Martinique-Anolis (Anolis roquet summus)

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Martinique-Anolis
Anolis roquet summus
Martinique-Anolis (Anolis roquet summus)
Name Martinique-Anolis
Name Lat. Anolis roquet summus
Familie Anolis
Familie lat. Dactyloidae
Ordnung Schuppenkriechtiere
Ordnung lat. Squamata
Verbreitung Karibik
Habitat Bergregenwald
Tiergröße 20 cm
Ernährung Insekten, Obst
Temperatur 25-28 °C
Sonnenplatz 35 °C
Luftfeuchtigkeit 60-80 %
Verhalten ♂ territorial
Haltung Paar, Harem
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Behältnis Halbfeucht-Terrarium
Behältnisgröße 60 x 60 x 80 cm
Lebenserwartung 10-12 Jahre
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Die tagaktiven Martinique-Anolis kommen ausschließlich (endemisch) auf der Karibikinsel Martinique vor, wo sie im Norden der Insel in den dichten Bergregenwäldern weit verbreitet sind. Sie leben, direktes Sonnenlicht meidend, in den Baumkronen.

Terrarium und Haltung

Mindestgröße für das Terrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere: 

1-2 Tiere 6KRL x 6KRL x 8KRL (L x B x H)

Die Kopf-Rumpf-Länge (KRL) wird am größten Tier gemessen. Für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 15 % zu erweitern. Empfehlenswert ist ein Terrarium von z.B. L 60 x B 60 x H 80 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte.

Sie benötigen ein gut belüftetes Terrarium mit verzweigten Kletterästen und Versteckmöglichkeiten, strukturierte Rück- und Seitenwände (z.B. Korkverkleidung) sowie viele Pflanzen (Kletterpflanzen und Epiphyten), einen weichen Bodengrund aus Waldboden-Torf-Gemisch (15 cm tief) und ein kleines, flaches Wassergefäß sowie eine Tropftränke. Ein Teil des Bodengrundes ist immer etwas feucht zu halten. Mehrmals täglich sollte das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht (Luftfeuchtigkeit) werden, besser ist aber eine Regen- bzw. Nebelanlage.

Temp. Tag: 25-28 °C Temp. Nacht: 18-22 °C Temp. lokal: bis 35 °C Luftfeuchte: 60-80 %

Empfehlenswert ist eine thermostatgesteuerte Bodenheizung. Die Beleuchtungsdauer sollte 10-14 Std. je nach Jahreszeit betragen. Sie benötigen eine hohe Lichtintensität. Ideal sind Speziallampen, die die notwendige Wärme und UV-Licht produzieren. Eine tägliche UV-Bestrahlung ist unerlässlich.

Ernährung

Das Futterangebot besteht aus lebenden Insekten, wie Heimchen, Grillen, Heuschrecken, Mehlkäferlarven und Schaben, alternativ handelsübliches Fertigfutter für insektenfressende Reptilien, ergänzt mit süßem Obst (Bananen, Erdbeeren bzw. Früchtebrei) und Blüten bzw. Blütenpollen. Wachsmotten sollten wegen ihres großen Fettgehaltes nur selten in sehr geringen Mengen verfüttert werden. Jungtieren ist täglich, adulten Tieren 4-5 mal wöchentlich Futter anzubieten. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen. Trinkwasser muss immer verfügbar sein, wird aber bevorzugt in Tropfenform von Blättern oder Einrichtungsgegenständen aufgenommen.

Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Die Weibchen haben einen Dorsalstreifen, die Männchen ein Zick-Zack-Muster. Adulte Männchen sind deutlich größer, haben eine verdickte Schwanzwurzel (Hemipenistaschen) und sind prächtig gefärbt.

Das Weibchen vergräbt mehrmals im Jahr 1-2 Eier im feuchten Bodengrund oder unter Laub und Steinen. Bei einer Temperatur von 24-28 °C beträgt die Inkubationszeit 40-50 Tage.

Als Erstfutter für die Jungtiere eignen sich kleine Insekten wie Fruchtfliegen und Mikroheimchen. Die Jungtiere sind nach 6-8 Monaten geschlechtsreif.

Wichtige Information

Ihre Zehen sind mit Haftlamellen versehen. Vielgestaltige Nickbewegungen dienen ihnen als Stimmungsausdruck. Männchen haben einen größeren, ausstülpbaren Kehlsack zum Drohen, zur Balz und zur Territoriumsmarkierung.

Adulte Männchen verhalten sich sehr territorial und sind untereinander unverträglich.

Die Qualität der Futtertiere kann durch die Gabe von Obst und Honigwasser aufgewertet werden.

Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Christian Sänger; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: BMELV (1997): Tierschutzgutachten - Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF