Blaue Siedleragame (Agama lionotus)
Blaue Siedleragame Agama lionotus | |
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Name | Blaue Siedleragame |
Name Lat. | Agama lionotus |
Synonym | Ostafrikanische Siedleragame |
Familie | Agamen |
Familie lat. | Agamidae |
Ordnung | Schuppenkriechtiere |
Ordnung lat. | Squamata |
Verbreitung | Afrika |
Habitat | Felsgebiete |
Tiergröße | 30-40 cm |
Ernährung | Insekten, Gemüse, Obst |
Temperatur | 25-35 °C |
Sonnenplatz | 45 °C |
Luftfeuchtigkeit | 50-70 % |
Verhalten | ♂ territorial |
Haltung | Einzeln, Paar, Harem |
Schwierigkeitsgrad | Fortgeschrittene |
Behältnis | Trockenterrarium |
Behältnisgröße | 150 x 90 x 120 cm |
Lebenserwartung | 6-10 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Anzeigepflicht | Nein |
Vorkommen
Die bodenlebenden und tagaktiven Blauen Siedleragamen sind in Ostafrika, von Äthiopien bis Tansania weit verbreitet. Sie leben in den Trockensavannen und Felswüsten, häufig auf kleinen Felsgruppen, die sie als Aussichtspunkt nutzen. Als Kulturfolger haben sie sich an verschiedene Biotope angepasst.
Terrarium und Haltung
Mindestmaße für das Terrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere:
1-2 Tiere | 5KRL x 3KRL x 4KRL (L x B x H) |
Die Kopf-Rumpf-Länge (KRL) wird am größten Tier gemessen. Für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 15 % zu erweitern. Empfehlenswert ist ein Terrarium von 150 x 90 x 120 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte.
Sie benötigen ein mit Wurzeln, Kletterästen und Steinaufbauten (Versteckplätze und Sichtschutz, Sonnenplätze) strukturiertes Terrarium, einen Bodengrund aus Sand-Lehm-Gemisch und Geröll, ein kleines Wassergefäß sowie getopfte Pflanzen (z.B. Euphorbien, Aloe, Oleander). Ein kleiner Teil des Bodengrundes ist immer feucht zu halten. Einmal täglich, am besten abends, sollte das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht werden.
Temp. Tag: 25-35 °C | Temp. Nacht: 15-20 °C | Temp. lokal: bis 45 °C | Luftfeuchte: 50-70 % |
Die Beleuchtungsdauer muss 12-14 Std. betragen. Sie benötigen eine hohe Lichtintensität. Ideal sind Lichtquellen, die auch die notwendige Wärme produzieren. Zusätzlich ist tägliche UV-Bestrahlung unerlässlich.
Ernährung
Das Futterangebot besteht aus Insekten, wie Heimchen, Heuschrecken, Grillen, Schaben, Zophobas- und Mehlkäferlarven, alternativ kann spezielles Fertigfutter für Insektenfresser angeboten werden, sowie Wildkräuter, Löwenzahnblüten, Gemüse und etwas süßes Obst (Früchtebrei). Wachsmotten sollten wegen ihres großen Fettgehaltes nur in geringen Mengen an adulte Tiere, nicht aber an Jungtiere verfüttert werden. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen (z.B. durch Bestauben der Futtertiere). Jungtieren ist täglich, adulten Tieren 4-5 mal wöchentlich Futter anzubieten. Trinkwasser muss immer verfügbar sein.
Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.
Fortpflanzung und Zucht
Bei Geschlechtsreife zeigt sich das dominierende Männchen in seiner vollen Farbenpracht, mit deutlichen Präanalporen (vergrößerte, vor dem Kloakenspalt angeordnete Schuppenreihe).
Das Weibchen vergräbt seine Eier (3-8 Stück) im Bodengrund, der dementsprechend aus einem grabfähigen Substrat bestehen muss. Die Inkubationszeit beträgt 60-90 Tage bei einer Temperatur von 28-30 °C. Als Erstfutter für die Jungtiere eignen sich kleine Insekten wie Fruchtfliegen und Mikroheimchen.
Die Lebenserwartung kann 6-10 Jahre betragen.
Wichtige Information
Sie sind aktive Kletterer und gute Springer, die je nach Stimmung ihre Farbe wechseln können. Adulte, dominierende Männchen haben einen stahlblauen oder olivgrünen Körper und gelben bis orangen Kopf, verhalten sich sehr territorial und sind untereinander unverträglich.
Mit Obst und Honigwasser als Nahrung für die Futtertiere kann deren Qualität aufgewertet werden.
Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: petdata; Bild: petdata
Quellenangabe: BMELV (1997): Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF