Schwarzknopf-Höckerschildkröte (Graptemys nigrinoda)

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Schwarzknopf-Höckerschildkröte
Graptemys nigrinoda
Schwarzknopf-Höckerschildkröte (Graptemys nigrinoda)
Name Schwarzknopf-Höckerschildkröte
Name Lat. Graptemys nigrinoda
Synonym Alabama-Höckerschildkröte
Familie Neuwelt-Sumpfschildkröten
Familie lat. Emydidae
Ordnung Schildkröten
Ordnung lat. Testudines
Verbreitung USA
Habitat Flüsse, Altarme
Tiergröße 17-20 cm
Ernährung Fische, Insekten, Pflanzen
Temperatur 24-28 °C
Sonnenplatz 35-40 °C
Luftfeuchtigkeit 50-80 %
Verhalten ♂ semi-aggressiv
Haltung Einzeln, Harem
Schwierigkeitsgrad Experten
Behältnis Aquaterrarium
Behältnisgröße 120 x 60 x 50 cm
Lebenserwartung 25-30 Jahre
Artenschutz WA Anhang III; EU Anhang C
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der Schwarzknopf-Höckerschildkröte sind die Flusssysteme in Alabama und Mississippi (USA). Dort leben sie in langsam fließenden Gewässern und Altarmen mit dichter Vegetation und Totholz, auf dem sie sich sonnen und den Pflanzenbewuchs abweiden.

Terrarium und Haltung

Mindestmaße für das Aquaterrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere: 

Grundfläche für 1-2 Tiere: 5PL x 2,5PL (L x B) Wasserstand: 2PB 

Die Panzerlänge (PL) und die Panzerbreite (PB) wird am größten Tier gemessen. Für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 10 %, ab dem 5. Tier um 20 % zu erweitern. Empfehlenswert ist ein Aquaterrarium von z.B. L 120 x B 60 x H 50 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte.

Sie benötigt ein geräumiges, gut strukturiertes Aquaterrarium. Der Wasserteil, mit einem weichen, schlammigen Bodengrund, sollte mit Wurzeln, Wasserpflanzen und größeren Steinen (Sichtbarrieren und Versteckmöglichkeiten), die teilweise bis an die Wasseroberfläche reichen, strukturiert sein. Dazu benötigen sie einen Landteil (ca. 1/3 der Bodenfläche) zum Abtrocknen, der mit einem weichen, schlammigsandigen Bodengrund, mit Pflanzen und Wurzeln sowie mit Sonnenplätzen ausgestattet ist. Zur Erhaltung der Wasserqualität ist ein leistungsstarker Filter mit geringer Strömung sowie ein häufiger Wasserwechsel empfehlenswert.

  Wasser Temp.    Beleuchtung Sonnenplatz
Sommer 20-28 °C 12-14 Std. 35-40 °C
Winter (2-3 Monate) 8-15 °C 6-8 Std.   

Sie benötigen tägliche UV-Bestrahlung sowie Sonnenplätze mit Strahlungswärme.

Ernährung

Das Futterangebot besteht aus Insektenlarven, Schnecken, Regenwürmern, Mehlkäferlarven, Garnelen, Fischstücken, geschabtem Rindfleisch oder Leber, ergänzt mit pelletiertem oder gefriergetrocknetem Fertigfutter. Auch Tiefkühlfutter wird gut angenommen. Dazu unbedingt Salat, Löwenzahn, Endivie und Wasserpflanzen (z.B. Wasserpest) anbieten. Jungtieren ist täglich, adulten Tieren zweimal wöchentlich Futter anzubieten. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen.

Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Die Männchen sind fast halb so klein und haben einen deutlich längeren Schwanz als Weibchen. Die Afteröffnung des Männchens liegt näher an der Schwanzspitze als beim Weibchen.

Die Paarung findet im Frühjahr im Wasser statt und die Eiablage (bis zu 7 Eier) erfolgt zwischen Mai und Juni. Für die Eiablage ist ein kleiner, sandiger Landteil notwendig. Die Inkubationsdauer beträgt 58-74 Tage (meist 70 Tage) bei einer Temperatur von 24-30 °C.

Die Lebenserwartung kann 25-30 Jahre betragen.

Artenschutz

Artenschutz: WA Anhang III; EU Anhang C. Ausfuhrgenehmigung für Tiere aus den USA erforderlich.

In Ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.

Wichtige Information

Außerhalb der Paarungszeit sollten Männchen und Weibchen wegen des erheblichen Größenunterschiedes (Männchen 7,5-11 cm; Weibchen 17-20 cm) getrennt gehalten werden, da ein großes Verletzungsrisiko besteht.

Die Winterruhe sollte im Wasser erfolgen. Im Sommer können die Tiere in einer Freilandanlage gehalten werden.

Um die heimische Fauna nicht zu verfälschen, dürfen sie keinesfalls ausgewildert werden.

Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Stephan Böhm; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: BMELV (1997): Tierschutzgutachten - Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag;

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF