Gartenboa (Corallus hortulanus)

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Gartenboa
Corallus hortulanus
Gartenboa (Corallus hortulanus)
Name Gartenboa
Name Lat. Corallus hortulanus
Synonym Corallus enydris
Familie Riesenschlangen
Familie lat. Boidae
Ordnung Schuppenkriechtiere
Ordnung lat. Squamata
Verbreitung N-Südamerika
Habitat Regenwald
Tiergröße 150-220 cm
Ernährung Nager
Temperatur 26-28 °C
Sonnenplatz 30-35 °C
Luftfeuchtigkeit 80-100 %
Verhalten Nachtaktiv, aggressiv
Haltung Einzeln, Paar, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Experten
Behältnis Feuchtterrarium
Behältnisgröße 150 x 80 x 200 cm
Lebenserwartung 15-20 Jahre
Artenschutz WA Anhang II; EU Anhang B
Anzeigepflicht Ja

Vorkommen

Die vorwiegend baumbewohnenden, dämmerungs- bis nachtaktiven Gartenboas sind im südlichen Zentralamerika und im nördlichen Südamerika weit verbreitet. Dort leben sie auf Bäumen und Büschen im tropischen Tieflandregenwald.

Terrarium und Haltung

Mindestmaße für das Terrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere:

1-2 Tiere 0,75KL x 0,5KL x 1,5KL (L x B x H)

Die Körperlänge (KL) wird am größten Tier gemessen. Für jedes weitere Tier sollte die Grundfläche um 20 % erweitert werden. Empfehlenswert ist ein Terrarium von z.B. L 150 x B 80 x H 200 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte.

Sie benötigen ein mit Wurzeln, waagrechten Kletterästen und Korkröhren (Versteckplätze, Sichtschutz) strukturiertes Terrarium mit einem lockeren, feuchtigkeitsspeichernden Bodengrund, z.B. aus Torf-Erde-Gemisch mit Laub und Sphagnum Moos (kein Sand oder Kies) sowie ein großes, leicht zu reinigendes Wasserbecken als Trink- und Bademöglichkeit. Ein Großteil des Bodengrundes sollte immer leicht feucht gehalten werden. Einmal täglich, am besten abends, sollte das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht (Luftfeuchtigkeit) werden, besser ist aber eine Regen- oder Nebelanlage.

Temp. Tag: 26-28 °C Temp. Nacht: 22-24 °C Temp. lokal: bis 35 °C Luftfeuchte: 80-100 %

Empfehlenswert ist eine thermostatgesteuerte Bodenheizung. Die Beleuchtungsdauer muss 12-14 Std. je nach Jahreszeit betragen. Ideal sind Tageslicht-Leuchtstoffröhren.

Ernährung

Sie ernähren sich entsprechend ihrer Größe von Mäusen, Ratten, Meerschweinchen und anderen Nagetieren sowie Küken und Hühnern. Nach erfolgter Eingewöhnung gelingt häufig die Umstellung auf handelsübliche tiefgekühlte Futtertiere. Jungtieren sollte alle 8-10 Tage, adulten Tieren alle 14-20 Tage Futter angeboten werden, wobei gelegentlich eine Fastenperiode eingelegt werden sollte (z.B. eine Fütterung überspringen). Wird die Schlange nach der Nahrungsaufnahme gestört, kann das zum Erbrechen der Beute führen. Wichtig ist die Anreicherung der Futtertiere mit Vitaminen und Mineralstoffen. Da die Schlange von lebenden Nagern verletzt werden könnte, darf sie mit diesen nicht unbeaufsichtigt bleiben.

Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Eine Sondierung durch den Tierarzt ist die einzig verlässliche Methode der Geschlechtsbestimmung. Sie sind lebendgebärend (ovovivipar). Die Tragzeit beträgt 6-8 Monate, die voll entwickelten 10-20 Jungtiere sind 40-55 cm lang und können mit jungen Mäusen gefüttert werden. Die Jungtiere eines Wurfes können sich stark in Färbung und Zeichnung unterscheiden.

Die Lebenserwartung kann 15-20 Jahre betragen.

Anzeigepflicht – Artenschutz

Der Tierbestand ist unverzüglich nach Beginn der Haltung der zuständigen Behörde schriftlich anzuzeigen. Informieren Sie sich unbedingt über allfällige Halteverbote oder Genehmigungen zur Haltung gefährlicher Tiere in ihrem Bundesland oder ihrer Gemeinde (z.B. Ordnungsamt).

Artenschutz: WA Anhang II; EU Anhang B. Der Kaufbeleg ist der erforderliche Herkunftsnachweis für das Tier. Bitte gut aufbewahren! In Ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weiter Informationen.

Wichtige Information

Die Art ist oft ungestüm und kann bei Störung beißen. Sie kommen mit verschiedener Zeichnung und in verschieden Farbvarianten, von grau und braun bis gelb, orange und rot, vor. Wenn die Lufttemperatur im Terrarium niedriger ist als die Temperatur im Wasserbecken, besteht die Gefahr einer Atemwegsinfektion. Für die Ruhephase wird für 2-3 Monate die Beleuchtungsdauer um 3-4 Stunden verkürzt. Beim Hantieren stets Schlangenhaken, Schutzhandschuhe und kaltes Wasser bereithalten.

Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Christian Sänger; Bild: petdata

Quellenangabe: BMELV (1997): Tierschutzgutachten -  Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF