Fischers Chamäleon (Kinyongia fischeri)
Fischers Chamäleon Kinyongia fischeri | |
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Name | Fischers Chamäleon |
Name Lat. | Kinyongia fischeri |
Synonym | Bradypodion fischeri |
Familie | Chamäleons |
Familie lat. | Chamaeleonidae |
Ordnung | Schuppenkriechtiere |
Ordnung lat. | Squamata |
Verbreitung | Tansania |
Habitat | Bergregenwald |
Tiergröße | 35 cm |
Ernährung | Insekten |
Temperatur | 26-28 °C |
Sonnenplatz | 30-35 °C |
Luftfeuchtigkeit | 75-95 % |
Verhalten | Aggressiv |
Haltung | Einzeln |
Schwierigkeitsgrad | Experten |
Behältnis | Feuchtterrarium |
Behältnisgröße | 100 x 60 x 100 cm |
Lebenserwartung | 6-8 Jahre |
Artenschutz | WA Anhang II; EU Anhang B |
Anzeigepflicht | Ja |
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet der tagaktiven Fischers Chamäleons liegt im südöstlichen Afrika (Tansania und Kenia). Dort leben sie auf Büschen und Bäumen der Feuchtsavannen und Bergregenwäldern von 400 m bis über 2.300 m Höhe, wo extreme Schwankungen von Temperatur und Luftfeuchtigkeit herrschen.
Terrarium und Haltung
Mindestmaße für das Terrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere:
Ein Tier | 4KRL x 2,5KRL x 4KRL (L x B x H) |
Die Kopf-Rumpf-Länge (KRL) wird am größten Tier gemessen. Für die Paarhaltung ist die Grundfläche um 20 % zu erweitern. Empfehlenswert ist ein Terrarium von z.B. L 100 x B 60 x H 100 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte.
Sie benötigen ein gut durchlüftetes, mit verzweigten Kletterästen strukturiertes Terrarium sowie robuste (auch künstliche) Pflanzen als Sichtschutz, strukturierte Rück- und Seitenwände (z.B. Korkverkleidung), einen Bodengrund aus Sand-Torf-Gemisch (15 cm tief) und ein kleines Wassergefäß oder besser eine Tropftränke. Ein größerer Teil des Bodengrundes ist immer etwas feucht zu halten. Einmal täglich, am besten abends, sollte das Terrarium innen mit Wasser (Luftfeuchtigkeit) fein besprüht werden, besser ist aber eine Regen- bzw. Nebelanlage.
Temp. Tag: 26-28 °C | Temp. Nacht: 14-18 °C | Temp. lokal: bis 35 °C | Luftfeuchte: 75-95 % |
Die Beleuchtungsdauer muss 10-14 Std. je nach Jahreszeit betragen. Sie benötigen eine hohe Lichtintensität. Ideal sind Speziallampen mit hohem UV-A und UV-B Anteil.
Ernährung
Das Futterangebot besteht aus lebenden Insekten, wie Heimchen, kleinere Heuschrecken, Schaben und Grillen. Oft gelingt die Umstellung auf handelsübliches Fertigfutter für insektenfressende Reptilien, das mit der Pinzette angeboten werden muss. Wachsmotten sollten wegen ihres großen Fettgehaltes nur selten und in sehr geringen Mengen verfüttert werden. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen (Bestauben des Futters). Da Wasser fast nur in Tropfenform von Blättern oder Einrichtungsgegenständen aufgenommen wird, ist eine Tropftränke empfehlenswert, alternativ können sie auch täglich aus der Pipette getränkt werden.
Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.
Fortpflanzung und Zucht
Das Männchen hat eine dickere Schwanzwurzel mit deutlich erkennbarer Hemipenistasche.
Das Weibchen vergräbt seine Eier (bis 27 Stück) im Bodengrund. Nach 210 Tagen Inkubationszeit und einer Temperatur von 25 °C schlüpfen die Jungtiere. Als Erstfutter eignen sich kleine Insekten wie Fruchtfliegen und Mikroheimchen.
Die Lebenserwartung kann 6-8 Jahre betragen.
Anzeigepflicht – Artenschutz
Der Tierbestand ist unverzüglich nach Beginn der Haltung der zuständigen Behörde schriftlich anzuzeigen. In Ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.
Artenschutz: WA Anhang II; EU Anhang B. Der Kaufbeleg ist der erforderliche Herkunftsnachweis für das Tier. Bitte gut aufbewahren!
Wichtige Information
Wichtig für ihr Wohlbefinden sind starke Schwankungen von Temperatur (Tag-Nacht) und Luftfeuchtigkeit, die morgens ca. 95 % betragen und während des Tagesverlaufs auf 75 % sinken soll. Sonnenplätze bis 35 °C werden gelegentlich aufgesucht.
Sie sind sehr stressanfällig.
Mit Obst und Honigwasser als Nahrung für die Futtertiere kann deren Qualität aufgewertet werden.
Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: Christian Sänger; Bild: Franz Lowak
Quellenangabe: ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag; BMELV Deutschland (1997): Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF