Sägeschwanzeidechse (Holaspis guentheri)
Sägeschwanzeidechse Holaspis guentheri | |
---|---|
Name | Sägeschwanzeidechse |
Name Lat. | Holaspis guentheri |
Synonym | Westliche Sägeschwanzeidechse |
Familie | Echte Eidechsen |
Familie lat. | Lacertidae |
Ordnung | Schuppenkriechtiere |
Ordnung lat. | Squamata |
Verbreitung | Afrika |
Habitat | Feuchtsavanne |
Tiergröße | 12-15 cm |
Ernährung | Insekten |
Temperatur | 25-28 °C |
Sonnenplatz | 35 °C |
Luftfeuchtigkeit | 70-90 % |
Verhalten | Friedlich |
Haltung | Einzeln, Paar, Harem |
Schwierigkeitsgrad | Anfänger |
Behältnis | Feuchtterrarium |
Behältnisgröße | 50 x 50 x 100 cm |
Lebenserwartung | 7 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Anzeigepflicht | Nein |
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet der tagaktiven, baumbewohnenden Sägeschwanzeidechsen reicht von Sierra Leone bis Angola in Westafrika über Uganda bis Tansania in Ostafrika. Sie leben vorwiegend in den feuchten Tieflandwäldern und im offenen Buschland.
Terrarium und Haltung
Mindestmaße für das Terrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere:
1-2 Tiere | 6KRL x 4KRL x 4KRL (L x B x H) |
Die Kopf-Rumpf-Länge (KRL) wird am größten Tier gemessen. Für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 15 % zu erweitern. Empfehlenswert ist ein Terrarium von z.B. 60 x 50 x 100 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte.
Sie benötigen ein Terrarium mit dünnen, verzweigten Kletterästen, Bambusstäben und Pflanzen, wie Ficus, Scindapsus etc. (Versteck- und Schattenplätze), strukturierte Rück- und Seitenwände (z.B. Korkverkleidung) und einen mit Laub und Rindenstücken bedeckten, feuchtigkeitsspeichernden Bodengrund aus Waldboden-Torf-Gemisch sowie ein flaches Wassergefäß. Ein Teil des Bodengrundes ist immer leicht feucht zu halten (keine Staunässe). Mehrmals täglich sollte das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht (Luftfeuchtigkeit) werden, besser ist eine Regen- bzw. Nebelanlage.
Temp. Tag: 25-28 °C | Temp. Nacht: 20-22 °C | Temp. lokal: bis 35 °C | Luftfeuchte: 70-90 % |
Die Beleuchtungsdauer muss 10-14 Std. je nach Jahreszeit betragen. Sie benötigen eine hohe Lichtintensität und tägliche UV-Bestrahlung sowie Sonnenplätze mit Strahlungswärme.
Ernährung
Das Futterangebot besteht aus lebenden Insekten, wie Grillen, Heimchen, Heuschrecken, Tausendfüßer und Spinnen. Häufig wird nach Gewöhnung auch handelsübliches Fertigfutter für insektenfressende Reptilien angenommen. Wachsmotten sollten wegen ihres großen Fettgehaltes nur selten in geringen Mengen an adulte Tiere, nicht aber an Jungtiere verfüttert werden. Jungtieren ist täglich, adulten Tieren 4-5 mal wöchentlich Futter anzubieten. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen (Bestauben des Futters). Trinkwasser muss immer verfügbar sein, wird aber bevorzugt in Tropfenform von Blättern oder Einrichtungsgegenständen aufgenommen (Tropftränke).
Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.
Fortpflanzung und Zucht
Adulte Männchen sind meist größer und kräftiger gebaut als Weibchen und an ihren Präanalporen (porenartige Öffnungen vor dem Analspalt) zu erkennen.
Das Weibchen vergräbt mehrmals pro Jahr meist 2 Eier in den weichen, feuchten Bodengrund. Bei einer Temperatur von 24-26 °C beträgt die Inkubationszeit ca. 80 Tage. Als Erstfutter für die Jungtiere eignen sich kleine Insekten wie Fruchtfliegen und Mikroheimchen.
Wichtige Information
Sie können gut in einer kleinen Gruppe, ein Männchen mit 2-4 Weibchen gepflegt werden.
Diese Baumbewohner benötigen ein hohes Terrarium. Sägeschwanzeidechsen können zielsicher von Ast zu Ast springen und im Gleitflug bis zu 30 m zurücklegen. Sie können ihren Schwanz bei Gefahr abstoßen, der ohne das Tier wesentlich zu beeinträchtigen, wieder nachwächst.
Sie benötigen Sonnenplätze mit Strahlungswärme, z.B. mit einem Spot bestrahlte Äste.
Die Qualität der Futtertiere kann durch die Gabe von Obst und Honigwasser als Nahrung aufgewertet werden.
Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: petdata; Bild: petdata
Quellenangabe: BMELV (1997): Tierschutzgutachten - Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF