Rübenschwanz-Viperngecko (Hemidactylus imbricatus)
Rübenschwanz-Viperngecko Hemidactylus imbricatus | |
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Name | Rübenschwanz-Viperngecko |
Name Lat. | Hemidactylus imbricatus |
Synonym | Teratolepis fasciata |
Familie | Geckos |
Familie lat. | Gekkonidae |
Ordnung | Schuppenkriechtiere |
Ordnung lat. | Squamata |
Verbreitung | Südasien |
Habitat | Trockensavanne |
Tiergröße | 10 cm |
Ernährung | Insekten |
Temperatur | 26-30 °C |
Sonnenplatz | 35 °C |
Luftfeuchtigkeit | 40-60 % |
Verhalten | Nachtaktiv, ♂ territorial |
Haltung | Einzeln, Paar |
Schwierigkeitsgrad | Anfänger |
Behältnis | Trockenterrarium |
Behältnisgröße | 40 x 30 x 30 cm |
Lebenserwartung | 8-10 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Anzeigepflicht | Nein |
Vorkommen
Die dämmerungs- bis nachtaktiven, bodenlebenden Rübenschwanz-Viperngeckos sind vom Iran über Pakistan bis nach Indien verbreitet. Sie leben überwiegend in trockenen Savannen und Halbwüsten auf sandigen Böden mit spärlicher Vegetation.
Terrarium und Haltung
Mindestmaße für das Terrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere:
1-2 Tiere | 4KRL x 3KRL x 2KRL (L x B x H) |
Die Kopf-Rumpf-Länge (KRL) wird am größten Tier gemessen. Für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 15 % zu erweitern. Empfehlenswert ist ein Terrarium von z.B. 40 x 30 x 30 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte.
Sie benötigen ein Terrarium mit Wurzeln, Kletterästen und Steinaufbauten (Versteckplätze), strukturierte Rück- und Seitenwände (z.B. Korkverkleidung), einen grabfähigen Bodengrund aus Sand-Lehm-Gemisch und Geröll, eine flache Wasserschale sowie widerstandsfähige, trockenresistente getopfte Pflanzen (z.B. Sukkulenten, Aloe). Ein kleiner Teil des Bodengrundes, vor allem die unteren Sandschichten, ist immer etwas feucht zu halten. Einmal täglich, am besten abends, sollte die Einrichtung des Terrariums mit Wasser fein besprüht werden, jedoch nicht direkt die Tiere. Ideal ist eine Regen- bzw. Nebelanlage.
Temp. Tag: 26-30 °C | Temp. Nacht: 20-23 °C | Temp. lokal: bis 35 °C | Luftfeuchte: 40-60 % |
Empfehlenswert ist eine thermostatgesteuerte Bodenheizung. Die Beleuchtungsdauer muss 10-12 Std. betragen. Ideal sind Tageslicht-Leuchtstoffröhren. Ein spezielles UV-Licht ist nicht erforderlich.
Ernährung
Das Futterangebot besteht aus lebenden Insekten, wie Grillen, Heimchen, Heuschrecken, Tausendfüßern, Zophobas- und Mehlkäferlarven. Alternativ kann spezielles Fertigfutter für insektenfressende Reptilien, zur Gewöhnung eventuell mit der Pinzette, angeboten werden. Wachsmotten sollten wegen ihres großen Fettgehaltes nur in geringen Mengen an adulte Tiere, nicht aber an Jungtiere verfüttert werden. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen (Bestauben des Futters). Jungtieren ist täglich, adulten Tieren 4-5 mal wöchentlich Futter anzubieten. Trinkwasser muss immer verfügbar sein.
Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.
Fortpflanzung und Zucht
Adulte Männchen sind meist größer und kräftiger gebaut als Weibchen und an ihren Präanalporen (porenartige Öffnungen vor dem Analspalt) zu erkennen. Das Weibchen vergräbt mehrmals pro Jahr seine hartschaligen Eier (meist 2 Stück) in leicht feuchtem Sand. Bei einer Temperatur von 26 °C beträgt die Inkubationszeit 60-70 Tage. Als Erstfutter für die Jungtiere eignen sich kleine Insekten wie Fruchtfliegen und Mikroheimchen.
Ihre Lebenserwartung kann 8-10 Jahre betragen.
Wichtige Information
An ihrem verdickten Schwanz, der ein Fettspeicher für nahrungsarme Zeiten ist, kann man gut ihren Ernährungszustand erkennen. Ihre Zehen haben Krallen und eine Doppelreihe Haftlamellen.
Sonnenplätze mit Strahlungswärme werden gerne angenommen.
Adulte Männchen verhalten sich sehr territorial und sind untereinander unverträglich. Die Haltung einer Gruppe, ein Männchen mit 2-4 Weibchen ist unproblematisch.
Für die Ruhephase wird für ca. zwei Monate die Beleuchtungsdauer um 2-3 Stunden verkürzt und die Temperatur um 5-8 °C abgesenkt.
Mit Obst und Honigwasser als Nahrung für die Futtertiere kann deren Qualität aufgewertet werden.
Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: Werner Winter; Bild: Franz Lowak
Quellenangabe: BMELV (1997): Tierschutzgutachten - Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF