Rotbauch-Schmuckschildkröte (Pseudemys rubriventris)

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Rotbauch-Schmuckschildkröte
Pseudemys rubriventris
Rotbauch-Schmuckschildkröte (Pseudemys rubriventris)
Name Rotbauch-Schmuckschildkröte
Name Lat. Pseudemys rubriventris
Synonym Nördliche-Rotbauch-Schmuckschildkröte
Familie Neuwelt-Sumpfschildkröten
Familie lat. Emydidae
Ordnung Schildkröten
Ordnung lat. Testudines
Verbreitung Nordamerika
Habitat Süßwasser
Tiergröße 30-40 cm
Ernährung Fische, Insekten, Pflanzen
Temperatur 20-28 °C
Sonnenplatz 35-40 °C
Luftfeuchtigkeit 50-80 %
Verhalten ♂ semi-aggressiv
Haltung Einzeln, Harem
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Behältnis Aquaterrarium
Behältnisgröße 200 x 80 x 60 cm
Lebenserwartung 25-30 Jahre
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der tagaktiven Rotbauch-Schmuckschildkröten ist die Ostküste der USA von New Jersey bis North Carolina. Dort leben sie in ruhigen und langsam fließenden Gewässern sowie Seen, Teichen und Mangrovensümpfen mit weichen, schlammigen Böden mit dichter Vegetation.

Terrarium und Haltung

Mindestmaße für das Aquaterrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere: 

Grundfläche für 1-2 Tiere: 5PL x 2,5PL (L x B) Wasserstand: 2PB 

Die Panzerlänge (PL) und die Panzerbreite (PB) wird am größten Tier gemessen. Für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 10 %, ab dem 5. Tier um 20 % zu erweitern. Empfehlenswert ist ein Aquaterrarium von z.B. L 200 x B 80 x H 60 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte.

Der Wasserteil, mit einem weichen, schlammigen Bodengrund, sollte mit Wurzeln, Wasserpflanzen und größeren Steinen (Sichtbarrieren und Versteckmöglichkeiten), die teilweise bis an die Wasseroberfläche reichen, strukturiert sein. Dazu benötigen sie einen Landteil (ca. 1/3 der Bodenfläche) zum Abtrocknen, der mit einem weichen, schlammigsandigen Bodengrund, mit Pflanzen und Wurzeln sowie mit Sonnenplätzen ausgestattet ist. Zur Erhaltung der Wasserqualität ist ein leistungsstarker Filter mit geringer Strömung sowie ein häufiger Wasserwechsel empfehlenswert.

  Wasser Temp.    Beleuchtung Sonnenplatz
Sommer 20-28 °C 12-14 Std. 35-40 °C
Winter (2-3 Monate) 8-15 °C 8-10 Std.   

Sie benötigen tägliche UV-Bestrahlung sowie Sonnenplätze mit Strahlungswärme.

Ernährung

Jungtiere ernähren sich vorwiegend von tierischer, adulte Tiere hingegen überwiegend von pflanzlicher Nahrung. Das Futterangebot besteht aus Insektenlarven, Regenwürmern, Mehlkäferlarven, Fischstücken, ergänzt mit pelletiertem oder gefriergetrocknetem Fertigfutter. Auch Tiefkühlfutter wird gut angenommen. Dazu benötigen sie unbedingt pflanzliche Nahrung, wie Salat, Löwenzahn, Endivie und Wasserpflanzen (z.B. Wasserpest). Adulten Tieren ist höchstens zweimal wöchentlich tierisches Futter anzubieten.  Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen.

Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Die Männchen haben einen konkaven Bauchpanzer und einen deutlich längeren Schwanz als die Weibchen. Die Afteröffnung des Männchens liegt näher an der Schwanzspitze als beim Weibchen.

Für die Eiablage (1-12 Eier) ist ein kleiner, sandiger Landteil notwendig. Die Inkubationsdauer beträgt 110-120 Tage bei einer Temperatur von 26-28 °C.

Die Lebenserwartung kann 25-30 Jahre betragen.

Wichtige Information

Untertags liegen sie gerne auf Sonnenplätzen am Ufer. Im Sommer können die Tiere in einer Freilandanlage gehalten werden.

Die Winterruhe kann im Wasser oder erdfeuchtem Substrat erfolgen.

Um die heimische Fauna nicht zu verfälschen, dürfen sie keinesfalls ausgewildert werden.

Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Christian Sänger; Bild: petdata

Quellenangabe: BMELV (1997): Tierschutzgutachten - Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag 

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF