Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis)
Europäische Sumpfschildkröte Emys orbicularis | |
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Name | Europäische Sumpfschildkröte |
Name Lat. | Emys orbicularis |
Familie | Neuwelt-Sumpfschildkröten |
Familie lat. | Emydidae |
Ordnung | Schildkröten |
Ordnung lat. | Testudines |
Verbreitung | Europa |
Habitat | Verkrautete Gewässer |
Tiergröße | 11-20 cm |
Ernährung | Fische, Insekten, Pflanzen |
Temperatur | 20-25 °C |
Sonnenplatz | 32-35 °C |
Luftfeuchtigkeit | 50-70 % |
Verhalten | Friedlich |
Haltung | Einzeln, Paar, Gruppe |
Schwierigkeitsgrad | Fortgeschrittene |
Behältnis | Aquaterrarium, Teich |
Behältnisgröße | 120 x 60 x 60 cm |
Lebenserwartung | 15-20 Jahre |
Artenschutz | EU FFH-Richtlinie Anhang IV |
Anzeigepflicht | Ja |
Vorkommen
Die Verbreitungsgebiet reicht von Westasien über Nordafrika bis Süd- und Mitteleuropa. Auch in Österreich gibt es noch einige Populationen (Donau-Altarme). Sie leben in stark verkrauteten, stehenden und langsam fließenden Gewässern.
Terrarium und Haltung
Mindestmaße für das Aquaterrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere:
Grundfläche für 1-2 Tiere: 5PL x 2,5PL (L x B) | Wasserstand: 2PB |
Die Panzerlänge (PL) und die Panzerbreite (PB) wird am größten Tier gemessen. Für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 10 %, ab dem 5. Tier um 20 % zu erweitern. Empfehlenswert ist ein Aquaterrarium von z.B. L 120 x B 60 x H 60 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte.
Sie benötigt ein geräumiges, gut strukturiertes Aquaterrarium. Der Wasserteil, mit einem weichen, schlammigen Bodengrund, sollte mit Wurzeln, Wasserpflanzen und größeren Steinen (Sichtbarrieren und Versteckmöglichkeiten), die teilweise bis an die Wasseroberfläche reichen, strukturiert sein. Dazu benötigen sie einen Landteil (ca. 1/3 der Bodenfläche) zum Abtrocknen, der mit einem weichen, schlammigsandigen Bodengrund, mit Pflanzen und Wurzeln sowie mit Sonnenplätzen ausgestattet ist. Zur Erhaltung der Wasserqualität ist ein leistungsstarker Filter mit geringer Strömung sowie ein häufiger Wasserwechsel empfehlenswert.
Wasser Temp. | Beleuchtung | Sonnenplatz | |
Sommer | 20-25 °C | 12-14 Std. | 32-35 °C |
Winter (3-5 Monate) | 4-8 °C | 6-8 Std. |
Sie benötigen tägliche UV-Bestrahlung sowie Sonnenplätze mit Strahlungswärme.
Ernährung
Das Futterangebot besteht aus Insektenlarven, Schnecken, Regenwürmern, Mehlkäferlarven, Garnelen, Fischstücken, geschabtem Rindfleisch oder Leber, ergänzt mit pelletiertem oder gefriergetrocknetem Fertigfutter. Auch Tiefkühlfutter wird gut angenommen. Dazu ist Salat, Löwenzahn, Endivie und Wasserpflanzen (z.B. Wasserpest) anzubieten. Jungtieren ist täglich, adulten Tieren zweimal wöchentlich Futter anzubieten. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen.
Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.
Fortpflanzung und Zucht
Die Männchen haben einen konkaven Bauchpanzer und einen deutlich längeren Schwanz als die Weibchen. Die Afteröffnung des Männchens liegt näher an der Schwanzspitze als beim Weibchen.
Die Paarung findet im Frühjahr im Wasser statt und die Eiablage (bis zu 16 Eier) erfolgt zwischen Mai und Juni. Für die Eiablage ist ein kleiner, sandiger Landteil notwendig. Die Inkubationsdauer beträgt 52-107 Tage (meist 70 Tage) bei einer Temperatur von 24-30 °C.
Die Lebenserwartung kann 15-20 Jahre betragen.
Anzeigepflicht – Artenschutz
Der Tierbestand ist unverzüglich nach Beginn der Haltung der zuständigen Behörde schriftlich anzuzeigen. In der Folge müssen alle Zu- und Abgänge gemeldet werden. In Ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.
Artenschutz: EU FFH-Richtlinie Anahng IV. Der Kaufbeleg ist der erforderliche Herkunftsnachweis für das Tier. Bitte gut aufbewahren!
Wichtige Information
Sie können ganzjährig im Gartenteich mit einer Mindestwassertiefe von 1 m gehalten werden.
Die Winterruhe dauert je nach Herkunft der Tiere 3-5 Monate und erfolgt im Wasser (Hautatmung!) oder in feuchtem Substrat bei 4-8 °C.
Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: Christian Sänger; Bild: petdata
Quellenangabe: BMELV (1997): Tierschutzgutachten - Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Verlag Harri Deutsch
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF