Spornschildkröte (Centrochelys sulcata)

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Spornschildkröte
Centrochelys sulcata
Spornschildkröte (Centrochelys sulcata)
Name Spornschildkröte
Name Lat. Centrochelys sulcata
Synonym Geochelone sulcata
Familie Eigentliche Landschildkröten
Familie lat. Testudinidae
Ordnung Schildkröten
Ordnung lat. Testudines
Verbreitung Afrika
Habitat Trockensavanne
Tiergröße 80 cm
Ernährung Gräser, Kräuter, Heu, Regenwürmer
Temperatur 28-35 °C
Sonnenplatz 35-45 °C
Luftfeuchtigkeit 40-60 %
Verhalten Friedlich
Haltung Einzeln, Harem
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Behältnis Trockenterrarium
Behältnisgröße 8,0 x 4,0 x 1,0 m
Lebenserwartung 70 Jahre
Artenschutz WA Anhang II; EU Anhang B
Anzeigepflicht Ja

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der Spornschildkröten ist die afrikanische Sahelzone südlich der Sahara vom Atlantik bis zum Roten Meer. Dort leben sie in unterschiedlichen Vegetationszonen im trocken-heißen Gras- und Buschland und in den Halbwüsten.

Terrarium und Haltung

Mindestmaße für das Terrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere: 

1-2 Tiere 8PL x 4PL (L x B)

Die Panzerlänge (PL) wird am größten Tier gemessen. Für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um10 %, ab dem 5. Tier um 20 % zu erweitern. Empfehlenswert ist ein Terrarium von z.B.800 x 400 x 100 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte.

Sie benötigen ein mit Wurzeln, robusten Pflanzen und Steinen strukturiertes Terrarium mit einem grabfähigen Bodengrund, z.B. aus Sand-Lehm-Kies-Gemisch, sowie ein leicht zu reinigendes, großflächiges Wasserbecken als Trink- und Bademöglichkeit. Ein kleiner Teil des Bodengrundes ist immer leicht feucht zu halten. Bei Gruppenhaltung sind geeignete, getrennte Rückzugsplätze zu schaffen. Für 4-6 Monate (Regenzeit) ist die Luftfeuchtigkeit deutlich zu erhöhen. Ideal ist eine Regen- bzw. Nebelanlage.

Temp. Tag: 28-35 °C Temp. Nacht: 18-23 °C Temp. lokal: 35-45 °C Luftfeuchte: 40-60 %

Empfehlenswert ist eine thermostatgesteuerte Bodenheizung. Die Beleuchtungsdauer muss 6-14 Std., je nach Jahreszeit betragen. Sie benötigen eine hohe Lichtintensität. Ideal sind Speziallampen, die die notwendige Wärme und UV-Licht produzieren. Eine tägliche UV-Bestrahlung ist unerlässlich.

Ernährung

Sie sind Allesfresser, die sich aber fast nur vegetarisch ernähren. Das Futterangebot besteht aus einer breiten Palette von Wildkräutern (Wegerich, Löwenzahn, Petersilie etc.), Gras, Heu und Heupresslinge, Klee, Süßgräser, Pilze und Gemüse, wie Salat, Spinat, Kohlblätter, Gurken, Zucchini und Möhren, ergänzt mit handelsüblichem Fertigfutter für Landschildkröten. Gelegentlich benötigen sie in geringen Mengen tierisches Eiweiß, wie z.B. Regenwürmer, Schnecken oder Heuschrecken sowie kleine Stücke vom hartgekochten Ei. Obst sollte wegen des Fruchtzuckergehaltes nur wenig und selten gefüttert werden. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen. Trinkwasser (getrunken wird durch die Nase) muss immer verfügbar sein. Sie trinken und baden gerne.

Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Die Männchen haben einen konkaven Bauchpanzer (Plastron) und einen deutlich längeren Schwanz. Ihre Randschilde sind höher aufgebogen, die Oberschenkelsporne sind größer und ihre Kehlschilde sind stärker ausgeprägt. Die Paarung findet ganzjährig statt, kühlere Monate werden aber bevorzugt. Die Eiablage erfolgt 2-3 mal jährlich. Das Weibchen vergräbt seine Eier, maximal 20 Stück pro Gelege, ca. 30 cm tief an einem sandigen nach Südosten ausgerichteten Platz. Die Inkubationsdauer beträgt 80-90 Tage. Die Lebenserwartung kann über 70 Jahre betragen.

Anzeigepflicht – Artenschutz

Der Tierbestand ist unverzüglich nach Beginn der Haltung der zuständigen Behörde schriftlich anzuzeigen. In ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.

Artenschutz: WA Anhang II; EU Anhang B. Der Kaufbeleg ist der erforderliche Herkunftsnachweis für das Tier. Bitte gut aufbewahren!

Wichtige Information

Zur Thermoregulation benötigen sie angemessene Unterschlupfmöglichkeiten (z.B. Höhlen). Sie sind ganzjährig aktiv und halten keine Winterruhe im herkömmlichen Sinn, sondern legen häufig Ruheperioden während des Sommers ein. Eine Freilandhaltung ist während der Sommermonate angeraten, es muss aber ein geheizter Rückzugsraum zur Verfügung stehen.

Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Christian Sänger; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: BMELV (1997): Tierschutzgutachten - Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF