Spaltenschildkröte (Malacochersus tornieri)
Spaltenschildkröte Malacochersus tornieri | |
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Name | Spaltenschildkröte |
Name Lat. | Malacochersus tornieri |
Familie | Eigentliche Landschildkröten |
Familie lat. | Testudinidae |
Ordnung | Schildkröten |
Ordnung lat. | Testudines |
Verbreitung | Ostafrika |
Habitat | Dornbuschsavanne |
Tiergröße | 15-20 cm |
Ernährung | Kräuter, Gräser, Sukkulenten |
Temperatur | 24-28 °C |
Sonnenplatz | 35-45 °C |
Luftfeuchtigkeit | 40-60 % |
Verhalten | Friedlich |
Haltung | Einzeln, Harem |
Schwierigkeitsgrad | Fortgeschrittene |
Behältnis | Trockenterrarium |
Behältnisgröße | 120 x 50 x 50 cm |
Lebenserwartung | 30-40 Jahre |
Artenschutz | WA Anhang I; EU Anhang A |
Anzeigepflicht | Ja |
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet der Spaltenschildkröten liegt in Kenia und Tansania in Ostafrika. Sie bewohnen trockene Dornbuschsavannen und Kopje-Felsen (Inselberge) bis in 1.800 m Höhe. Die guten Kletterer halten sich meist in der Nähe von Felsspalten auf, in die sie sich zu ihrem Schutz rasch zurückziehen. Die Zehen der Vorder- und Hinterbeine sind mit starken Krallen ausgestattet.
Terrarium und Haltung
Mindestmaße für das Terrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere:
Grundfläche für 1-2 Tiere | 3PL x 1,5PL (L x B) |
Die Panzerlänge (PL) wird am größten Tier gemessen. Für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um10 %, ab dem 5. Tier um 20 % zu erweitern. Empfehlenswert ist ein Terrarium von z.B.120 x 50 x 50 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte.
Sie benötigen ein geräumiges Terrarium mit flachen aufgestapelten Steinen (Felsspalten) strukturiert, einem grabfähigen 10-15 cm tiefen Bodengrund, z.B. aus Sand-Lehm-Kies-Gemisch sowie ein kleines, leicht zu reinigendes Wasserbecken zum Trinken und robuste Trockenpflanzen zur Dekoration. Bei Gruppenhaltung sind getrennte Schlafplätze zu schaffen und geeignete Maßnahmen zur Sichttrennung durchzuführen.
Temp. Tag: 24-28 °C | Temp. Nacht: 18-22 °C | Temp. lokal: 35-45 °C | Luftfeuchte: 40-60 % |
Empfehlenswert ist eine thermostatgesteuerte Bodenheizung. Die Beleuchtungsdauer muss 10-14 Std., je nach Jahreszeit betragen. Sie benötigen eine hohe Lichtintensität und tägliche UV-Bestrahlung sowie Sonnenplätze mit Strahlungswärme.
Ernährung
Sie ernähren sich fast nur vegetarisch. Das Futterangebot besteht aus einer breiten Palette von Wildkräutern (Wegerich, Löwenzahn, etc.), trockenen Gräsern, Heu und Heupresslinge, Klee, Sukkulenten (z.B. Aloe) und Gemüse, wie Feldsalat, Gurken, Zucchini und Chicoree, ergänzt mit handelsüblichem Fertigfutter für Landschildkröten. Gelegentlich können auch geringe Mengen tierisches Eiweiß angeboten werden. Obst sollte wegen des Fruchtzuckergehaltes nur wenig und selten gefüttert werden. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen. Für adulte Tiere ist ein Fasttag pro Woche ratsam. Trinkwasser muss immer verfügbar sein. Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.
Fortpflanzung und Zucht
Die etwas kleineren Männchen haben einen deutlich dickeren und längeren Schwanz als die größeren Weibchen.
Die Paarung und Eiablage, bis zu 6 Gelege, findet im Juli und August statt. Das Weibchen vergräbt seine Eier, meist nur 1 Ei pro Gelege, ca. 5 cm tief, an einem sandigen Platz. Die Inkubationsdauer beträgt 100-180 Tage bei ca. 27-30 °C. Die Lebenserwartung kann 30-40 Jahre betragen.
Anzeigepflicht – Artenschutz
Der Tierbestand ist unverzüglich nach Beginn der Haltung der zuständigen Behörde schriftlich anzuzeigen. In der Folge müssen alle Zu- und Abgänge gemeldet werden.
Artenschutz: WA Anhang I; EU Anhang A. Sie erhalten beim Kauf ein CITES Dokument, das bestätigt, dass dieses Tier eine Nachzucht ist. Bitte bewahren sie das CITES Dokument gut auf!
In ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.
Wichtige Information
Sie können gut in einer Gruppe, ein Männchen mit 3-4 Weibchen gehalten werden. Männchen sind untereinander unverträglich. Da ihr stark abgeflachter, biegsamer Panzer kaum Schutz vor Feinden bietet, halten sie sich meist in Spalten versteckt. Ihre kurzen Aktivitätszeiten (15-20 Minuten) sind früh morgens und spät nachmittags.
Während der Regenzeit sollte die Luftfeuchtigkeit auf 60-80 % erhöht werden (täglich mehrmals sprühen). Sie halten keine Winterruhe.
Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: petdata; Bild: Franz Lowak
Quellenangabe: BMELV (1997): Tierschutzgutachten - Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF