Modest-Taggecko (Phelsuma modesta)

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Modest-Taggecko
Phelsuma modesta
Modest-Taggecko (Phelsuma modesta)
Name Modest-Taggecko
Name Lat. Phelsuma modesta
Familie Geckos
Familie lat. Gekkonidae
Ordnung Schuppenkriechtiere
Ordnung lat. Squamata
Verbreitung Madagaskar
Habitat Wald, Buschland
Tiergröße 12-15 cm
Ernährung Insekten, Fruchtbrei
Temperatur 24-30 °C
Sonnenplatz 35-40 °C
Luftfeuchtigkeit 50-65 %
Verhalten ♂ territorial
Haltung Paar, Harem
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Behältnis Trockenterrarium
Behältnisgröße 60 x 60 x 80 cm
Lebenserwartung 10-20 Jahre
Artenschutz WA Anhang II; EU Anhang B
Anzeigepflicht Ja

Vorkommen

Die tagaktiven Modest-Taggeckos sind im Süden und Südwesten von Madagaskar verbreitet. Sie leben in den kargen Dornwäldern mit ihrer typischen Sukkulentenflora, wo sie sich meist auf Bäumen und Sträuchern sowie als Kulturfolger in Gärten und Häusern aufhalten.

Terrarium und Haltung

Mindestmaße für das Terrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere: 

1-2 Tiere 6KRL x 6KRL x 8KRL (L x B x H)

Die Kopf-Rumpf-Länge (KRL) wird am größten Tier gemessen. Für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 15 % zu erweitern. Empfehlenswert ist ein Terrarium von z.B. 60 x 60 x 80 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte.

Sie benötigen ein Terrarium mit z.T. senkrechten Kletterästen und Asthöhlen sowie Pflanzen, wie Sukkulenten etc. (Versteck- u. Schattenplätze), strukturierte Rück- und Seitenwände (z.B. Korkverkleidung), einen Bodengrund aus Waldboden-Torf-Gemisch und ein kleines Wasserbecken. Einmal täglich, am besten Abends sollte das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht (Luftfeuchtigkeit) werden, besser ist aber eine Regen- bzw. Nebelanlage. Nachts die Luftfeuchtigkeit auf 80 % erhöhen.

Temp. Tag: 24-30 °C Temp. Nacht: 20-23 °C Temp. lokal: bis 40 °C Luftfeuchte: 50-65 %

Empfehlenswert ist eine thermostatgesteuerte Bodenheizung. Die Beleuchtungsdauer muss 10-14 Std. je nach Jahreszeit betragen. Sie benötigen eine hohe Lichtintensität und tägliche UV-Bestrahlung sowie Sonnenplätze mit Strahlungswärme.

Ernährung

Das Futterangebot besteht aus lebenden Insekten, wie Grillen, Heimchen, Heuschrecken, Schaben, Zophobas- und Mehlkäferlarven, alternativ kann spezielles Fertigfutter für Geckos bzw. insektenfressende Reptilien angeboten werden, ergänzt mit etwas Früchtebrei, süßen Früchten (z.B. Bananen, Papaya), Blütenpollen und Honig (Leckschälchen). Wachsmotten sollten wegen ihres großen Fettgehaltes nur selten in sehr geringen Mengen verfüttert werden. Jungtieren ist täglich, adulten Tieren 4-5 mal wöchentlich Futter anzubieten. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen (Bestauben des Futters). Trinkwasser muss immer verfügbar sein, wird aber bevorzugt in Tropfenform von Blättern oder Einrichtungsgegenständen aufgenommen. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Die Männchen haben vergrößerte Schuppensäume (Präanofemoralporen), die von der Kloakenöffnung die Schenkelinnenseiten entlanglaufen.

Das Weibchen legt seine hartschaligen Eier (2 Stück) in versteckte und geschützte Plätze, wie z.B. Felsspalten oder Astgabeln. Die Inkubationszeit ist stark temperaturabhängig und beträgt 55-65 Tage bei einer Temperatur von 25-27 °C. Als Erstfutter für die Jungtiere eignen sich kleine Insekten, wie Fruchtfliegen und Mikroheimchen.

Anzeigepflicht – Artenschutz

Der Tierbestand ist unverzüglich nach Beginn der Haltung der zuständigen Behörde schriftlich anzuzeigen. In der Folge müssen alle Zu- und Abgänge gemeldet werden. In Ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.

Artenschutz: WA Anhang II; EU Anhang B Der Kaufbeleg ist der erforderliche Herkunftsnachweis für das Tier. Bitte gut aufbewahren!

Wichtige Information

Mit ihren Lamellenzehen (Haftzeher) können sie auch auf glatten, senkrechten Oberflächen (z.B. Glas) klettern. Adulte Männchen verhalten sich sehr territorial und sind untereinander unverträglich.

Für die Ruhephase wird für ca. zwei Monate die Beleuchtungsdauer um 2-3 Stunden verkürzt und die Temperatur um 3-4 °C abgesenkt.

Mit Obst und Honigwasser als Nahrung für die Futtertiere kann deren Qualität aufgewertet werden.

Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: BMELV (1997): Tierschutzgutachten - Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF