Nosy-Be-Stummelschwanzchamäleon (Brookesia minima)
Nosy-Be-Stummelschwanzchamäleon Brookesia minima | |
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Name | Nosy-Be-Stummelschwanzchamäleon |
Name Lat. | Brookesia minima |
Familie | Chamäleons |
Familie lat. | Chamaeleonidae |
Ordnung | Schuppenkriechtiere |
Ordnung lat. | Squamata |
Verbreitung | Madagaskar |
Habitat | Regenwald |
Tiergröße | 4 cm |
Ernährung | Insekten |
Temperatur | 18-22 °C |
Sonnenplatz | 25-28 °C |
Luftfeuchtigkeit | 60-90 % |
Verhalten | ♂ territorial |
Haltung | Einzeln, Paar |
Schwierigkeitsgrad | Spezialisten |
Behältnis | Feuchtterrarium |
Behältnisgröße | 30 x 30 x 40 cm |
Lebenserwartung | 3-4 Jahre |
Artenschutz | WA Anhang II; EU Anhang B |
Anzeigepflicht | Ja |
Vorkommen
Die in Bodennähe lebenden, tagaktiven Nosy-Be-Stummelschwanzchamäleons kommen an einigen Standorten im Nordosten von Madagaskar und der vorgelagerten Insel Nosy-Be vor. Dieses kleinste bekannte Chamäleon lebt im Falllaub der Regenwälder mittlerer Höhenlage.
Terrarium und Haltung
Mindestmaße für das Terrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere:
Ein Tier | 4KRL x 4KRL x 2,5KRL (L x B x H) |
Die Kopf-Rumpf-Länge (KRL) wird am größten Tier gemessen. Für die Paarhaltung ist die Grundfläche um 20 % zu erweitern. Empfehlenswert ist ein Terrarium von z.B. L 30 x B 30 x H 40 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte.
Sie benötigen ein gut durchlüftetes, mit einigen verzweigten Kletterästen strukturiertes Terrarium, Pflanzen als Sichtschutz, strukturierte Rück- und Seitenwände (z.B. Korkverkleidung), einen mit Laub bedeckten, lockeren und feuchtigkeitsspeichernden Bodengrund, z.B. aus Waldboden-Torf-Gemisch, sowie ein kleines Wassergefäß oder eine Tropftränke. Der Bodengrund ist immer etwas feucht zu halten (keine Staunässe). Mehrmals täglich sollte das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht (Luftfeuchtigkeit) werden, besser ist aber eine Regen- oder Nebelanlage.
Temp. Tag: 18-22 °C | Temp. Nacht: 15-20 °C | Temp. lokal: bis 28 °C | Luftfeuchte: 60-90 % |
Die Beleuchtungsdauer muss 10-14 Std. je nach Jahreszeit betragen. Sie benötigen eine hohe Lichtintensität. Ideal sind Speziallampen, die die notwendige Wärme und UV-Licht produzieren. Eine tägliche UV-Bestrahlung ist unerlässlich.
Ernährung
Das Futterangebot besteht aus kleinen lebenden Insekten, wie Obstfliegen, Blattläusen, Springschwänzen und Mikroheimchen. Manchmal gelingt die Umstellung auf handelsübliches Fertigfutter für insektenfressende Reptilien, das mit der Pinzette angeboten werden muss. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen (Bestauben des Futters). Da Wasser fast nur in Tropfenform von Blättern oder Einrichtungsgegenständen aufgenommen wird, ist eine Tropftränke empfehlenswert, alternativ können sie auch täglich aus der Pipette getränkt werden.
Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.
Fortpflanzung und Zucht
Adulte Weibchen sind etwas größer, als Männchen.
Zur Paarung trägt das Weibchen mehrere Tage das Männchen auf dem Rücken. Das Weibchen vergräbt seine Eier (2 Stück) im weichen, feuchten Bodengrund. Die Inkubationszeit beträgt 30-70 Tage bei einer Temperatur von 18-22 °C.
Die Lebenserwartung kann 3-4 Jahre betragen.
Anzeigepflicht – Artenschutz
Der Tierbestand ist unverzüglich nach Beginn der Haltung der zuständigen Behörde schriftlich anzuzeigen. In Ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.
Artenschutz: WA Anhang II; EU Anhang B. Der Kaufbeleg ist der erforderliche Herkunftsnachweis für das Tier. Bitte gut aufbewahren!
Wichtige Information
Sie benötigen einen kleinen Sonnenplatz. Bei Bedrohung stellen sie sich tot und gleichen einem Laubblatt. Adulte Männchen verhalten sich untereinander sehr territorial.
Für die Ruhephase wird für ca. zwei Monate die Beleuchtungsdauer um 2-3 Stunden verkürzt.
Mit Obst und Honigwasser als Nahrung für die Futtertiere kann deren Qualität aufgewertet werden.
Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: Christian Sänger; Bild: Franz Lowak
Quellenangabe: BMELV (1997): Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF