Karpfen (Cyprinus carpio)
Karpfen Cyprinus carpio | |
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Name | Karpfen |
Name Lat. | Cyprinus carpio |
Familie | Karpfenfische |
Familie lat. | Cyprinidae |
Ordnung | Karpfenfischartige |
Ordnung lat. | Cypriniformes |
Verbreitung | Europa, Asien |
Lebensraum | Flüsse, Seen, Weiher |
Tiergröße | 30-50 cm |
Ernährung | Omnivor |
Temperatur | 4-28 °C |
pH-Wert | 6,5-7,5 |
Härte | 10-15 °dH |
Verhalten | Friedlich |
Haltung | Gruppe |
Schwierigkeitsgrad | Anfänger |
Fortpflanzung | Freilaicher |
Zucht | Mittelschwer |
Aquarium | Teichhaltung |
Lebenserwartung | 20-40 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Vorkommen
Die Karpfen stammen ursprünglich aus den Zuflüssen des Schwarzen und Kaspischen Meeres und wurden schon im Altertum von Menschen in ganz Europa, ausgenommen in Skandinavien, verbreitet. Sie leben in stehenden und langsam fließenden, pflanzenreichen Gewässern. Die Karpfen in unseren Gewässern sind meist ausgesetzte Zuchtkarpfen. Der Bestand an Wildkarpfen ist sehr gefährdet.
Einrichtung und Haltung
Der Teich sollte mit Teich-, Schwimm- und sauerstoffspendenden Unterwasserpflanzen (Tausendblatt, Wasserpest, Hornblatt etc.), großen Flusskieseln sowie einem zum Gründeln geeigneten Bodengrund aus rundkörnigem Kies und Sand eingerichtet sein und viel freien Schwimmraum bieten.
Es darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes sollte ein dem Wasservolumen angepasster Filter nicht fehlen.
Ernährung
Das Futterangebot besteht vorwiegend aus handelsüblichem Spezialtrockenfutter für Karpfen mit mittlerem Proteingehalt (Flocken, Sticks, Granulat). Ergänzend kann pflanzliches Futter, wie Wasserpflanzen (z.B. Rizzia flutians), überbrühte Blätter (z.B. Löwenzahn, Salat, Kohl) oder Trockenfutter mit besonders hohen pflanzlichen Anteilen (Spirulina) angeboten werden sowie tierisches Futter, wie Daphnien, Mückenlarven, Tubifex, Regenwürmer, Schnecken, Muscheln etc. oder alternativ eine tiefgekühlte Spezialfuttermischung.
Es darf nur so viel gefüttert werden, wie in wenigen Minuten gefressen wird. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Fütterung fördert die Gesundheit und erhöht die Widerstandskraft.
Vergesellschaftung
Sie sind ruhige, friedliche und gesellige Fische, die keinerlei aggressive oder unverträgliche Verhaltensweisen zeigen. Es sollten mindestens 5, besser aber mehr Karpfen gemeinsam gehalten werden.
Grundsätzlich dürfen nur verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.
Fortpflanzung und Zucht
Die Geschlechter sind schwer zu unterscheiden, Männchen sind etwas schlanker und haben einen schwachen Laichausschlag zur Paarungszeit.
Zwischen Mai und Juni, bei einer Wassertemperatur von mindestens 15 °C, laichen die Weibchen in der seichten Uferzone ab, wo die Eier an Pflanzen haften bleiben. Nach 5 Tagen schlüpfen die Larven, die sich weitere 3 Tage an Wasserpflanzen heften, bevor sie an die Wasseroberfläche kommen, um ihre Schwimmblase mit Luft zu füllen. Die Lebenserwartung kann über 15 Jahre betragen.
Wichtige Information
Es gibt einige Zuchtformen, wie den Schuppenkarpfen, den Zeilkarpfen mit nur einer oder mehreren Reihen von Schuppen, den Spiegelkarpfen mit deutlich vergrößerten, über den gesamten Körper verteilten Schuppen und den unbeschuppten oder mit wenigen Schuppen versehenen Lederkarpfen.
Werden Karpfen im Teich überwintert, ist für eine ausreichende Tiefe und Sauerstoffversorgung (Filter, Sauerstoffspender, Eisfreihalter) zu sorgen.
Bei Temperaturen unter 8-10 °C verlangsamt sich der Stoffwechsel der Fische und es wird kein Futter mehr angenommen, entsprechend muss die Fütterung eingestellt werden. Fällt die Temperatur weiter, halten sie eine Winterruhe nahe dem Grund. Im Frühjahr, mit steigenden Temperaturen, kann langsam wieder die Fütterung aufgenommen werden. Eine Fütterung kann auch während anhaltender Wärmeperioden im Winter erforderlich sein.
Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel, entsprechend der Teichgröße ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Teich gewöhnt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: Werner Winter; Bild: Franz Lowak
Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); RIEHL & BAENSCH (2006): Aquarien Atlas Bd. 1, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische; Harri Deutsch Verlag
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF