Westafrikanischer Krallengecko (Hemitheconyx caudicinctus)

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Westafrikanischer Krallengecko
Hemitheconyx caudicinctus
Westafrikanischer Krallengecko (Hemitheconyx caudicinctus)
Name Westafrikanischer Krallengecko
Name Lat. Hemitheconyx caudicinctus
Familie Lidgeckos
Familie lat. Eublepharidae
Ordnung Schuppenkriechtiere
Ordnung lat. Squamata
Verbreitung Afrika
Habitat Savanne
Tiergröße 25 cm
Ernährung Insekten
Temperatur 26-28 °C
Sonnenplatz 35 °C
Luftfeuchtigkeit 45-60 %
Verhalten Nachtaktiv, ♂ territorial
Haltung Einzeln, Paar, Harem
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Behältnis Trockenterrarium
Behältnisgröße 80 x 60 x 40 cm
Lebenserwartung 15-20 Jahre
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Die dämmerungs- bis nachtaktiven bodenlebenden Westafrikanischen Krallengeckos bewohnen die trockenen Steppen- und Halbwüsten in Westafrika von Senegal bis Kamerun. Sie leben untertags versteckt unter Steinen und Wurzeln und als Kulturfolger auf Mauern und Hauswänden.

Terrarium und Haltung

Mindestmaße für das Terrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere: 

1-2 Tiere 4KRL x 3KRL x 2KRL (L x B x H)

Die Kopf-Rumpf-Länge (KRL) wird am größten Tier gemessen. Für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 15 % zu erweitern. Empfehlenswert ist ein Terrarium von z.B. 80 x 60 x 40 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte.

Sie benötigen ein Terrarium mit Wurzeln, Korkröhren und flachen Steinen (kontrollierbare Versteckplätze und Sichtschutz), strukturierte Rück- und Seitenwände (z.B. Korkverkleidung), einen grabefähigen Bodengrund aus Sand-Humus-Gemisch, ein kleines Wassergefäß sowie widerstandsfähige, trockenresistente getopfte Pflanzen (z.B. Sukkulenten). Ein Teil des Bodengrundes, vor allem die unteren Sandschichten, ist immer etwas feucht zu halten. Einmal  täglich, am besten abends, sollte die Einrichtung des Terrariums mit lauwarmem Wasser fein besprüht werden, jedoch nicht direkt die Tiere.

Temp. Tag: 26-28 °C Temp. Nacht: 18-22 °C Temp. lokal: bis 35 °C Luftfeuchte: 45-60 %

Empfehlenswert ist eine thermostatgesteuerte Bodenheizung. Die Beleuchtungsdauer muss 12-14 Std. betragen. Ideal sind Tageslicht-Leuchtstoffröhren. Ein spezielles UV-Licht ist nicht erforderlich.

Ernährung

Das Futterangebot besteht aus lebenden Insekten, wie Grillen, Heimchen, Heuschrecken, Tausendfüßern, Zophobas- und Mehlkäferlarven. Alternativ kann spezielles Fertigfutter für insektenfressende Reptilien, zur Gewöhnung eventuell mit der Pinzette, angeboten werden. Wachsmotten sollten wegen ihres großen Fettgehaltes nur in geringen Mengen an adulte Tiere, nicht aber an Jungtiere verfüttert werden. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen (Bestauben des Futters). Jungtieren ist täglich, adulten Tieren 4-5 mal wöchentlich Futter anzubieten. Trinkwasser muss immer verfügbar sein.

Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Die Männchen haben einen kleinen Sporn beidseits der Kloake.

Das Weibchen legt mehrmals im Jahr seine weichschaligen Eier (1-2 Stück) in eine Felsspalte oder Höhle mit feuchten Boden. Die Inkubationszeit beträgt 70-90 Tage bei einer Temperatur von 26-28 °C. Als Erstfutter für die Jungtiere eignen sich kleine Insekten wie Fruchtfliegen und Mikroheimchen.

Wichtige Information

Westafrikanische Krallengeckos werden in zahlreichen Fabmorphen gezüchtet.

Sie haben bewegliche Lider und keine Haftlamellen an ihren Zehen. Kleinere Reptilien, auch ihre eigenen Jungtiere, werden als Beute angesehen. Adulte Männchen verhalten sich territorial und sind untereinander unverträglich. Sie können gut in einer kleinen Gruppe, 1 Männchen mit 2-3 Weibchen gepflegt werden.

Für die Ruhephase wird für ca. zwei Monate, je nach Herkunft der Tiere, die Beleuchtungsdauer um 2-3 Stunden verkürzt und die Temperatur um 4-6 °C abgesenkt.

Mit Obst und Honigwasser als Nahrung für die Futtertiere kann deren Qualität aufgewertet werden.

Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: petdata 

Quellenangabe: BMELV (1997): Tierschutzgutachten - Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF