Chamäleon-Winkelkopfagame (Gonocephalus chamaeleontinus)

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Chamäleon-Winkelkopfagame
Gonocephalus chamaeleontinus
Chamäleon-Winkelkopfagame (Gonocephalus chamaeleontinus)
Name Chamäleon-Winkelkopfagame
Name Lat. Gonocephalus chamaeleontinus
Synonym Laurents Winkelkopfagame
Familie Agamen
Familie lat. Agamidae
Ordnung Schuppenkriechtiere
Ordnung lat. Squamata
Verbreitung Südostasien
Habitat Regenwald
Tiergröße 45 cm
Ernährung Insekten
Temperatur 22-25 °C
Sonnenplatz 30 °C
Luftfeuchtigkeit 80-90 %
Verhalten Territorial
Haltung Einzeln, Paar, Harem
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Behältnis Feuchtterrarium
Behältnisgröße 130 x 90 x 130 cm
Lebenserwartung 10 Jahre
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Die tagaktive, baumbewohnende Chamäleon-Winkelkopfagame lebt in den tropischen Regenwaldgebieten von Java, Sumatra und West-Malaysien. Als Kulturfolger sind sie auch häufig in der Nähe von Siedlungen und Kulturland anzutreffen.

Terrarium und Haltung

Mindestmaße für das Terrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere: 

1-2 Tiere 5KRL x 4KRL x 5KRL (L x B x H)

Die Kopf-Rumpf-Länge (KRL) wird am größten Tier gemessen. Für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 15 % zu erweitern. Empfehlenswert ist ein Terrarium von z.B. L 130 x B 90 x H 130 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte.

Sie benötigen ein Feuchtterrarium mit kräftigen, senkrechten und waagrechten Kletterästen, strukturierten Rück- und Seitenwänden (z.B. Korkverkleidung), einen Bodengrund aus Waldboden-Torf-Gemisch sowie viele Pflanzen (Ficus, Farne, Moose, Epiphyten etc.). Dazu einen großen Wasserteil (ca. 5 cm tief) mit sauberem (bewegtem) Wasser zum Trinken und Baden. Mehrmals täglich sollte das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht (Luftfeuchtigkeit) werden, besser ist aber eine Regen- bzw. Nebelanlage.

Temp. Tag: 22-25 °C Temp. Nacht: 18-20 °C Temp. lokal: bis 30 °C Luftfeuchte: min. 80 %

Die Beleuchtungsdauer muss 12-14 Std. betragen. Ideal sind Speziallampen mit hohem UV-A und UV-B Anteil, denn eine tägliche UV-Bestrahlung ist unerlässlich.

Ernährung

Das Futterangebot besteht aus lebenden Insekten, wie Grillen, Heimchen, Heuschrecken, Regenwürmern, Tausendfüßern, Zophobas-Larven. Alternativ kann spezielles Fertigfutter für Insektenfresser angeboten werden. Wachsmotten sollten wegen ihres großen Fettgehaltes nur selten in sehr geringen Mengen verfüttert werden. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen (Bestauben des Futters). Jungtieren ist täglich, adulten Tieren 4-5 mal wöchentlich Futter anzubieten. Wasser muss immer verfügbar sein, wird aber bevorzugt in Tropfenform von Blättern oder Einrichtungsgegenständen aufgenommen.

Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Das Weibchen ist kleiner. Das adulte Männchen hat eine verdickte Schwanzwurzel mit deutlich erkennbarer Hemipenistasche.

Das Weibchen vergräbt seine Eier (5-7 Stück) im Bodengrund, der dementsprechend aus einem grabfähigen Substrat bestehen muss. Die Inkubationszeit beträgt 70-80 Tage bei einer Temperatur von 19-24 °C. Als Erstfutter für die Jungtiere eignen sich kleine Insekten wie Fruchtfliegen und Mikroheimchen.

Die Lebenserwartung kann über 10 Jahre betragen.

Wichtige Information

Adulte Tiere verhalten sich territorial und es kann untereinander zu Unverträglichkeiten kommen. Für das Wohlbefinden der Tiere sollte bewegtes Wasser (z.B. Wasserläufe, Wasserfälle) unbedingt vorhanden sein. Neben Sonnenplätzen sind auch schattige, kühlere Plätze notwendig.

Mit Obst und Honigwasser als Nahrung für die Futtertiere kann deren Qualität aufgewertet werden.

Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: BMELV (1997): Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag   

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF