Blaukehlagame (Acanthocercus atricollis)

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Blaukehlagame
Acanthocercus atricollis
Blaukehlagame (Acanthocercus atricollis)
Name Blaukehlagame
Name Lat. Acanthocercus atricollis
Synonym Agama atricollis
Familie Agamen
Familie lat. Agamidae
Ordnung Schuppenkriechtiere
Ordnung lat. Squamata
Verbreitung Afrika
Habitat Savanne
Tiergröße 30 cm
Ernährung Insekten, Kräuter, Früchte
Temperatur 25-33 °C
Sonnenplatz 40-45 °C
Luftfeuchtigkeit 50-70 %
Verhalten ♂ territorial
Haltung Einzeln, Paar, Harem
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Behältnis Halbfeucht-Terrarium
Behältnisgröße 120 x 60 x 80 cm
Lebenserwartung 10-12 Jahre
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Die tagaktiven Blaukehlgagamen sind in Ostafrika, von Äthiopine bis Südafrika weit verbreitet. Sie leben in den Baumsavannen und lichten Wäldern, wo sie sich meist in Steinhaufen oder auf Büschen und Bäumen aufhalten.

Terrarium und Haltung

Mindestmaße für das Terrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere: 

1-2 Tiere 5KRL x 3KRL x 4KRL (L x B x H)

Die Kopf-Rumpf-Länge (KRL) wird am größten Tier gemessen. Für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 15 % zu erweitern. Ideal ist ein Terrarium von z.B. L 120 x B 60 x H 80 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte.

Sie benötigen ein mit Wurzeln, Kletterästen, Steinaufbauten (Versteckplätze und Sichtschutz) und Sonnenplätzen strukturiertes Terrarium, einen Bodengrund aus Sand-Lehm-Gemisch und Geröll, ein kleines Wassergefäß sowie getopfte Pflanzen (z.B. Euphorbien, Aloe, Oleander). Ein kleiner Teil des Bodengrundes ist immer feucht zu halten. Einmal täglich, am besten abends, sollte das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht werden, jedoch nicht direkt die Tiere (Schockgefahr).

Temp. Tag: 25-33 °C Temp. Nacht: 18-22 °C Temp. lokal: bis 45 °C Luftfeuchte: 50-70 %

Empfehlenswert ist eine thermostatgesteuerte Bodenheizung. Die Beleuchtungsdauer muss 10-14 Std. je nach Jahreszeit betragen. Sie benötigen eine hohe Lichtintensität. Ideal sind Speziallampen, die die notwendige Wärme und UV-Licht produzieren. Eine tägliche UV-Bestrahlung ist unerlässlich.

Ernährung

Obwohl sie in der Natur vorwiegend Termiten und fliegende Ameisen fressen, nehmen sie auch Grillen, Heimchen, kleinere Heuschrecken, Schaben, Zophobas- und Mehlkäferlaven an, alternativ kann handelsübliches Fertigfutter für insektenfressende Reptilien angeboten werden, dazu gelegentlich Wildkräuter, süße Früchte und Obstbrei.  Wachsmotten sollten wegen ihres großen Fettgehaltes nur in geringen Mengen an adulte Tiere, nicht aber an Jungtiere verfüttert werden. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen (Bestauben des Futters). Jungtieren ist täglich, adulten Tieren 4-5 mal wöchentlich Futter anzubieten. Trinkwasser muss immer verfügbar sein.

Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Das Männchen hat einen breiteren Kopf und in 2-3 Reihen angeordnete, 10-12 deutlich sichtbare Präanalporen (porenartige Öffnungen vor dem Analspalt). Bei Geschlechtsreife zeigt das dominierende Männchen seine volle Farbenpracht.

Das Weibchen erreicht die Geschlechtsreife im 2. Lebensjahr und vergräbt seine ovalen, weichschaligen Eier (8-14 Stück) im Bodengrund. Die Inkubationszeit beträgt 90 Tage bei einer Temperatur von 26-30 °C. Diese Daten stammen aus Feldstudien, Berichte über eine erfolgreiche Nachzucht im Terrarium sind bisher nicht bekannt.

Die Lebenserwartung kann über 10 Jahre betragen.

Wichtige Information

Adulte Männchen verhalten sich sehr territorial und sind untereinander unverträglich. Vorsicht beim Fang, sie können schmerzhaft zubeißen.

Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Christian Sänger; Bild: petdata

Quellenangabe: BMELV (1997): Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag; BRANCH (1994): Field Guide - Snakes and other Reptiles of Southern Afrika, Struik Publishers Ltd.

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF