Rollschwanzleguan (Leiocephalus carinatus)

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Rollschwanzleguan
Leiocephalus carinatus
Rollschwanzleguan (Leiocephalus carinatus)
Name Rollschwanzleguan
Name Lat. Leiocephalus carinatus
Familie Glattkopfleguane
Familie lat. Leiocephalidae
Ordnung Schuppenkriechtiere
Ordnung lat. Squamata
Verbreitung Karibik
Habitat Buschland
Tiergröße 25 cm
Ernährung Insekten
Temperatur 25-30 °C
Sonnenplatz 40 °C
Luftfeuchtigkeit 50-70 %
Verhalten ♂ territorial
Haltung Paar, Harem
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Behältnis Halbfeucht-Terrarium
Behältnisgröße 100 x 60 x 60 cm
Lebenserwartung 5-10 Jahre
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Die tagaktiven, bodenlebenden Rollschwanzleguane kommen auf Kuba und den Bahamas vor und wurden in Florida und Honduras eingeschleppt. Dort bewohnen sie Trockengebiete, wie Fels- und Gerölllandschaften, Buschland und lichte Wälder meist in Küstennähe.

Terrarium und Haltung

Mindestmaße für das Terrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere:

1-2 Tiere 6KRL x 4KRL x 4KRL (L x B x H)

Die Kopf-Rumpf-Länge (KRL) wird am größten Tier gemessen. Für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 15 % zu erweitern. Empfehlenswert ist ein Terrarium von z.B. L 100 x B 60 x H 60 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte. 

Sie benötigen ein geräumiges, mit Wurzeln, Steinaufbauten (Versteckplätze und Sichtschutz) und Liegeplätzen strukturiertes Terrarium, einen tiefen grabfähigen Bodengrund, z.B. aus Sand-Lehm-Gemisch und Geröll, zum Teil mit Laub bedeckt, eine flache Wasserschale sowie getopfte derbblättrige Pflanzen. Ein kleiner Teil des Bodengrundes ist immer feucht zu halten, wofür sich z.B. Sphagnum-Moos gut eignet. Einmal täglich, am besten abends, sollte das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht werden, jedoch nicht direkt die Tiere (Schockgefahr). Ideal ist eine Nebel- bzw. Regenanlage.

Temp. Tag: 25-30 °C Temp. Nacht: 20-23 °C Temp. lokal: bis 40 °C Luftfeuchte: 50-70 %

Empfehlenswert ist eine thermostatgesteuerte Bodenheizung. Die Beleuchtungsdauer muss 10-14 Std. je nach Jahreszeit betragen. Sie benötigen eine hohe Lichtintensität. Ideal sind Speziallampen, die die notwendige Wärme und UV-Licht produzieren. Eine tägliche UV-Bestrahlung ist unerlässlich.

Ernährung

Das Futterangebot besteht aus lebenden Insekten, wie Grillen, Heimchen, Heuschrecken, Schaben, Tausendfüßern, Spinnen, Zophobas- und Mehlkäferlarven sowie, individuell unterschiedlich, süßes Obst, Blütenpollen und Salat. Oft wird auch handelsübliches Fertigfutter für insektenfressende Reptilien angenommen. Wachsmotten sollten wegen ihres großen Fettgehaltes nur selten in sehr geringen Mengen verfüttert werden. Jungtieren ist täglich, adulten Tieren 4-5 mal wöchentlich Futter anzubieten. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen (Bestauben der Futters). Sie haben ein großes Trinkbedürfnis, entsprechend muss Trinkwasser immer verfügbar sein.

Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Die Geschlechter sind schwer zu unterscheiden. Eine Sondiereung durch den Tierarzt ist die einzig verlässliche Methode der Geschlechtsbestimmung.

Mehrmals pro Jahr (2-3 Gelege) vergräbt das Weibchen seine Eier (3-8 Stück) an einer geeigneten Stelle im weichen, feuchten Bodengrund. Die Inkubationszeit beträgt 60-70 Tage bei einer Temperatur von 28-30 °C. Als Erstfutter für die Jungtiere eignen sich kleine Insekten.

Wichtige Information

Adulte Männchen verhalten sich untereinander sehr territorial, aber auch unter Weibchen kann es gelegentlich zu Unverträglichkeiten kommen.

Für die Ruhephase wird für ca. zwei Monate die Beleuchtungsdauer um 2-3 Stunden verkürzt und die Temperatur um 3-4 °C abgesenkt.

Die Qualität der Futtertiere kann durch die Gabe von Obst und Honigwasser als Nahrung aufgewertet werden.

Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: petdata

Quellenangabe: BMELV (1997): Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Verlag Harri Deutsch

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF