Südliche Zierschildkröte (Chrysemys picta dorsalis)
Südliche Zierschildkröte Chrysemys picta dorsalis | |
---|---|
Name | Südliche Zierschildkröte |
Name Lat. | Chrysemys picta dorsalis |
Synonym | Rückenstreifen Zierschildkröte |
Familie | Neuwelt-Sumpfschildkröten |
Familie lat. | Emydidae |
Ordnung | Schildkröten |
Ordnung lat. | Testudines |
Verbreitung | SO-USA |
Habitat | Süßwasser |
Tiergröße | 10-15 cm |
Ernährung | Fische, Insekten, Pflanzen |
Temperatur | 25-30 °C |
Sonnenplatz | 35-40 °C |
Luftfeuchtigkeit | 60-80 % |
Verhalten | ♂ aggressiv |
Haltung | Einzeln, Harem |
Schwierigkeitsgrad | Fortgeschrittene |
Behältnis | Aquaterrarium |
Behältnisgröße | 80 x 40 x 40 cm |
Lebenserwartung | 15-20 Jahre |
Artenschutz | EU Anhang B |
Anzeigepflicht | Ja |
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet der Südlichen Zierschildkröten ist der Südosten der USA, von Texas bis Alabama. Sie leben in langsam fließenden und stehenden Gewässern mit weichem Bodengrund und dichter Vegetation sowie geschützten Sonnenplätzen an den Ufern.
Terrarium und Haltung
Mindestmaße für das Aquaterrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere:
Grundfläche für 1-2 Tiere: 5PL x 2,5PL (L x B) | Wasserstand: 2PB |
Die Panzerlänge (PL) und die Panzerbreite (PB) wird am größten Tier gemessen. Für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 10 %, ab dem 5. Tier um 20 % zu erweitern. Empfehlenswert ist ein Terrarium von z.B. L 80 x B 40 x H 40 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte.
Sie benötigt ein geräumiges, gut strukturiertes Aquaterrarium. Der Wasserteil, mit einem weichen, schlammigen Bodengrund, sollte mit Wurzeln, Wasserpflanzen und größeren Steinen (Sichtbarrieren und Versteckmöglichkeiten), die teilweise bis an die Wasseroberfläche reichen, strukturiert sein. Dazu benötigen sie einen Landteil zum Abtrocknen, der mit einem weichen, schlammigsandigen Bodengrund, mit Pflanzen und Wurzeln sowie mit Sonnenplätzen ausgestattet ist. Zur Erhaltung der Wasserqualität ist ein leistungsstarker Filter mit geringer Strömung sowie ein häufiger Wasserwechsel empfehlenswert.
Wasser Temp. | Beleuchtung | Sonnenplatz | |
Sommer | 20-28 °C | 12-14 Std. | 35-40 °C |
Winter (2-3 Monate) | 8-15 °C | 6-8 Std. |
Sie benötigen tägliche UV-Bestrahlung sowie Sonnenplätze mit Strahlungswärme.
Ernährung
Das Futterangebot besteht aus Insektenlarven, Schnecken, Regenwürmern, Mehlkäferlarven, Garnelen, Fischstücken, geschabtem Rindfleisch oder Leber, ergänzt mit pelletiertem oder gefriergetrocknetem Fertigfutter. Auch Tiefkühlfutter wird gut angenommen. Dazu unbedingt Salat, Löwenzahn, Endivie und Wasserpflanzen (z.B. Wasserpest) anbieten. Jungtieren ist täglich, adulten Tieren zweimal wöchentlich Futter anzubieten. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen.
Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.
Fortpflanzung und Zucht
Die Männchen haben einen konkaven Bauchpanzer und einen deutlich dickeren Schwanz als die Weibchen. Die Afteröffnung des Männchens liegt näher an der Schwanzspitze als beim Weibchen.
Für die Eiablage (1-18 Eier) ist ein kleiner, sandiger Landteil notwendig. Die Inkubationsdauer beträgt 61-77 Tage bei einer Temperatur von 28-30 °C.
Die Lebenserwartung kann 15-20 Jahre betragen.
Anzeigepflicht – Artenschutz
Der Tierbestand ist unverzüglich nach Beginn der Haltung der zuständigen Behörde schriftlich anzuzeigen. In der Folge müssen alle Zu- und Abgänge gemeldet werden.
Artenschutz: EU Anhang B. Der Kaufbeleg ist der erforderliche Herkunftsnachweis für das Tier. Bitte gut aufbewahren! In Ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.
Wichtige Information
Die Lufttemperatur muss immer um mindestens 2-3 °C höher sein als die Wassertemperatur.
Die Winterruhe kann im Wasser oder erdfeuchtem Substrat erfolgen. Die Tiere können während der warmen Sommermonate in einer Freilandanlage gehalten werden.
Um die heimische Fauna nicht zu verfälschen, dürfen sie keinesfalls ausgewildert werden.
Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: Christian Sänger; Bild: Stephan Böhm
Quellenangabe: BMELV (1997): Tierschutzgutachten - Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag; ROGNER (2009): Taschenatlas Schildkröten, Verlag Ulmer
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF