Deissners Prachtzwerggurami (Parosphromenus deissneri)

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Deissners Prachtzwerggurami
Parosphromenus deissneri
Deissners Prachtzwerggurami (Parosphromenus deissneri)
Name Deissners Prachtzwerggurami
Name Lat. Parosphromenus deissneri
Familie Kampf- und Fadenfische
Familie lat. Osphronemidae
Ordnung Kletterfischartige
Ordnung lat. Anabantiformes
Verbreitung Sumatra
Lebensraum Bäche, Tümpel
Tiergröße 4 cm
Ernährung Carnivor
Temperatur 22-28 °C
pH-Wert 4,0-6,5
Härte 1-5 °dH
Verhalten Friedlich
Haltung Paar
Schwierigkeitsgrad Experten
Fortpflanzung Höhlenbrüter
Zucht Schwierig
Aquarium Ab 60 cm / 54 l
Lebenserwartung 3-5 Jahre
Artenschutz Nein

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der Deissners Prachtzwerggurami ist ausschließlich (endemisch) die Insel Bangka nordöstlich von Sumatra (Indonesien).  Sie leben in schattigen, langsam fließenden Bächen und in Tümpeln mit dichter Unterwasservegetation und Totholz.

Aquariumeinrichtung und Haltung

Das Aquarium sollte eine dichte Bepflanzung mit vielen Versteckmöglichkeiten (Wurzeln, Höhlen) haben. Ein dunkler Bodengrund mit Torf und Laub (Seemandelbaumblätter), abgeschattetes Licht (Schwimmpflanzen) und sehr weiches, leicht saures Wasser ist ideal.

Es darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere.

Ernährung

In der Natur ernähren sie sich vorwiegend von Kleinkrebsen, Insekten und Insektenlarven. Das Futterangebot besteht aus Lebend- und Tiefkühlfutter. Für eine ausgewogene Ernährung einmal täglich mit Mikrowürmchen, Cyclops, Moina, Daphnien, Artemia, Mückenlarven etc. (lebend oder tiefgekühlt) füttern. Trockenfutter und gefriergetrocknetes Futter sollte nicht der Hauptbestandteil des Futterangebotes sein.

Empfehlenswert ist, mehrmals täglich kleine Portionen zu füttern. Es darf nur so viel gefüttert werden, wie innerhalb weniger Minuten gefressen wird. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Vergesellschaftung

Sie sind friedliche und scheue Fische, die paarweise gepflegt werden sollten. Eine Vergesellschaftung mit anderen kleinen und friedlichen Fischen ist gut möglich, besser aber ist die Haltung in einem Artbecken.

Grundsätzlich dürfen nur untereinander verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Geschlechtsunterschied

Die Männchen haben blaue und rote Streifen in der Rückenflosse sind zur Laichzeit intensiver gefärbt. Die Weibchen erscheinen zur Laichzeit etwas fülliger.

Fortpflanzung und Zucht

Sie bauen ein lockeres Schaumnest in einer Höhle (Blumentopf, Röhre) und das Männchen übernimmt die Brutpflege. Die bei den zahlreichen Paarungen (Umschlingungen) ausgestoßenen Eier, insgesamt 40-100 Stück, werden vom Männchen eingesammelt und in das Nest eingebracht. Die Larven schlüpfen nach 24-36 Stunden und schwimmen nach 3-6 Tagen frei.

Die Jungfische müssen täglich mehrmals mit speziellem Aufzuchtfutter (Artemia-Nauplien) gefüttert werden. In einem Gesellschaftsbecken ist eine Zucht kaum möglich, da der Laich eine leichte Beute ist.

Wichtige Information

Sie besitzen ein zusätzliches Atmungsorgan, das sogenannte Labyrinth (Suprabranchialorgan) mit dem sie atmosphärische Luft atmen und können ersticken, wenn das nicht möglich ist. Die Lufttemperatur im Atembereich darf nicht unter der Wassertemperatur liegen!

Das Laub (Seemandelbaum, Eiche etc.) reichert das Wasser mit Huminstoffen an, senkt auf natürliche Weise den pH-Wert und fördert beim Verrotten die Entwicklung von Kleinstlebewesen, die eine wertvolle sekundäre Nahrungsquelle darstellen. Nur bei perfekten Wasserbedingungen zeigen sie ihre prächtige Färbung.

Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert mindestens 14-tägig kontrolliert werden. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: petdata

Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); RIEHL & BAENSCH (2006): Aquarien Atlas Bd. 1, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch 

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF