Puffotter (Bitis arietans)
Puffotter Bitis arietans | |
---|---|
Name | Puffotter |
Name Lat. | Bitis arietans |
Familie | Vipern |
Familie lat. | Viperidae |
Ordnung | Schuppenkriechtiere |
Ordnung lat. | Squamata |
Verbreitung | Afrika |
Habitat | Buschsavanne |
Tiergröße | 80-120 cm |
Ernährung | Nager |
Temperatur | 25-30 °C |
Sonnenplatz | 30-35 °C |
Luftfeuchtigkeit | 50-70 % |
Verhalten | Nachtaktiv, semi-aggressiv |
Haltung | Einzeln, Paar, Gruppe |
Schwierigkeitsgrad | Spezialisten |
Behältnis | Halbfeucht-Terrarium |
Behältnisgröße | 150 x 80 x 80 cm |
Lebenserwartung | 10-15 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Anzeigepflicht | Nein |
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet der dämmerungs- und nachtaktiven Puffottern ist der gesamte afrikanische Kontinent mit Ausnahme der inneren Sahara und der zentralen Regenwaldgebiete. Sie leben tagsüber gut getarnt im hohen Gras des Buschlandes oder unter Steinen.
Terrarium und Haltung
Mindestmaße für das Terrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere:
1-2 Tiere | 1KL x 0,5KL x 0,5KL (L x B x H) |
Die Körperlänge (KL) wird am größten Tier gemessen. Für jedes weitere Tier sollte die Grundfläche um 20 % erweitert werden. Empfehlenswert ist ein Terrarium von z.B. L 150 x B 80 x H 80 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte
Sie benötigen ein mit groben Steinen und Wurzeln (Versteckplätze und Sichtschutz) strukturiertes, besonders ausbruchsicheres Terrarium, mit einem lockeren Bodengrund, z.B. aus Sand oder Sand- Torf-Gemisch mit einer Schicht aus trockenem Laub, sowie ein leicht zu reinigendes Wasserbecken als Trink- und Bademöglichkeit. Jedes Tier benötigt einen mit Strahlern erwärmten Sonnenplatz. Einmal täglich, am besten abends, sollte das Terrarium innen mit Wasser so besprüht werden, dass der Boden rasch wieder abtrocknen kann (keine Staunässe).
Temp. Tag: 25-30 °C | Temp. Nacht: 18-22 °C | Temp. lokal: bis 35 °C | Luftfeuchte: 50-70 % |
Empfehlenswert ist eine thermostatgesteuerte Bodenheizung. Die Beleuchtungsdauer muss 12-14 Std. je nach Jahreszeit betragen. Ideal sind Tageslicht-Leuchtstoffröhren ergänzt mit Strahlern.
Ernährung
Das Futterangebot besteht entsprechend ihrer Größe hauptsächlich aus lebenden Nagetieren (Mäusen, Ratten etc.) sowie nestjungen Küken und kleinen Tauben. Nach erfolgter Eingewöhnung gelingt oft die Umstellung auf tote Futtertiere (handelsübliches Frostfutter). Jungtieren sollte bis zu drei mal pro Woche, adulten Tieren einmal pro Woche Futter angeboten werden. Wird die Schlange nach der Nahrungsaufnahme gestört, kann das zum Erbrechen der Beute führen. Es ist besser mehrere kleine Futtertiere, als ein großes, anzubieten. Wenn sie über einen längeren Zeitraum nicht frisst, sollte sowohl der Zeitpunkt als auch das Futter variiert werden. Wichtig ist die Anreicherung der Futtertiere mit Vitaminen und Mineralstoffen. Da die Schlange von lebenden Nagern verletzt werden könnte, darf sie mit diesen nicht unbeaufsichtigt bleiben.
Fortpflanzung und Zucht
Eine Sondierung durch den Tierarzt ist die einzig verlässliche Methode der Geschlechtsbestimmung.
Sie sind lebendgebärend (ovovivipar). Die Tragzeit beträgt 4-6 Monate, die voll entwickelten 30-80 Jungtiere sind 15-25 cm lang. Die Lebenserwartung kann 10-15 Jahre betragen.
Anzeigepflicht
Informieren Sie sich unbedingt über allfällige Halteverbote oder Genehmigungen zur Haltung gefährlicher Tiere in Ihrem Bundesland oder Ihrer Gemeinde (z.B. Ordnungsamt). In Ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.
Wichtige Information
Die Puffotter ist für die meisten Giftschlangenbisse in Afrika verantwortlich. Sie ist nicht angriffslustig, stößt aber blitzartig zu, wenn sie sich bedroht oder gestört fühlt. Ihre Giftzähne sind sehr lange und beim Biß werden große Mengen eines zytotoxischen Giftes injiziert, das sehr schmerzhaft ist und erhebliche Gewebezerstörung verursacht. Der Biss kann unter ungünstigen Umständen innerhalb weniger Stunden zum Tod führen.
Für die Ruhephase wird für 1-3 Monate die Beleuchtungsdauer um 2-4 Stunden verkürzt und die Temperatur um 3-4 °C, je nach Herkunft, abgesenkt.
Beim Hantieren ist ein Schlangenhaken bzw. Schlangenzange sowie Schutzhandschuhe unerlässlich.
Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: Christian Sänger; Bild: Franz Lowak
Quellenangabe: BMELV (1997): Tierschutzgutachten - Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF