Amur-Natter (Elaphe schrenckii)
Amur-Natter Elaphe schrenckii | |
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Name | Amur-Natter |
Name Lat. | Elaphe schrenckii |
Familie | Nattern |
Familie lat. | Colubridae |
Ordnung | Schuppenkriechtiere |
Ordnung lat. | Squamata |
Verbreitung | Asien |
Habitat | Wälder, Buschland |
Tiergröße | 120-150 cm |
Ernährung | Nager |
Temperatur | 22-28 °C |
Sonnenplatz | 28-33 °C |
Luftfeuchtigkeit | 50-70 % |
Verhalten | Friedlich |
Haltung | Einzeln, Paar, Gruppe |
Schwierigkeitsgrad | Anfänger |
Behältnis | Halbfeucht-Terrarium |
Behältnisgröße | 150 x 80 x 150 cm |
Lebenserwartung | 10-15 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Anzeigepflicht | Nein |
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet der vorwiegend tag- und dämmerungsaktiven Amur-Natter reicht vom Südosten Russlands, der Mandschurei über Korea bis Südchina. Dort leben sie bevorzugt in höher gelegenen bewaldeten Regionen und Buschlandschaften, oft in der Nähe von Siedlungen.
Terrarium und Haltung
Mindestmaße für das Terrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere:
1-2 Tiere | 1KL x 0,5KL x 1KL (L x B x H) |
Die Körperlänge (KL) wird am größten Tier gemessen. Für jedes weitere Tier sollte die Grundfläche um 20 % erweitert werden. Empfehlenswert ist ein Terrarium von z.B. L 150 x B 80 x H 150 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte.
Sie benötigen ein mit Wurzeln, verzweigten Kletterästen, Korkröhren und Bambusstäben (Versteckplätze und Sichtschutz) strukturiertes Terrarium, einen feuchtigkeitsspeichernden Bodengrund, z.B. aus Sand-Humus-Gemisch mit Torf und Laub, sowie ein leicht zu reinigendes Wasserbecken als Trinkgefäß. Um eine gleichbleibende Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten, muss ein Viertel des Bodengrundes immer leicht feucht gehalten werden, wofür sich Platten aus Sphagnum-Moos gut eignen. Einmal täglich, am besten abends, sollte das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht werden (Nebel- oder Regenanlage).
Temp. Tag: 22-28 °C | Temp. Nacht: 18-22 °C | Temp. lokal: bis 33 °C | Luftfeuchte: 50-70 % |
Empfehlenswert ist eine thermostatgesteuerte Bodenheizung. Die Beleuchtungsdauer muss 12-14 Std. je nach Jahreszeit betragen. Ideal sind Tageslicht-Leuchtstoffröhren ergänzt mit UV-Strahlern.
Ernährung
Das Futterangebot besteht entsprechend ihrer Größe aus kleinen lebenden Nagetieren (Mäuse, kleine Ratten) sowie Küken oder kleinen Tauben sowie gelegentlich ein Hühnerei. Nach erfolgter Eingewöhnung gelingt oft die Umstellung auf tote Futtertiere (handelsübliches Frostfutter). Jungtieren sollte alle 3-5 Tage, adulten Tieren alle 7-14 Tage Futter angeboten werden, wobei gelegentlich eine Fastenperiode eingelegt werden sollte (z.B. eine Fütterung überspringen). Wird die Schlange nach der Nahrungsaufnahme gestört, kann das zum Erbrechen der Beute führen. Es ist besser mehrere kleine Futtertiere, als ein großes, anzubieten. Wichtig ist die Anreicherung der Futtertiere mit Vitaminen und Mineralstoffen. Da die Schlange von lebenden Nagern verletzt werden könnte, darf sie mit diesen nicht unbeaufsichtigt bleiben.
Fortpflanzung und Zucht
Männchen haben paarige Fortpflanzungsorgane (Hemipenis), zurückgezogen in der Schwanzbasis und einen längeren Schwanz als Weibchen. Eine Sondierung durch den Tierarzt ist die einzig verlässliche Methode der Geschlechtsbestimmung.
Das Weibchen legt seine Eier (ca. 15 Stück) im feuchten, etwa 5 cm tiefen Bodengrund ab und betreibt keine Brutpflege. Die Inkubationszeit beträgt 40-60 Tage bei einer Temperatur von 26-28 °C.
Die Lebenserwartung kann 10-15 Jahre betragen.
Wichtige Information
Sie sind untereinander gut verträglich. Entsprechend der Anzahl der Tiere sind Sonnenplätze auf Steinen oder lehmigen Flächen einzurichten, die mit Strahlern erwärmt werden. Höhere Temperaturen und zu geringe Luftfeuchtigkeit werden auf Dauer nicht vertragen.
Empfehlenswert ist eine mit einer Futterpause einhergehende Winterruhe von 4-5 Monaten bei einer Temperatur von 2-10 °C.Beim Hantieren stets Schlangenhaken und Schutzhandschuhe bereithalten.
Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: Christian Sänger; Bild: Franz Lowak
Quellenangabe: BMELV (1997): Tierschutzgutachten - Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF