Chinesische Weichschildkröte (Pelodiscus sinensis)

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Chinesische Weichschildkröte
Pelodiscus sinensis
Chinesische Weichschildkröte (Pelodiscus sinensis)
Name Chinesische Weichschildkröte
Name Lat. Pelodiscus sinensis
Synonym Trionyx sinensis
Familie Weichschildkröten
Familie lat. Trionychidae
Ordnung Schildkröten
Ordnung lat. Testudines
Verbreitung Südostasien
Habitat Süßwasser
Tiergröße 11-25 cm
Ernährung Fische, Schnecken, Regenwürmer
Temperatur 20-26 °C
Sonnenplatz 30-35 °C
Luftfeuchtigkeit 60-80 %
Verhalten Aggressiv
Haltung Einzeln
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Behältnis Aquaterrarium
Behältnisgröße 140 x 70 x 60 cm
Lebenserwartung 25-30 Jahre
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der meist im Wasser lebenden Chinesischen Weichschildkröte erstreckt sich von China, Japan und Korea bis nach Vietnam. Dort bewohnen sie Seen, Teiche und Überschwemmungsgebiete sowie langsam fließende Bäche und Flüsse mit einem schlammigen Untergrund. Nur zum Sonnen und zur Eiablage kommen sie an Land.

Terrarium und Haltung

Mindestmaße für das Aquaterrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere: 

Grundfläche für 1-2 Tiere: 5PL x 2,5PL (L x B) Wasserstand: 2PB 

Die Panzerlänge (PL) und die Panzerbreite (PB) wird am größten Tier gemessen. Für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 10 %, ab dem 5. Tier um 20 % zu erweitern. Empfehlenswert ist ein Aquaterrarium von z.B. L 140 x B 70 x H 60 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte. Der Wasserteil des Aquaterrariums sollte mit Wurzeln, Wasserpflanzen und größeren Steinen, die teilweise bis an die Wasseroberfläche reichen, strukturiert sein und einen tiefen, zum Eingraben geeigneten Bodengrund in doppelter Panzerhöhe aus Sand oder feinem Kies haben. Dazu benötigen sie einen kleinen trockenen Landteil mit sandigen Bodengrund zum Sonnenbad. Zur Erhaltung der Wasserqualität ist ein leistungsstarker Filter mit geringer Strömung sowie ein häufiger Wasserwechsel empfehlenswert.

  Wasser Temp.    Beleuchtung Sonnenplatz
Sommer 20-26 °C 12-14 Std. 30-35 °C
Winter (2-3 Monate) 15-20 °C 8-10 Std.   

Empfehlenswert ist eine thermostatgesteuerte Bodenheizung. Die Beleuchtungsdauer muss 8-14 Std. je nach Jahreszeit betragen. Ideal sind Speziallampen, die die notwendige Wärme und UV-Licht produzieren. Eine tägliche UV-Bestrahlung ist unerlässlich.

Ernährung

Das Futterangebot besteht aus Fischen mit Kopf, Schuppen und Innereien, Schnecken (Posthorn- und Schlammschnecken), Regenwürmern und Insektenlarven ergänzt mit pelletiertem oder tiefgekühltem Fertigfutter. Individuell unterschiedlich wird gelegentlich auch Salat oder Wasserpflanzen angenommen. Jungtieren ist täglich, adulten Tieren zweimal wöchentlich Futter anzubieten. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen.

Fortpflanzung und Zucht

Bei den deutlich kleiner bleibenden Männchen ist die Schwanzwurzel dicker ausgebildet als die der Weibchen. Für die Eiablage ist ein trockener, sandiger und sonniger Landteil notwendig. Dort werden die Eier ca. 10 cm tief vergraben. Die Inkubationszeit beträgt je nach Brutemperatur 60-120 Tage.

Die Lebenserwartung kann 25-30 Jahre betragen.

Wichtige Information

Weichschildkröten haben einen weichen, lederartigen Panzer, der an den Rändern biegsam ist. Um Verletzungen des Panzers zu vermeiden, sollten sich keine scharfkantigen Gegenstände im Becken befinden. Adulte Tiere müssen wegen Unverträglichkeit meist einzeln gehalten werden.

Sie sind sehr bissig und können mit ihrem langen Hals den Kopf bis weit über den Rücken biegen. Beim Hantieren empfiehlt es sich Handschuhe zu tragen.

Um Verpilzung des Panzers zu vermeiden, kann dem Wasser etwas Meersalz (ca. 2g/l) aus dem Zoofachgeschäft beigegeben werden.

Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Werner Winter; Bild: petdata

Quellenangabe: BMELV (1997): Tierschutzgutachten - Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag; ROGNER (2009): Taschenatlas Schildkröten, Verlag Ulmer

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF