Griechische Landschildkröte (Testudo hermanni boettgeri)
Griechische Landschildkröte Testudo hermanni boettgeri | |
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Name | Griechische Landschildkröte |
Name Lat. | Testudo hermanni boettgeri |
Familie | Eigentliche Landschildkröten |
Familie lat. | Testudinidae |
Ordnung | Schildkröten |
Ordnung lat. | Testudines |
Verbreitung | SO-Europa |
Habitat | Wald und Buschland |
Tiergröße | 20-25 cm |
Ernährung | Kräuter, Gemüse, Gräser, Heu |
Temperatur | 25-30 °C |
Sonnenplatz | 35-40 °C |
Luftfeuchtigkeit | 40-60 % |
Verhalten | ♂ semi-aggressiv |
Haltung | Einzeln, Harem |
Schwierigkeitsgrad | Fortgeschrittene |
Behältnis | Trockenterrarium |
Behältnisgröße | 200 x 100 x 50 cm |
Lebenserwartung | 40-50 Jahre |
Artenschutz | WA Anhang II; EU Anhang A |
Anzeigepflicht | Ja |
Vorkommen
Die Griechischen Landschildkröten, Testudo hermanni boettgeri, sind in der Westtürkei, Griechenland, auf der Balkanhalbinsel, in Süditalien und Sizilien verbreitet. Sie bewohnen die meist trockenen, immergrünen Eichenwälder und hügeliges Buschland (Macchie), aber auch Felder und Gärten.
Terrarium und Haltung
Mindestmaße für das Terrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere:
1-2 Tiere | 8PL x 4PL (L x B) |
Die Panzerlänge (PL) wird am größten Tier gemessen. Für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um10 %, ab dem 5. Tier um 20 % zu erweitern. Empfehlenswert ist ein Terrarium von z.B.200 x 100 x 50 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte.
Sie benötigen ein geräumiges, mit Ästen, robusten Pflanzen und Steinen strukturiertes Terrarium, mit einem grabfähigen 15-25 cm tiefen Bodengrund, z.B. aus Sand-Lehm-Kies-Gemisch, sowie ein großes, flaches, leicht zu reinigendes Wasserbecken. Ein kleiner Teil des Bodengrundes ist immer leicht feucht zu halten. Bei Gruppenhaltung sind getrennte Schlafplätze zu schaffen und geeignete Maßnahmen zur Sichttrennung durchzuführen.
Temp. Tag: 25-30 °C | Temp. Nacht: 18-22 °C | Temp. lokal: 35-40 °C | Luftfeuchte: 40-60 % |
Empfehlenswert ist eine thermostatgesteuerte Bodenheizung. Die Beleuchtungsdauer muss 10-14 Std., je nach Jahreszeit betragen. Sie benötigen eine hohe Lichtintensität und tägliche UV-Bestrahlung sowie Sonnenplätze mit Strahlungswärme.
Ernährung
Sie sind Allesfresser, die sich aber fast nur vegetarisch ernähren. Das Futterangebot besteht aus einer breiten Palette von Wildkräutern (Wegerich, Löwenzahn, Petersilie etc.), Heu und Heupresslinge, Klee, Süßgräser, Pilze und Gemüse, wie Salat, Spinat, Kohlblätter, Gurken, Zucchini und Karotten, ergänzt mit handelsüblichem Fertigfutter für Landschildkröten. Gelegentlich benötigen sie in geringen Mengen tierisches Eiweiß, wie z.B. Regenwürmer, Schnecken oder Heuschrecken sowie kleine Stücke vom hartgekochten Ei. Obst sollte wegen des Fruchtzuckergehaltes nur wenig und selten gefüttert werden. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen. Sie trinken sehr viel (getrunken wird durch die Nase), dementsprechend muss immer ausreichend Trinkwasser verfügbar sein.
Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.
Fortpflanzung und Zucht
Die Afteröffnung des Männchens liegt näher an der Schwanzspitze als beim Weibchen.
Für eine erfolgreiche Zucht müssen die Tiere eine 3-5 Monate dauernde Winterruhe zur Spermienreifung halten. Die Paarung findet unmittelbar vor und nach der Winterruhe statt. Die Eiablage (2-12 Stück) erfolgt zwischen Juni und August, in max. 20 cm Tiefe, an einem sandigen, nach Südosten ausgerichteten Platz. Die Inkubationsdauer beträgt 60-90 Tage bei 25-30 °C. Jungtiere benötigen eine höhere Luftfeuchtigkeit (60-80 %). Die Lebenserwartung kann 40-50 Jahre betragen.
Anzeigepflicht – Artenschutz
Der Tierbestand ist unverzüglich nach Beginn der Haltung der zuständigen Behörde schriftlich anzuzeigen. In der Folge müssen alle Zu- und Abgänge gemeldet werden.
Artenschutz: WA Anhang II; EU Anhang A. Sie erhalten beim Kauf eine Bescheinigung mit Bild des Tieres zur eindeutigen Identifizierung und einen Kaufbeleg als Herkunftsnachweis.
In ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.
Wichtige Information
Die Testudo hermanni boettgeri hat am Bauchpanzer entlang der Mittelnaht schwarze Flecken (nicht durchgehend) und die Mittelnaht vom Brustschild ist immer größer als die am Beinschild. Im Sommer können sie gut in einer Freilandanlage, geschützt vor feuchter Kälte (Schutzhaus), gehalten werden (tagsüber min. 15 °C, nachts min. 10 °C). Die Winterruhe dauert je nach Herkunft der Tiere 3-5 Monate bei 4-8 °C. Eine ganzjährige Freilandhaltung ist nur unter bestimmten Bedingungen möglich.Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: Christian Sänger; Bild: petdata
Quellenangabe: BMELV (1997): Tierschutzgutachten - Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF