Indische Sternschildkröte (Geochelone elegans)

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Indische Sternschildkröte
Geochelone elegans
Indische Sternschildkröte (Geochelone elegans)
Name Indische Sternschildkröte
Name Lat. Geochelone elegans
Familie Eigentliche Landschildkröten
Familie lat. Testudinidae
Ordnung Schildkröten
Ordnung lat. Testudines
Verbreitung Asien
Habitat Trockensavanne
Tiergröße 35 cm
Ernährung Kräuter, Gräser, Gemüse
Temperatur 25-28 °C
Sonnenplatz 35-45 °C
Luftfeuchtigkeit 60-70 %
Verhalten Friedlich
Haltung Einzeln, Paar, Harem
Schwierigkeitsgrad Spezialisten
Behältnis Halbfeucht-Terrarium
Behältnisgröße 3,0 x 1,5 x 1,0 m
Lebenserwartung 50 Jahre
Artenschutz WA Anhang I; EU Anhang A
Anzeigepflicht Ja

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der Indischen Sternschildkröten ist Indien, Pakistan und Sri Lanka. Dort leben sie in flachen, trockenen Graslandschaften ebenso wie in feuchten, hügeligen Waldgebieten. Auf Sri Lanka leben sie auch in Sanddünen und verwildertem Kulturland.

Terrarium und Haltung

Mindestmaße für das Terrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere:

Grundfläche für 1-2 Tiere 8PL x 4PL (L x B)  

Die Panzerlänge (PL) wird am größten Tier gemessen. Für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um10 %, ab dem 5. Tier um 20 % zu erweitern. Empfehlenswert ist ein Terrarium von z.B.300 x 150 x 100 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte.

Sie benötigen ein mit Wurzeln, robusten Pflanzen und Steinen strukturiertes Terrarium mit einem grabfähigen Bodengrund, z.B. aus Sand-Lehm-Kies-Gemisch, sowie ein leicht zu reinigendes, großflächiges Wasserbecken als Trink- und Bademöglichkeit. Ein Teil des Bodengrundes ist immer leicht feucht zu halten. Bei Gruppenhaltung sind geeignete, getrennte Rückzugsplätze zu schaffen. Für 4-6 Monate (Regenzeit) ist die Luftfeuchtigkeit deutlich zu erhöhen. Ideal ist eine Regen- bzw. Nebelanlage.

Temp. Tag: 25-28 °C Temp. Nacht: 20-25 °C Temp. lokal: 35-45 °C Luftfeuchte: 60-70 %

Empfehlenswert ist eine thermostatgesteuerte Bodenheizung. Die Beleuchtungsdauer muss 10-14 Std., je nach Jahreszeit betragen. Sie benötigen eine hohe Lichtintensität und tägliche UV-Bestrahlung sowie Sonnenplätze mit Strahlungswärme.

Ernährung

Sie sind Allesfresser, die sich aber fast nur vegetarisch ernähren. Das Futterangebot besteht aus einer breiten Palette von Wildkräutern (Wegerich, Löwenzahn, Petersilie etc.), Gras, Heu und Heupresslinge, Klee, Süßgräser, Pilze und Gemüse, wie Salat, Spinat, Kohlblätter, Gurken, Zucchini und Möhren, ergänzt mit handelsüblichem Fertigfutter für Landschildkröten. Sie benötigen etwa alle 6 Wochen in geringen Mengen tierisches Eiweiß, wie z.B. Fischstücke, Regenwürmer, Schnecken oder Heuschrecken sowie kleine Stücke vom hartgekochten Ei. Obst sollte wegen des Fruchtzuckergehaltes nur wenig und selten gefüttert werden. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen. Sie trinken sehr viel (getrunken wird durch die Nase) dementsprechend muss immer ausreichend sauberes Trinkwasser verfügbar sein. Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit.

Fortpflanzung und Zucht

Die Männchen bleiben deutlich kleiner, haben einen konkaven Bauchpanzer (Plastron) und einen deutlich längeren Schwanz. Die Paarung findet ganzjährig statt, kühlere Monate werden aber bevorzugt. Die Eiablage erfolgt 2-3 mal jährlich. Das Weibchen vergräbt seine Eier, maximal 5 Stück pro Gelege, ca. 15 cm tief, an einem sandigen nach Süden ausgerichteten Platz. Die Inkubationsdauer beträgt 120-150 Tage bei ca. 28-30 °C. Die Lebenserwartung kann über 50 Jahre betragen.

Anzeigepflicht – Artenschutz

Der Tierbestand ist unverzüglich nach Beginn der Haltung der zuständigen Behörde schriftlich anzuzeigen. In der Folge müssen alle Zu- und Abgänge gemeldet werden.

Artenschutz: WA Anhang I; EU Anhang A. Sie erhalten beim Kauf ein CITES Dokument, das bestätigt, dass dieses Tier eine Nachzucht ist. Bitte bewahren sie das CITES Dokument gut auf!

Wichtige Information

In ihrem großen Verbreitungsgebiet gibt es drei Populationen (Indische, Sri Lanka, Burmesische), die sich erheblich in Größe und Färbung unterscheiden. Das Futter immer auf einem flachen Stein oder einer Holzplatte anbieten, damit kein Sand aufgenommen wird (Verstopfungsgefahr). Zur Thermoregulation benötigen sie angemessene Unterschlupfmöglichkeiten (z.B. Höhlen). Sie sind ganzjährig aktiv und halten keine Winterruhe im herkömmlichen Sinn, sondern legen häufig Ruheperioden während des Sommers ein. Eine Freilandhaltung ist während der Sommermonate angeraten, es muss aber ein geheizter Rückzugsraum zur Verfügung stehen. Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Christian Sänger; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: BMELV (1997): Tierschutzgutachten - Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF