Westliche Zierschildkröte (Chrysemys picta belli)
Westliche Zierschildkröte Chrysemys picta belli | |
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Name | Westliche Zierschildkröte |
Name Lat. | Chrysemys picta belli |
Familie | Neuwelt-Sumpfschildkröten |
Familie lat. | Emydidae |
Ordnung | Schildkröten |
Ordnung lat. | Testudines |
Verbreitung | Nordamerika |
Habitat | Flüsse, Seen, Sümpfe |
Tiergröße | 12-18 cm |
Ernährung | Fische, Insekten, Pflanzen |
Temperatur | 25-28 °C |
Sonnenplatz | 35-40 °C |
Luftfeuchtigkeit | 60-80 % |
Verhalten | ♂ aggressiv |
Haltung | Einzeln, Harem |
Schwierigkeitsgrad | Fortgeschrittene |
Behältnis | Aquaterrarium |
Behältnisgröße | 100 x 50 x 50 cm |
Lebenserwartung | 15-20 Jahre |
Artenschutz | EU Anhang B |
Anzeigepflicht | Ja |
Vorkommen
Die tagaktiven Westlichen Zierschildkröten sind im Westen der USA, von Ontaria bis Illinois weit verbreitet. Dort leben sie in langsam fließenden Gewässern, aber auch in Altarmen, Seen und Teichen mit dichter Vegetation.
Terrarium und Haltung
Mindestmaße für das Aquaterrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere:
Grundfläche für 1-2 Tiere: 5PL x 2,5PL (L x B) | Wasserstand: 2PB |
Die Panzerlänge (PL) und die Panzerbreite (PB) wird am größten Tier gemessen. Für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 10 %, ab dem 5. Tier um 20 % zu erweitern. Empfehlenswert ist ein Terrarium von z.B. L 100 x B 50 x H 50 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte.
Sie benötigt ein geräumiges, gut strukturiertes Aquaterrarium. Der Wasserteil, mit einem weichen, schlammigen Bodengrund, sollte mit Wurzeln, Wasserpflanzen und größeren Steinen (Sichtbarrieren und Versteckmöglichkeiten), die teilweise bis an die Wasseroberfläche reichen, strukturiert sein. Dazu benötigen sie einen Landteil zum Abtrocknen, der mit einem weichen, schlammigsandigen Bodengrund, mit Pflanzen und Wurzeln sowie mit Sonnenplätzen ausgestattet ist. Zur Erhaltung der Wasserqualität ist ein leistungsstarker Filter mit geringer Strömung sowie ein häufiger Wasserwechsel empfehlenswert.
Wasser Temp. | Beleuchtung | Sonnenplatz | |
Sommer | 22-28 °C | 12-14 Std. | 35-40 °C |
Winter (2-3 Monate) | 8-15 °C | 6-8 Std. |
Sie benötigen tägliche UV-Bestrahlung sowie Sonnenplätze mit Strahlungswärme.
Ernährung
Jungtiere ernähren sich vorwiegend von tierischer, adulte Tiere hingegen überwiegend von pflanzlicher Nahrung. Das Futterangebot besteht aus Insektenlarven, Regenwürmern, Mehlkäferlarven, Fischstücken, ergänzt mit pelletiertem oder gefriergetrocknetem Fertigfutter. Auch Tiefkühlfutter wird gut angenommen. Dazu benötigen sie unbedingt pflanzliche Nahrung, wie Salat, Löwenzahn, Endivie und Wasserpflanzen (z.B. Wasserpest). Adulten Tieren ist höchstens zweimal wöchentlich tierisches Futter anzubieten. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen.
Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit.
Fortpflanzung und Zucht
Die Männchen sind meist deutlich kleiner und haben gerade verlängerte Vorderkrallen sowie einen längeren Schwanz als Weibchen. Die Afteröffnung des Männchens liegt näher an der Schwanzspitze.
Für die Eiablage (1-17 Eier) ist ein kleiner, sandiger Landteil notwendig. Die Inkubationsdauer beträgt 66-114 Tage bei einer Temperatur von 23-30 °C.
Anzeigepflicht – Artenschutz
Der Tierbestand ist unverzüglich nach Beginn der Haltung der zuständigen Behörde schriftlich anzuzeigen. In der Folge müssen alle Zu- und Abgänge gemeldet werden.
Artenschutz: EU Anhang B. Der Kaufbeleg ist der erforderliche Herkunftsnachweis für das Tier. Bitte gut aufbewahren! In Ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.
Wichtige Information
Auf Grund ihres weiten Verbreitungsgebietes kann die Färbung und Zeichnung herkunftsabhängig variieren. Sie halten sich überwiegend im Wasser auf und kommen meist nur zum Sonnen an Land.
Im Sommer können die Tiere in einer Freilandanlage gehalten werden.
Die Winterruhe kann im Wasser oder erdfeuchtem Substrat erfolgen.
Um die heimische Fauna nicht zu verfälschen, dürfen sie keinesfalls ausgewildert werden.
Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: petdata; Bild: Franz Lowak
Quellenangabe: BMELV (1997): Tierschutzgutachten - Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag; ROGNER (2009): Taschenatlas Schildkröten, Verlag Ulmer
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF