Kleine Moschusschildkröte (Sternotherus minor)
Kleine Moschusschildkröte Sternotherus minor | |
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Name | Kleine Moschusschildkröte |
Name Lat. | Sternotherus minor |
Synonym | Kinosternon minor |
Familie | Schlammschildkröten |
Familie lat. | Kinosternidae |
Ordnung | Schildkröten |
Ordnung lat. | Testudines |
Verbreitung | Nordamerika |
Habitat | Flache Gewässer |
Tiergröße | 13 cm |
Ernährung | Insekten, Fische, Grünfutter |
Temperatur | 22-28 °C |
Sonnenplatz | 35-40 °C |
Luftfeuchtigkeit | 60-80 % |
Verhalten | Semi-aggressiv |
Haltung | Einzeln |
Schwierigkeitsgrad | Anfänger |
Behältnis | Aquaterrarium |
Behältnisgröße | 60 x 40 x 40 cm |
Lebenserwartung | 10 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Anzeigepflicht | Nein |
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet der Kleinen Moschusschildkröten ist der Südosten der USA (Florida, Alabama, Georgia). Dort bewohnen sie stehende oder langsam fließende, pflanzenreiche Gewässer mit schlammigen Böden und dichter Ufervegetation, die geschützte Sonnenplätze bietet.
Terrarium und Haltung
Mindestmaße für das Aquaterrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere:
Grundfläche für 1-2 Tiere: 3PL x 1,5PL (L x B) | Wasserstand: 2PB |
Die Panzerlänge (PL) und die Panzerbreite (PB) wird am größten Tier gemessen. Für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 10 %, ab dem 5. Tier um 20 % zu erweitern. Empfehlenswert ist ein Aquaterrarium von z.B. 60 x 40 x 40 cm, das an einem ruhigen Platz aufgestellt werden sollte.
Der Wasserteil (ca. zwei Drittel der Grundfläche) sollte mit einem weichen Bodengrund aus feinem Kies, mit Wurzeln, Wasserpflanzen und größeren Steinen (Sichtbarrieren und Versteckmöglichkeiten), die teilweise bis an die Wasseroberfläche reichen, strukturiert sein. Zusätzlich sollte die Wasseroberfläche mit zahlreichen Schwimmpflanzen bedeckt sein. Der Landteil mit einem weichen Bodengrund aus Sand-Erde-Gemisch sollte mit robusten Pflanzen und Wurzeln ausgestattet sein sowie Sonnenplätze bieten. Zur Erhaltung der Wasserqualität ist ein leistungsstarker Filter mit geringer Strömung sowie ein häufiger Wasserwechsel empfehlenswert.
Temp. Tag: 26-28 °C | Temp. Nacht: 20-22 °C | Temp. lokal: 35-40 °C | Wassertemp.: 22-24 °C |
Die Beleuchtungsdauer sollte 10-14 Std. je nach Jahreszeit betragen. Sie benötigen tägliche UV-Bestrahlung und Sonnenplätze mit Strahlungswärme.
Ernährung
Sie sind Allesfresser und benötigen eine ausgewogene Mischung von tierischer und pflanzlicher Nahrung. Das Futterangebot besteht aus handelsüblichem Wasserschildkrötenfutter, ergänzt mit Insektenlarven, Muscheln, Schnecken, kleinen Krebsen, Regenwürmern, Fischstücken etc., welche auch tiefgekühlt gut angenommen werden. Dazu benötigen sie pflanzliche Nahrung, wie Salat, Löwenzahn und zarte Wasserpflanzen (z.B. Wasserlinsen). Auch süßes Obst (z.B. Bananen) wird, individuell unterschiedlich, gefressen. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen sowie Sepiaschale.
Empfehlenswert sind mind. 1-2 Fastentage pro Woche. Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.
Fortpflanzung und Zucht
Die Männchen haben einen konkaven Bauchpanzer und die Afteröffnung des Männchens liegt näher an der Schwanzspitze als beim Weibchen.
Pro Jahr 2-5 Gelege mit je 1-5 Eier. Die Eier werden an Land im weichen sandigen Bodengrund vergraben. Die Inkubationsdauer beträgt 61-119 Tage bei einer Temperatur von 28-30 °C.
Die Lebenserwartung kann über 10 Jahre betragen.
Wichtige Information
Sie halten sich überwiegend im Wasser auf. Um Luft holen zu können, benötigen sie unbedingt Gegenstände (z.B. Steine), die bis an die Wasseroberfläche reichen sowie einen Schlafplatz, an dem sie völlig vom Wasser bedeckt nur den Kopf zum Atmen heben müssen. Ihre Analdrüsenabsonderung ist stark riechend.
Wegen ihrer innerartlichen Aggressivität ist eine Vergesellschaftung kaum möglich.
Für die 4-8 wöchige winterliche Ruhepause wird die Temperatur auf 15-18 °C abgesenkt und die Beleuchtungsdauer um 2-3 Stunden reduziert. Die Winterruhe kann im Wasser oder erdfeuchtem Substrat erfolgen.
Im Sommer ist die Haltung in einer Freilandanlage möglich. Um die heimische Fauna nicht zu verfälschen, dürfen sie keinesfalls ausgewildert werden.
Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: petdata; Bild: Stephan Böhm
Quellenangabe: BMELV (1997): Tierschutzgutachten - Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag; ROGNER (2009): Taschenatlas Schildkröten, Verlag Ulmer
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF