Natal-Zwergchamäleon (Bradypodion thamnobates)

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Natal-Zwergchamäleon
Bradypodion thamnobates
Natal-Zwergchamäleon (Bradypodion thamnobates)
Name Natal-Zwergchamäleon
Name Lat. Bradypodion thamnobates
Familie Chamäleons
Familie lat. Chamaeleonidae
Ordnung Schuppenkriechtiere
Ordnung lat. Squamata
Verbreitung Südafrika
Habitat Busch-, Laubwälder
Tiergröße 18 cm
Ernährung Insekten
Temperatur 26-28 °C
Sonnenplatz 30-35 °C
Luftfeuchtigkeit 60-80 %
Verhalten Semi-aggressiv
Haltung Einzeln, Paar
Schwierigkeitsgrad Spezialisten
Behältnis Halbfeucht-Terrarium
Behältnisgröße 80 x 60 x 100 cm
Lebenserwartung 3-4 Jahre
Artenschutz WA Anhang II; EU Anhang B
Anzeigepflicht Ja

Vorkommen

Die tagaktiven Natal-Zwergchamäleons kommen in einem sehr kleinen Gebiet in der Provinz Natal (Südafrika), von Bulwer bis Dargle und am Mooi Fluss vor. Dort leben sie in den Büschen, Sträuchern und Bäumen.

Terrarium und Haltung

Mindestmaße für das Terrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere:

Ein Tier 4KRL x 2,5KRL x 4KRL (L x B x H)

Die Kopf-Rumpf-Länge (KRL) wird am größten Tier gemessen. Für die Paarhaltung ist die Grundfläche um 20 % zu erweitern. Empfehlenswert ist ein Terrarium von z.B. L 80 x B 60 x H 100 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte.

Sie benötigen ein gut durchlüftetes, mit verzweigten Kletterästen strukturiertes Terrarium sowie robuste (auch künstliche) Pflanzen als Sichtschutz, strukturierte Rück- und Seitenwände (z.B. Korkverkleidung), einen Bodengrund aus Sand-Torf-Gemisch und ein kleines Wassergefäß oder besser eine Tropftränke. Ein größerer Teil des Bodengrundes ist immer etwas feucht zu halten. Einmal täglich, am besten abends, sollte das Terrarium innen mit Wasser (Luftfeuchtigkeit) fein besprüht werden, besser ist aber eine Regen- bzw. Nebelanlage.

Temp. Tag: 26-28 °C Temp. Nacht: 14-18 °C Temp. lokal: bis 35 °C Luftfeuchte: 60-80 %

Die Beleuchtungsdauer muss 10-14 Std. je nach Jahreszeit betragen. Sie benötigen eine hohe Lichtintensität. Ideal sind Speziallampen mit hohem UV-A und UV-B Anteil.

Ernährung

Das Futterangebot besteht aus lebenden Insekten, wie Heimchen, Heuschrecken und Grillen. Manchmal gelingt die Umstellung auf handelsübliches Fertigfutter für insektenfressende Reptilien, das mit der Pinzette angeboten werden muss. Wachsmotten sollten wegen ihres großen Fettgehaltes nur selten und in sehr geringen Mengen verfüttert werden. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen (Bestauben des Futters). Da Wasser fast nur in Tropfenform von Blättern oder Einrichtungsgegenständen aufgenommen wird, ist eine Tropftränke empfehlenswert, alternativ können sie auch täglich aus der Pipette getränkt werden.

Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Das Männchen hat eine dickere Schwanzwurzel mit deutlich erkennbarer Hemipenistasche.

Das Weibchen brütet seine Eier (bis 26 Stück) in der Bauchhöhle aus (ovovivipar). Nach 3-6 Monaten Tragezeit heftet es die mit einer klebrigen Hülle umgebenen Jungen wahllos ins Geäst, sie schlüpfen dann sofort aus ihrer Eihaut. Als Erstfutter eignen sich kleine Insekten wie z.B. Fruchtfliegen.

Die Lebenserwartung kann 3-4 Jahre betragen.

Anzeigepflicht – Artenschutz

Der Tierbestand ist unverzüglich nach Beginn der Haltung der zuständigen Behörde schriftlich anzuzeigen. In Ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.

Artenschutz: WA Anhang II; EU Anhang B. Der Kaufbeleg ist der erforderliche Herkunftsnachweis für das Tier. Bitte gut aufbewahren!

Wichtige Information

Sie sind sehr aktiv und benötigen ein entsprechend großes Terrarium.

Eine Freilandhaltung im Sommer, in einer artgemäßen Voliere, ist aufgrund der in Mitteleuropa herrschenden Temperaturen förderlich für das Wohlbefinden der Tiere. Für die Ruhephase wird für ca. zwei Monate die Beleuchtungsdauer um 2-3 Stunden verkürzt und die Tagestemperatur um 6-10 °C abgesenkt sowie die Luftfeuchtigkeit verringert.

Mit Obst und Honigwasser als Nahrung für die Futtertiere kann deren Qualität aufgewertet werden.

Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Christian Sänger; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: BMELV (1997): Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF