Blauzungenskink (Tiliqua scincoides)

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Blauzungenskink
Tiliqua scincoides
Blauzungenskink (Tiliqua scincoides)
Name Blauzungenskink
Name Lat. Tiliqua scincoides
Familie Skinke
Familie lat. Scincidae
Ordnung Schuppenkriechtiere
Ordnung lat. Squamata
Verbreitung Australien
Habitat Buschland
Tiergröße 45 cm
Ernährung Insekten, Nager, Vegetabilien
Temperatur 28-30 °C
Sonnenplatz 40 °C
Luftfeuchtigkeit 50-70 %
Verhalten Friedlich
Haltung Einzeln, Paar
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Behältnis Trockenterrarium
Behältnisgröße 150 x 100 x 80 cm
Lebenserwartung 15-20 Jahre
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der tagaktiven Blauzungenskinke ist das Küstengebiet von Nordwestaustralien und das Küstenhinterland von Südaustralien. Sie leben in den trockenen Grasavannen, Wäldern und Sanddünen. Als Kulturfolger sind sie auch in der Nähe von Siedlungen und im Weideland anzutreffen.

Terrarium und Haltung

Mindestmaße für das Terrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere: 

1-2 Tiere 6KRL x 4KRL x 3KRL (L x B x H)

Die Kopf-Rumpf-Länge (KRL) wird am größten Tier gemessen. Für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 15 % zu erweitern. Empfehlenswert ist ein Terrarium von z.B. 150 x 100 x 80 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte. 

Sie benötigen ein Terrarium mit flachen Kletterästen, Wurzeln, Steinaufbauten (Verstecke, Sichtschutz) und strukturierten Rück- und Seitenwänden (z.B. Korkverkleidung) sowie eine flache Wasserschale. Als Bodengrund eignet sich grober Sand oder Vogelgrit, bedeckt mit etwas trockenem Laub und Geröll sowie eine robuste Bepflanzung zur Dekoration (Succulenten, Ziergräser, Kakteen etc.). Einmal täglich, am besten abends, sollte das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht werden (Luftfeuchtigkeit), besser ist aber eine Regen- bzw. Nebelanlage.

Temp. Tag: 28-30 °C Temp. Nacht: 18-22 °C Temp. lokal: bis 40 °C Luftfeuchte: 50-70 %

Empfehlenswert ist eine thermostatgesteuerte Bodenheizung. Die Beleuchtungsdauer muss 12-14 Std. je nach Jahreszeit betragen. Sie benötigen eine hohe Lichtintensität und tägliche UV-Bestrahlung sowie Sonnenplätze mit Strahlungswärme.

Ernährung

Das Futterangebot besteht ihrer Größe entsprechend aus lebenden Insekten, wie Grillen, Heimchen, Heuschrecken, Zophobas etc., Regenwürmern, nestjungen Mäusen und rohem Hackfleisch mit Ei, ergänzt mit süßem Obst (z.B. Bananen), Frucht- und Haferflockenbrei sowie klein geschnittenem Gemüse. Häufig wird auch Fertigfutter für insektenfressende Reptilien angenommen. Wachsmotten sollten wegen ihres großen Fettgehaltes nur selten in sehr geringen Mengen verfüttert werden. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen (z.B. durch Bestauben des Futters). Jungtieren ist täglich, adulten Tieren 4-5 mal wöchentlich Futter anzubieten. Trinkwasser muss immer verfügbar sein.

Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Die Geschlechter sind schwer zu unterscheiden. Männchen haben einen etwas breiteren Kopf. Eine sichere Geschlechtsbestimmung ist nur durch Testosteronbestimmung oder Endoskopie möglich.

Sie sind lebendgebärend (ovovivipar) und ein Wurf besteht aus 6-25 Jungtieren, nach einer Tragezeit von 3 Monaten. Als Erstfutter für die Jungtiere eignen sich kleine Insekten, Früchte und Früchtebrei.

Die Lebenserwartung kann 15-20 Jahre betragen.

Wichtige Information

Sie sind verträgliche, gut zu vergesellschaftende Tiere, die oft futterzahm werden.

Arttypisch ist ihre blaue Zunge, die zum Aufspüren der Beute und zur Abschreckung von Feinden dient.

Sie benötigen feuchte Verstecke und ihrem Wärmebedürfnis entsprechend Sonnenplätze, wie z.B. mit einem Spot bestrahlte Kletteräste oder Steine.

Je nach Herkunft ist eine Winterruhe von 2-4 Monaten, bei einer Temperatur von 10-15 °C und einer Beleuchtungsdauer von ca. 8 Stunden ist empfehlenswert.

Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: petdata 

Quellenangabe: BMELV (1997): Tierschutzgutachten - Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF