Afrikanischer Fransenfinger (Acanthodactylus boskianus)
Afrikanischer Fransenfinger Acanthodactylus boskianus | |
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Name | Afrikanischer Fransenfinger |
Name Lat. | Acanthodactylus boskianus |
Synonym | Bosks Fransenfinger |
Familie | Echte Eidechsen |
Familie lat. | Lacertidae |
Ordnung | Schuppenkriechtiere |
Ordnung lat. | Squamata |
Verbreitung | Afrika |
Habitat | Wüste, Halbwüste |
Tiergröße | 20 cm |
Ernährung | Lebende Insekten |
Temperatur | 25-30 °C |
Sonnenplatz | 40-45 °C |
Luftfeuchtigkeit | 40-60 % |
Verhalten | ♂ territorial |
Haltung | Einzeln, Paar, Harem |
Schwierigkeitsgrad | Anfänger |
Behältnis | Trockenterrarium |
Behältnisgröße | 80 x 60 x 40 cm |
Lebenserwartung | 2-4 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Anzeigepflicht | Nein |
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet der tagaktiven Afrikanischen Fransenfinger erstreckt sich über den gesamten nordafrikanischen Raum, von Mauretanien, Mali und Niger über Ägypten und der Arabischen Halbinsel bis Syrien. Sie leben vorwiegend in Wüsten und Halbwüsten mit festem Untergrund.
Terrarium und Haltung
Mindestmaße für das Terrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere:
1-2 Tiere | 6KRL x 4KRL x 3KRL (L x B x H) |
Die Kopf-Rumpf-Länge (KRL) wird am größten Tier gemessen. Für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 15 % zu erweitern. Empfehlenswert ist ein Terrarium von z.B. L 80 x B 60 x H 40 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte.
Sie benötigen ein Terrarium mit flachen Ästen, Steinaufbauten (Verstecke, Sichtschutz, Ruheplätze) und strukturierten Rück- und Seitenwänden (z.B. Korkverkleidung), eine flache Wasserschale sowie einen grabefähigen Bodengrund aus Sand oder Sand-Lehm-Gemisch und eine Bepflanzung zur Dekoration (Succulenten, Ziergräser, Kakteen etc.). Ein kleiner Teil des Bodengrundes, vor allem die unteren Sandschichten, ist immer etwas feucht zu halten. Einmal wöchentlich, am besten abends sollte das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht werden (Luftfeuchtigkeit), jedoch nicht direkt die Tiere.
Temp. Tag: 25-30 °C | Temp. Nacht: 20-22 °C | Temp. lokal: bis 45 °C | Luftfeuchte: 40-60 % |
Empfehlenswert ist eine thermostatgesteuerte Bodenheizung. Die Beleuchtungsdauer muss 10-14 Std. je nach Jahreszeit betragen. Ideal sind Speziallampen, die die notwendige Wärme und UV-Licht produzieren. Eine tägliche UV-Bestrahlung ist unerlässlich.
Ernährung
Das Futterangebot besteht aus lebenden Insekten, wie z.B. Grillen, Heimchen, kleinere Heuschrecken oder Schaben. Zusätzlich kann auch handelsübliches Fertigfutter für insektenfressende Reptilien, zur Gewöhnung eventuell mit der Pinzette, angeboten werden. Wachsmotten sollten wegen ihres großen Fettgehaltes nur selten in geringen Mengen an adulte Tiere, nicht aber an Jungtiere verfüttert werden. Jungtieren ist täglich, adulten Tieren 4-5 mal wöchentlich Futter anzubieten. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen (Bestauben des Futters). Trinkwasser muss immer verfügbar sein.
Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.
Fortpflanzung und Zucht
Adulte Männchen sind meist größer und kräftiger gebaut als Weibchen und an ihren Präanalporen (porenartige Öffnungen vor dem Analspalt) zu erkennen. Das Weibchen vergräbt mehrmals pro Jahr meist 2-7 Eier in den sandigen, feuchten Bodengrund. Bei einer Temperatur von 24-26 °C beträgt die Inkubationszeit etwa 90-100 Tage. Als Erstfutter für die Jungtiere eignen sich kleine Insekten wie Fruchtfliegen und Mikroheimchen.
Wichtige Information
Adulte Männchen verhalten sich sehr territorial und sind untereinander unverträglich. Sie können aber gut in einer Gruppe, ein Männchen mit 2-4 Weibchen gepflegt werden. Erhöhte Sonnenplätze werden von den sonnenliebenden Tieren gerne aufgesucht.
Für die Winterruhe wird für ca. 2 Monate die Beleuchtungsdauer um 2-3 Stunden verkürzt und die Tempereatur um 3-5 °C abgesenkt.
Die Qualität der Futtertiere kann durch die Gabe von Obst und Honigwasser als Nahrung aufgewertet werden.
Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: Christian Sänger; Bild: Franz Lowak
Quellenangabe: ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag; BMELV (1997): Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF