Stacheliger Riesen-Chuckwalla (Sauromalus hispidus)

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Stacheliger Riesen-Chuckwalla
Sauromalus hispidus
Stacheliger Riesen-Chuckwalla (Sauromalus hispidus)
Name Stacheliger Riesen-Chuckwalla
Name Lat. Sauromalus hispidus
Familie Leguane
Familie lat. Iguanidae
Ordnung Schuppenkriechtiere
Ordnung lat. Squamata
Verbreitung Mexiko
Habitat Halbwüsten
Tiergröße 60 cm
Ernährung Vegetabilien, Insekten
Temperatur 25-30 °C
Sonnenplatz 45-50 °C
Luftfeuchtigkeit 30-50 %
Verhalten ♂ territorial
Haltung Paar, Harem
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Behältnis Wüstenterrarium
Behältnisgröße 2,0 x 1,2 x 1,6 m
Lebenserwartung 20 Jahre
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Ja

Vorkommen

Die tagaktiven Stacheligen Riesen-Chuckwalla sind auf den, der Baja California (Mexiko) vorgelagerten,trocken-heißen und felsigen Inseln im Nordwesten des Golfs von Kalifornien endemisch. Nachts, aber auch tagsüber zur Thermoregulation, ziehen sie sich in Felsspalten und Höhlen zurück.

Terrarium und Haltung

Mindestmaße für das Terrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere: 

1-2 Tiere 5KRL x 4KRL x 3KRL oder 5KRL x 3KRL x 4KRL (L x B x H)

Die Kopf-Rumpf-Länge (KRL) wird am größten Tier gemessen. Für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 15 % zu erweitern. Empfehlenswert ist ein Terrarium von z.B. L 200 x B 120 x H 160 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte.

Sie benötigen ein gut strukturiertes Terrarium mit starken Kletterästen, Steinen und festzementierte Felsaufbauten mit horizontalen Spalten (Versteckmöglichkeiten) an Rück- und Seitenwänden sowie einen ca. 30 cm tiefen, grabfähigen Bodengrund aus Sand-Lehm-Gemisch um Bauten anlegen zu können. Ein kleiner Teil des Bodengrundes ist immer feucht zu halten. Ein kleines Wassergefäß und eine leicht zu reinigende Futterstelle vervollständigen die Einrichtung. Ein bis zweimal wöchentlich, am besten abends, sollte das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht werden.

Temp. Tag: 25-30 °C Temp. Nacht: 20-25 °C Temp. lokal: bis 50 °C Luftfeuchte: 30-50 %

Empfehlenswert ist eine thermostatgesteuerte Bodenheizung. Die Beleuchtungsdauer muss 12-14 Std. je nach Jahreszeit betragen. Sie benötigen eine hohe Lichtintensität. Ideal sind Speziallampen, die die notwendige Wärme und UV-Licht produzieren. Eine tägliche UV-Bestrahlung ist unerlässlich.

Ernährung

Sie benötigen überwiegend pflanzliche Nahrung. Das Futterangebot besteht aus Wildkräutern (Luzerne, Löwenzahn, Spitzwegerich, Klee, Kresse, Petersilie etc.), Gemüse (Blattsalate, Paprika, Zucchini, Tomaten, Kohl etc.), Sprossen und Keime von z.B. Mais, Linsen, Mungobohnen und Alfalfa, diverse Blüten (Löwenzahn, Nachtkerze, Klee, Gänseblümchen) und Früchten. Gelegentlich können lebende Insekten, wie Grillen und Heuschrecken angeboten werden. Jungtiere ernähren sich ausschließlich vegetarisch. Wichtig ist die Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen (Bestauben des Futters). Jungtieren ist täglich, adulten Tieren 3-4 mal wöchentlich Futter anzubieten. Trinkwasser muss immer verfügbar sein. Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Nur Männchen besitzen Femoral-Poren an der Schenkelinnenseite ihrer Hinterbeine. Das Weibchen legt mehrmals pro Jahr ca. 8-10 hartschalige Eier in den Bodengrund. Bei einer Temperatur von 30 °C beträgt die Inkubationszeit ca. 90 Tage. Eine Brutpflege wird nicht betrieben. Als Erstfutter für die Jungtiere eignet sich feingeschnittenes Obst und Wiesenblüten.

Die Lebenserwartung kann bis zu 20 Jahre betragen.

Wichtige Information

Die guten Kletterer halten sich bei der Futtersuche oft auf Bäumen auf. Sie sind gegenüber den Menschen kaum scheu oder aggressiv, dennoch ist beim direkten Umgang Vorsicht vor Schwanzschlägen geboten. Adulte Männchen verhalten sich territorial und sind untereinander unverträglich.

Sie benötigen 45-50 °C warme Sonnenplätze. Für die Winterruhe wird für ca. zwei Monate die Beleuchtungsdauer um 2-3 Stunden verkürzt und die Temperatur um 3-4 °C abgesenkt. 

Die Qualität der Futtertiere kann durch die Gabe von Obst und Honigwasser aufgewertet werden.

Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Werner Winter; Bild: petdata

Quellenangabe: BMELV (1997): Tierschutzgutachten - Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF