West-Usambara-Zweihornchamäleon (Kinyongia multituberculata)

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West-Usambara-Zweihornchamäleon
Kinyongia multituberculata
West-Usambara-Zweihornchamäleon (Kinyongia multituberculata)
Name West-Usambara-Zweihornchamäleon
Name Lat. Kinyongia multituberculata
Familie Chamäleons
Familie lat. Chamaeleonidae
Ordnung Schuppenkriechtiere
Ordnung lat. Squamata
Verbreitung Tansania
Habitat Bergwälder
Tiergröße 35 cm
Ernährung Insekten
Temperatur 26-28 °C
Sonnenplatz 30-35 °C
Luftfeuchtigkeit 70-80 % / 85-95 %
Verhalten Aggressiv
Haltung Einzeln
Schwierigkeitsgrad Experten
Behältnis Feuchtterrarium
Behältnisgröße 100 x 60 x 100 cm
Lebenserwartung 6-8 Jahre
Artenschutz WA Anhang II; EU Anhang B
Anzeigepflicht Ja

Vorkommen

Die tagaktiven West-Usambara-Zweihornchamäleons kommen ausschließlich in den westlichen Usambara Bergen in Tansania vor. Dort leben sie auf Büschen und Bäumen der Bergregenwälder von 1200 m bis 2500 m Höhe, wo extreme Schwankungen von Temperatur und Luftfeuchtigkeit herrschen.

Terrarium und Haltung

Mindestmaße für das Terrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere:

Ein Tier 4KRL x 2,5KRL x 4KRL (L x B x H)

Die Kopf-Rumpf-Länge (KRL) wird am größten Tier gemessen. Für die Paarhaltung ist die Grundfläche um 20 % zu erweitern. Empfehlenswert ist ein Terrarium von z.B. L 100 x B 60 x H 100 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte.

Sie benötigen ein gut durchlüftetes, mit verzweigten Kletterästen strukturiertes Terrarium sowie robuste (auch künstliche) Pflanzen als Sichtschutz, strukturierte Rück- und Seitenwände (z.B. Korkverkleidung), einen Bodengrund aus Sand-Torf-Gemisch (15 cm tief) und ein kleines Wassergefäß oder besser eine Tropftränke. Ein größerer Teil des Bodengrundes ist immer etwas feucht zu halten. Nachts sollte die Luftfeuchtigkeit auf 85-95 % erhöht werden. Empfehlenswert ist eine Nebel- bzw. Regenanlage.

Temp. Tag: 26-28 °C Temp. Nacht: 14-18 °C Temp. lokal: bis 35 °C Luftfeuchte: 70-80 %

Die Beleuchtungsdauer muss 10-14 Std. je nach Jahreszeit betragen. Sie benötigen eine hohe Lichtintensität. Ideal sind Speziallampen mit hohem UV-A und UV-B Anteil.

Ernährung

Das Futterangebot besteht aus lebenden Insekten, wie Heimchen, kleinere Heuschrecken, Schaben und Grillen. Oft gelingt die Umstellung auf handelsübliches Fertigfutter für insektenfressende Reptilien, das mit der Pinzette angeboten werden muss. Wachsmotten sollten wegen ihres großen Fettgehaltes nur selten und in sehr geringen Mengen verfüttert werden. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen (Bestauben des Futters). Da Wasser fast nur in Tropfenform von Blättern oder Einrichtungsgegenständen aufgenommen wird, ist eine Tropftränke empfehlenswert, alternativ können sie auch täglich aus der Pipette getränkt werden.

Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Das Männchen hat eine dickere Schwanzwurzel mit deutlich erkennbarer Hemipenistasche.

Das Weibchen vergräbt seine weichschaligen Eier (bis 27 Stück) im Bodengrund. Nach 300 bis 315 Tagen Inkubationszeit und einer Temperatur von tagsüber 23 °C und nachts 17 °C schlüpfen die Jungtiere. Als Erstfutter eignen sich kleine Insekten wie Fruchtfliegen und Mikroheimchen.

Anzeigepflicht – Artenschutz

Der Tierbestand ist unverzüglich nach Beginn der Haltung der zuständigen Behörde schriftlich anzuzeigen. In Ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.

Artenschutz: WA Anhang II; EU Anhang B. Der Kaufbeleg ist der erforderliche Herkunftsnachweis für das Tier. Bitte gut aufbewahren!

Wichtige Information

Wichtig für ihr Wohlbefinden sind starke Schwankungen von Temperatur (Tag-Nacht) und Luftfeuchtigkeit, die morgens ca. 95 % betragen und während des Tagesverlaufs auf ca. 75 % sinken soll. Sonnenplätze bis 35 °C werden gelegentlich aufgesucht.

Sie sind sehr stressanfällig.

Mit Obst und Honigwasser als Nahrung für die Futtertiere kann deren Qualität aufgewertet werden.

Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: petdata

Quellenangabe: BMELV Deutschland (1997): Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF