Schleuderschwanz-Agame (Laudakia stellio)

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Schleuderschwanz-Agame
Laudakia stellio
Schleuderschwanz-Agame (Laudakia stellio)
Name Schleuderschwanz-Agame
Name Lat. Laudakia stellio
Synonym Stellagama stellio
Familie Agamen
Familie lat. Agamidae
Ordnung Schuppenkriechtiere
Ordnung lat. Squamata
Verbreitung SO-Europa, Vorderasien
Habitat Halbwüste
Tiergröße 40 cm
Ernährung Insekten, Gemüse, Obst
Temperatur 25-35 °C
Sonnenplatz 45 °C
Luftfeuchtigkeit 50-60 %
Verhalten ♂ territorial
Haltung Einzeln, Paar, Harem
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Behältnis Trockenterrarium
Behältnisgröße 110 x 80 x 100 cm
Lebenserwartung 10 Jahre
Artenschutz FFH-Richtlinie Anhang IV
Anzeigepflicht Ja

Vorkommen

Die Hardune sind in Kleinasien, im Südwesten Asiens sowie in Südosteuropa (Griechenland, Zypern) verbreitet und die einzige in Europa beheimatete Agamenart. Sie sind wärmebedürftig, ausgezeichnete Kletterer und bevorzugen felsige Plätze mit starker Sonneneinstrahlung.

Terrarium und Haltung

Mindestgröße für das Terrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere:

1-2 Tiere 5KRL x 3KRL x 4KRL (L x B x H)

Die Kopf-Rumpf-Länge (KRL) wird am größten Tier gemessen. Für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 15 % zu erweitern. Empfehlenswert ist ein Terrarium von z.B. L 110 x B 80 x H 100 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte. 

Sie benötigen ein mit Kletterästen (Akazie), Steinen und Felsaufbauten (Sandsteinliegeplatten unter der Strahlungsquelle) strukturiertes Wüstenterrarium, mit Versteckplätzen und einem Bodengrund aus grobem Sand und Geröll, ein kleines Wassergefäß sowie getopfte Pflanzen (z.B. Euphorbien, Aloe, Oleander, Agaven). Ein kleiner Teil des Bodengrundes ist immer feucht zu halten. Einmal täglich, am besten abends, sollte das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht werden, jedoch nicht direkt die Tiere (Schockgefahr). Empfehlenswert ist eine thermostatgesteuerte Bodenheizung.

Temp. Tag: 25-35 °C Temp. Nacht: 18-20 °C Temp. lokal: bis 45 °C Luftfeuchte: 50-60 %

Die Beleuchtungsdauer muss 10-14 Std. je nach Jahreszeit betragen. Sie benötigen eine hohe Lichtintensität. Ideal sind Speziallampen, die die notwendige Wärme und UV-Licht produzieren. Eine tägliche UV-Bestrahlung ist unerlässlich.

Ernährung

Sie ernähren sich von lebenden Insekten, wie Grillen, Heimchen, Zophobas- und Mehlkäferlarven, Nacktraupen, Spinnen und Schnecken, alternativ kann auch handelsübliches Fertigfutter für insektenfressende Reptilien angeboten werden, sowie süßes Obst (Kirschen, Bananen), Salat, Löwenzahnblüten und Wildkräuter. Wachsmotten sollten wegen ihres großen Fettgehaltes nur in geringen Mengen an adulte Tiere, nicht aber an Jungtiere verfüttert werden. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen (Bestauben des Futters). Jungtieren ist täglich, adulten Tieren 4-5 mal wöchentlich Futter anzubieten. Trinkwasser muss immer verfügbar sein.

Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Die Männchen besitzen vergrößerte Porenschuppen vor dem Analspalt (Präanalia) und in der Bauchmitte. Sie sind in der Paarungszeit rötlich oder orange gefärbt.

Das Weibchen vergräbt seine Eier (3-5 Stück) im Bodengrund. Die Inkubationszeit beträgt 55-60 Tage bei einer Temperatur von 28 °C. Als Erstfutter für die Jungtiere eignen sich kleine Insekten.

Die Lebenserwartung kann 10 Jahre betragen.

Anzeigepflicht – Artenschutz

Der Tierbestand ist unverzüglich nach Beginn der Haltung der zuständigen Behörde schriftlich anzuzeigen. In Ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.

Artenschutz: FFH-Richtlinie (Fauna-Flora-Habitat) der EU Anhang IV. Der Kaufbeleg ist der erforderliche Herkunftsnachweis für das Tier. Bitte gut aufbewahren!

Wichtige Information

Adulte Männchen verhalten sich sehr territorial und sind untereinander unverträglich.

Für die Ruhephase wird für ca. zwei Monate die Beleuchtungsdauer um 2-3 Stunden verkürzt und die Temperatur um 4-6 °C abgesenkt. Für Tiere aus Europa wird die Temperatur auf 8-12 °C reduziert.

Mit Obst und Honigwasser als Nahrung für die Futtertiere kann deren Qualität aufgewertet werden.

Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: petdata

Quellenangabe: BMELV (1997): Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; .ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF