Helmchamäleon (Trioceros hoehnelii)

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Helmchamäleon
Trioceros hoehnelii
Helmchamäleon (Trioceros hoehnelii)
Name Helmchamäleon
Name Lat. Trioceros hoehnelii
Synonym Chamaeleo hoehnelii
Familie Chamäleons
Familie lat. Chamaeleonidae
Ordnung Schuppenkriechtiere
Ordnung lat. Squamata
Verbreitung Afrika
Habitat Savanne
Tiergröße 25 cm
Ernährung Insekten
Temperatur 20-22 °C
Sonnenplatz 30 °C
Luftfeuchtigkeit 60-80 %
Verhalten Friedlich
Haltung Paar, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Behältnis Halbfeucht-Terrarium
Behältnisgröße 80 x 50 x 100 cm
Lebenserwartung 4-6 Jahre
Artenschutz WA Anhang II; EU Anhang B
Anzeigepflicht Ja

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der tagaktiven Helmchamäleons liegt in den Bergregionen Westkenias (Grand Rift Valley, Mount Kenia) und Ugandas (Mount Elgon) in 1.500 bis über 3.000 m Höhe. Dort leben sie in den Büschen und kleinen Bäumen der hochgelegenen Savannen sowie in Sträuchern von Gärten.

Terrarium und Haltung

Mindestmaße für das Terrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere:

Ein Tier 4KRL x 2,5KRL x 4KRL (L x B x H)

Die Kopf-Rumpf-Länge (KRL) wird am größten Tier gemessen. Für die Paarhaltung ist die Grundfläche um 20 % zu erweitern. Empfehlenswert ist ein Terrarium von z.B. L 80 x B 50 x H 100 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte.

Sie benötigen ein gut durchlüftetes, mit verzweigten Kletterästen strukturiertes Terrarium sowie robuste Pflanzen mit dichtem Blattwerk (Versteck- u. Schattenplätze), strukturierte Rück- und Seitenwände (z.B. Korkverkleidung), einen Bodengrund aus Erde-Torf-Gemisch und ein kleines Wassergefäß oder eine Tropftränke. Ein großer Teil des Bodengrundes ist immer leicht feucht zu halten. Mindestens einmal täglich, am besten abends, sollte das Terrarium innen mit Wasser (Luftfeuchtigkeit) fein besprüht werden, ideal ist eine Regen- bzw. Nebelanlage. Nachts sollte die Luftfeuchtigkeit über 90 % betragen.

Temp. Tag: 20-25 °C Temp. Nacht: 10-15 °C Temp. lokal: bis 30 °C Luftfeuchte: 60-80 %

Die Beleuchtungsdauer muss 10-14 Std. je nach Jahreszeit betragen. Sie benötigen eine hohe Lichtintensität und tägliche UV-Bestrahlung sowie Sonnenplätze mit Strahlungswärme.

Ernährung

Das Futterangebot besteht aus lebenden Insekten, wie Heimchen, kleinere Heuschrecken, Schaben und Grillen. Manchmal gelingt die Umstellung auf handelsübliches Fertigfutter für insektenfressende Reptilien, das mit der Pinzette angeboten werden muss. Wachsmotten sollten wegen ihres großen Fettgehaltes nur selten und in sehr geringen Mengen verfüttert werden. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen (Bestauben des Futters). Da Wasser fast nur in Tropfenform von Blättern oder Einrichtungsgegenständen aufgenommen wird, ist eine Tropftränke empfehlenswert, alternativ können sie auch täglich aus der Pipette getränkt werden.

Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Das größere Männchen hat eine dickere Schwanzwurzel mit deutlich erkennbarer Hemipenistasche. Das Weibchen brütet seine Eier (bis 22 Stück) in der Bauchhöhle aus (ovovivipar). Nach 150-200 Tagen Tragezeit heftet es die mit einer klebrigen Hülle umgebenen Jungen wahllos ins Geäst. Als Erstfutter eignen sich z.B. Fruchtfliegen und Mikroheimchen.

Die Lebenserwartung kann 4-6 Jahre betragen.

Anzeigepflicht – Artenschutz

Der Tierbestand ist unverzüglich nach Beginn der Haltung der zuständigen Behörde schriftlich anzuzeigen. In Ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.

Artenschutz: WA Anhang II; EU Anhang B. Der Kaufbeleg ist der erforderliche Herkunftsnachweis für das Tier. Bitte gut aufbewahren!

Wichtige Information

Sie verhalten sich innerartlich kaum aggressiv und können auch in einer Gruppe gepflegt werden. Wichtig ist eine nächtliche Temperaturabsenkung um mind. 10 °C.

Eine Freilandhaltung im Sommer, in einer artgemäßen Voliere, ist aufgrund der in Mitteleuropa herrschenden Temperaturen förderlich für das Wohlbefinden der Tiere. Für die Ruhephase wird für ca. zwei Monate die Beleuchtungsdauer um 2-3 Stunden verkürzt und die Tagestemperatur um 6-10 °C abgesenkt sowie die Luftfeuchtigkeit verringert. 

Mit Obst und Honigwasser als Nahrung für die Futtertiere kann deren Qualität aufgewertet werden.

Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Christian Sänger; Bild: petdata

Quellenangabe: BMELV (1997): Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF