geräumigen Schlund (Pharynx) zur Maulbrutpflege aufgenommen. Nach 7-14 Tagen werden die Jungfische aus dem Maul entlassen. Bei drohender Gefahr flüchten die Jungfische wieder ins Maul der Eltern. Sie werden noch einige Tage von beiden Elterntieren bewacht, bevor die Brutpflege endet.

Jungfische müssen mehrmals täglich mit speziellem Aufzuchtfutter (Artemia-Nauplien) gefüttert werden. In Gesellschaftsbecken ist die Zucht kaum möglich, da die Jungfische eine leichte Beute sind.

Wichtige Information

Sie durchwühlen den Bodengrund auf der Suche nach Fressbarem. Diesem arttypischen Verhalten entsprechend werden sie auch Erdfresser genannt. Pflanzen werden nicht gefressen, sollten aber in Töpfe gesetzt und mit Steinen gegen das Herauswühlen gesichert werden.

Das Laub (Seemandelbaum, Eiche etc.) reichert das Wasser mit Huminstoffen an und senkt auf natürliche Weise den pH-Wert.

Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert mindestens 14-tägig kontrolliert werden. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Werner Winter; Bild: petdata

Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); RIEHL & BAENSCH (2006): Aquarien Atlas Bd. 1, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF