Rotbauch-Spitzkopfschildkröte (Emydura subglobosa)
Rotbauch-Spitzkopfschildkröte Emydura subglobosa | |
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Name | Rotbauch-Spitzkopfschildkröte |
Name Lat. | Emydura subglobosa |
Synonym | Emydura albertisii |
Familie | Schlangenhalsschildkröten |
Familie lat. | Chelidae |
Ordnung | Schildkröten |
Ordnung lat. | Testudines |
Verbreitung | Australien |
Habitat | Flüsse, Seen |
Tiergröße | 25 cm |
Ernährung | Trockenfutter, Garnelen, Insekten |
Temperatur | 25-28 °C |
Sonnenplatz | 35-40 °C |
Luftfeuchtigkeit | 60-80 % |
Verhalten | Semi-aggressiv |
Haltung | Einzeln, Paar, Gruppe |
Schwierigkeitsgrad | Fortgeschrittene |
Behältnis | Aquaterrarium |
Behältnisgröße | 150 x 60 x 60 cm |
Lebenserwartung | 20 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Anzeigepflicht | Nein |
Vorkommen
Die tagaktiven Rotbauch-Spitzkopfschildkröten sind in Nord-Australien auf der Kap York Halbinsel und in Neuguinea und einigen umliegenden Inseln weit verbreitet. Dort leben sie in langsam fließenden Gewässern und Seen sowie Tümpeln mit dichter Vegetation und in stark verkrauteten Sumpfgebieten.
Terrarium und Haltung
Mindestmaße für das Aquaterrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere:
Grundfläche für 1-2 Tiere: 5PL x 2,5PL (L x B) | Wasserstand: 2PB |
Die Panzerlänge (PL) und die Panzerbreite (PB) wird am größten Tier gemessen. Für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 10 %, ab dem 5. Tier um 20 % zu erweitern. Empfehlenswert ist ein Aquaterrarium von z.B. L 150 x B 60 x H 60 cm das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte.
Der Wasserteil, ca. 30 cm tief, mit weichem, schlammigen Bodengrund, sollte mit Wurzeln, Wasserpflanzen und größeren Steinen (Sichtbarrieren und Versteckmöglichkeiten), die teilweise bis an die Wasseroberfläche reichen, strukturiert sein. Dazu benötigen sie einen kleinen, sandigen Landteil mit Pflanzen und Wurzeln sowie Sonnenplätze. Zur Erhaltung der Wasserqualität ist ein leistungsstarker Filter mit geringer Strömung sowie ein häufiger Wasserwechsel empfehlenswert.
Wasser Temp. | Beleuchtung | Sonnenplatz | |
Sommer | 25-28 °C | 12-14 Std. | 35-40 °C |
Winter (2-3 Monate) | 22-25 °C | 10-12 Std. |
Sie benötigen eine hohe Lichtintensität und tägliche UV-Bestrahlung sowie Sonnenplätze mit Strahlungswärme.
Ernährung
Sie ernähren sich vorwiegend von tierischer Nahrung. Das Futterangebot besteht aus Tiefkühlfutter, wie Wasserinsekten, Garnelen, Krebse, Stinte, Muschel- und Fischfleisch etc., ergänzt mit handelsüblichem Trockenfutter für Wasserschildkröten. Dazu benötigen sie gelegentlich pflanzliche Nahrung, die individuell unterschiedlich angenommen wird, wie Salat, Löwenzahn, Endivie und Wasserpflanzen (z.B. Wasserpest) sowie Obst (Banane). Adulten Tieren ist zweimal wöchentlich Futter anzubieten. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen.
Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.
Fortpflanzung und Zucht
Die Männchen haben einen konkaven Bauchpanzer (Plastron) und einen deutlich längeren Schwanz. Die Paarung findet ganzjährig statt, das Ende der Regenzeit wird aber bevorzugt. Die Eiablage erfolgt mehrmals jährlich. Das Weibchen vergräbt seine Eier, maximal 15 Stück pro Gelege in Gewässernähe. Die Inkubationsdauer beträgt 45-60 Tage bei durchschnittlich 29 °C.
Die Lebenserwartung kann über 20 Jahre betragen.
Wichtige Information
Sie benötigen ein großes Aquaterrarium und sollten nicht mit anderen Wasserschildkröten vergesellschaftet werden. Obwohl die Tiere untereinander sehr verträglich sind, muss darauf geachtet werden, dass rangniedrige Tiere ausreichend Futter erhalten.
Rotbauch-Spitzkopfschildkröten sind fast ausschließlich wasserbewohnend. Gelegentlich erfolgt auch die Eiablage unter Wasser in Schlamm. Die Embryonalentwicklung im Ei setzt erst ein, wenn das Gewässer ausgetrocknet ist.
Es ist auf besonders gute Wasserqualität zu achten.
Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: Christian Sänger; Bild: Josip Stanic
Quellenangabe: BMELV (1997): Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF