Ruwenzori Zweistreifenchamäleon (Trioceros rudis)

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Ruwenzori Zweistreifenchamäleon
Trioceros rudis
Ruwenzori Zweistreifenchamäleon (Trioceros rudis)
Name Ruwenzori Zweistreifenchamäleon
Name Lat. Trioceros rudis
Familie Chamäleons
Familie lat. Chamaeleonidae
Ordnung Schuppenkriechtiere
Ordnung lat. Squamata
Verbreitung Afrika
Habitat Nebelwald
Tiergröße 15 cm
Ernährung Insekten
Temperatur 25-28 °C
Sonnenplatz 32-35 °C
Luftfeuchtigkeit 75-85 %
Verhalten Aggressiv
Haltung Einzeln
Schwierigkeitsgrad Experten
Behältnis Feuchtterrarium
Behältnisgröße 60 x 50 x 80 cm
Lebenserwartung 4-6 Jahre
Artenschutz WA Anhang II; EU Anhang B
Anzeigepflicht Ja

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der tagaktiven Ruwenzori Zweistreifenchamäleons ist das zentrale Afrika von Uganda über Burundi und Ruanda bis in die D.R. Kongo. Dort leben sie in den Nebelwäldern in 2.000 bis über 3.000 m Höhe auf Büschen, Sträuchern und Bäumen.

Terrarium und Haltung

Mindestmaße für das Terrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere:

Ein Tier 4KRL x 2,5KRL x 4KRL (L x B x H)

Die Kopf-Rumpf-Länge (KRL) wird am größten Tier gemessen. Für die Paarhaltung ist die Grundfläche um 20 % zu erweitern. Empfehlenswert ist ein Terrarium von z.B. L 60 x B 50 x H 80 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte.

Sie benötigen ein gut durchlüftetes, mit verzweigten Kletterästen strukturiertes Terrarium sowie robuste Pflanzen mit dichtem Blattwerk (Versteck- u. Schattenplätze), strukturierte Rück- und Seitenwände (z.B. Korkverkleidung), einen Bodengrund aus Erde-Torf-Gemisch und ein kleines Wassergefäß oder eine Tropftränke. Ein großer Teil des Bodengrundes ist immer leicht feucht zu halten. Mindestens einmal täglich, am besten abends, sollte das Terrarium innen mit Wasser (Luftfeuchtigkeit) fein besprüht werden, ideal ist eine Regen- bzw. Nebelanlage.

Temp. Tag: 25-28 °C Temp. Nacht: 10-15 °C Temp. lokal: bis 35 °C Luftfeuchte: 75-85 %

Die Beleuchtungsdauer muss 10-14 Std. je nach Jahreszeit betragen. Sie benötigen eine hohe Lichtintensität und tägliche UV-Bestrahlung sowie Sonnenplätze mit Strahlungswärme.

Ernährung

Das Futterangebot besteht aus lebenden Insekten, wie Heimchen, kleinere Heuschrecken, Schaben und Grillen. Manchmal gelingt die Umstellung auf handelsübliches Fertigfutter für insektenfressende Reptilien, das mit der Pinzette angeboten werden muss. Wachsmotten sollten wegen ihres großen Fettgehaltes nur selten und in sehr geringen Mengen verfüttert werden. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen (Bestauben des Futters). Da Wasser fast nur in Tropfenform von Blättern oder Einrichtungsgegenständen aufgenommen wird, ist eine Tropftränke empfehlenswert, alternativ können sie auch täglich aus der Pipette getränkt werden.

Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Das Männchen hat eine dickere Schwanzwurzel mit deutlich erkennbarer Hemipenistasche.

Das Weibchen brütet seine Eier (bis 25 Stück) in der Bauchhöhle aus (ovovivipar). Nach 3-6 Monaten Tragezeit heftet es die mit einer klebrigen Hülle umgebenen Jungen wahllos ins Geäst, sie schlüpfen dann sofort aus ihrer Eihaut. Als Erstfutter eignen sich kleine Insekten wie Fruchtfliegen und Mikroheimchen.

Die Lebenserwartung kann 4-6 Jahre betragen.

Anzeigepflicht – Artenschutz

Der Tierbestand ist unverzüglich nach Beginn der Haltung der zuständigen Behörde schriftlich anzuzeigen. In Ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.

Artenschutz: WA Anhang II; EU Anhang B. Der Kaufbeleg ist der erforderliche Herkunftsnachweis für das Tier. Bitte gut aufbewahren!

Wichtige Information

Sie sind sehr aktiv und benötigen ein entsprechend großes Terrarium.

Eine Freilandhaltung im Sommer, in einer artgemäßen Voliere, ist aufgrund der in Mitteleuropa herrschenden Temperaturen förderlich für das Wohlbefinden der Tiere. Für die Ruhephase wird für ca. zwei Monate die Beleuchtungsdauer um 2-3 Stunden verkürzt und die Tagestemperatur um 6-8 °C abgesenkt sowie die Luftfeuchtigkeit verringert.

Mit Obst und Honigwasser als Nahrung für die Futtertiere kann deren Qualität aufgewertet werden.

Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Christian Sänger; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: BMELV (1997): Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF