Everglades-Erdnatter (Pantherophis obsoletus)

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Everglades-Erdnatter
Pantherophis obsoletus
Everglades-Erdnatter (Pantherophis obsoletus)
Name Everglades-Erdnatter
Name Lat. Pantherophis obsoletus
Synonym Elaphe obsoleta rossalleni
Familie Nattern
Familie lat. Colubridae
Ordnung Schuppenkriechtiere
Ordnung lat. Squamata
Verbreitung USA
Habitat Wald, Buschland
Tiergröße 90-150 cm
Ernährung Nager
Temperatur 22-28 °C
Sonnenplatz 30-35 °C
Luftfeuchtigkeit 50-80 %
Verhalten Semi-aggressiv
Haltung Einzeln, Paar, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Behältnis Halbfeucht-Terrarium
Behältnisgröße 150 x 70 x 130 cm
Lebenserwartung 15-20 Jahre
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Die vorwiegend dämmerungsaktiven Everglades-Erdnattern kommen ausschließlich in den Everglades, Florida (USA) vor. Dort leben die guten Kletterer in lichten Wäldern, Sümpfen, Gras- und Farmland, aber auch als Kulturfolger in der Nähe von Siedlungen.

Terrarium und Haltung

Mindestmaße für das Terrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere:

1-2 Tiere 1KL x 0,5KL x 1KL (L x B x H)

Die Körperlänge (KL) wird am größten Tier gemessen. Für jedes weitere Tier sollte die Grundfläche um 20 % erweitert werden. Empfehlenswert ist ein Terrarium von z.B. L 150 x B 70 x H 130 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte.

Sie benötigen ein mit Wurzeln, Kletterästen, Korkröhren und Bambusstäben (Versteckplätze und Sichtschutz) strukturiertes Terrarium mit einem feuchtigkeitsspeichernden Bodengrund, z.B. aus Sand-Humus-Gemisch mit Torf und Laub, sowie ein leicht zu reinigendes Wasserbecken als Trinkgefäß. Die Hälfte des Bodengrundes ist immer leicht feucht zu halten (keine Staunässe), wofür sich z.B. Platten aus Sphagnum-Moos gut eignen. Einmal täglich, am besten abends, sollte das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht (Luftfeuchtigkeit) werden. Ideal ist eine Regen- oder Nebelanlage.

Temp. Tag: 22-28 °C Temp. Nacht: 18-22 °C Temp. lokal: bis 35 °C Luftfeuchte: 50-80 %

Empfehlenswert ist eine thermostatgesteuerte Bodenheizung. Die Beleuchtungsdauer muss 12-14 Std. je nach Jahreszeit betragen. Ideal sind Tageslicht-Leuchtstoffröhren ergänzt mit Strahlern.

Ernährung

Das Futterangebot besteht entsprechend ihrer Größe aus lebenden kleinen Nagetieren (z.B. Mäuse, Ratten) sowie Küken oder kleinen Tauben. Nach erfolgter Eingewöhnung gelingt oft die Umstellung auf tote Futtertiere (handelsübliches Frostfutter). Jungtieren sollte alle 3-5 Tage, adulten Tieren alle 7-14 Tage Futter angeboten werden, wobei gelegentlich eine Fastenperiode eingelegt werden sollte (z.B. eine Fütterung überspringen). Wird die Schlange nach der Nahrungsaufnahme gestört, kann das zum Erbrechen der Beute führen. Es ist besser mehrere kleine Futtertiere, als ein großes, anzubieten. Wenn sie über einen längeren Zeitraum nicht frisst, sollte sowohl der Zeitpunkt als auch das Futter variiert werden. Wichtig ist die Anreicherung der Futtertiere mit Vitaminen und Mineralstoffen. Da die Schlange von lebenden Nagern verletzt werden könnte, darf sie mit diesen nicht unbeaufsichtigt bleiben.

Fortpflanzung und Zucht

Eine Sondierung durch den Tierarzt ist die einzig verlässliche Methode der Geschlechtsbestimmung.

Das Weibchen legt seine Eier (12-20 Stück) im feuchten, etwa 5 cm tiefen Bodengrund ab und betreibt keine Brutpflege. Die Inkubationszeit beträgt 60-80 Tage bei einer Temperatur von 28 °C. Die Jungtiere sind 25-30 cm groß und können mit nestjungen Mäusen gefüttert werden.

Wichtige Information

Es gibt sie in einigen Farbvariationen. Untereinander sind sie gut verträglich, sollten aber bei der Fütterung vereinzelt werden, um sich nicht gegenseitig zu verletzen, wenn sie an das Futtertier gehen. Bei Bedrohung vibrieren sie mit dem Schwanz und geben gezielt stark riechenden Kot ab. Allgemein gelten sie als bissig.

Um Stereotypien vorzubeugen, sollte das Terrarium gelegentlich verändert werden. Oft genügt ein fremder Gegenstand wie z.B. eine Wurzel oder Ähnliches.

Empfehlenswert ist eine mit einer Futterpause einhergehende Winterruhe von 3-5 Monaten bei einer Temperatur von 7-12 °C.Beim Hantieren stets Schlangenhaken und Schutzhandschuhe bereithalten.Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Christian Sänger; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: BMELV (1997): Tierschutzgutachten -  Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF