Schmuck-Dosenschildkröte (Terrapene ornata)

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Schmuck-Dosenschildkröte
Terrapene ornata
Schmuck-Dosenschildkröte (Terrapene ornata)
Name Schmuck-Dosenschildkröte
Name Lat. Terrapene ornata
Synonym Westliche Dosenschildkröte
Familie Neuwelt-Sumpfschildkröten
Familie lat. Emydidae
Ordnung Schildkröten
Ordnung lat. Testudines
Verbreitung Nordamerika
Habitat Gras- und Buschland
Tiergröße 15 cm
Ernährung Insekten, Fische, Gemüse, Salat
Temperatur 22-30 °C
Sonnenplatz 30-35 °C
Luftfeuchtigkeit 60-80 %
Verhalten Friedlich
Haltung Einzeln, Paar, Harem
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Behältnis Halbfeucht-Terrarium
Behältnisgröße 120 x 60 x 50 cm
Lebenserwartung 25-30 Jahre
Artenschutz WA Anhang II; EU Anhang B
Anzeigepflicht Ja

Vorkommen

Die Schmuck-Dosenschildkröten sind in den mittleren und südwestlichen USA weit verbreitet, von den Rocky Mountains bis Mississippi und von Dakota bis Nordmexiko. Sie sind Prärie-Schildkröten, die vorzugsweise offenes, buschiges Grasland aber auch offene Wälder, immer in Gewässernähe bewohnen.

Terrarium und Haltung

Mindestmaße für das Terrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere: 

1-2 Tiere 5PL x 2,5PL (L x B)

Die Panzerlänge (PL) wird am größten Tier gemessen. Für jedes weitere Tier muss die Grundfläche um 10 %, ab dem 5. Tier um 20 % erweitert werden. Empfehlenswert ist ein Terrarium von z.B. 120 x 60 x 50 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte.

Sie benötigen ein geräumiges Terrarium, das mit Epiphytenästen, Steinen und gewölbter Rinde (Versteckmöglichkeiten) strukturiert ist, einen tiefen, grabfähigen und feuchtigkeitsspeichernden Bodengrund, z.B. aus Sand-Lehm-Torf-Gemisch, Pflanzen und ein großes, flaches Wasserbecken sowie trockene Sonnenplätze. Ein Teil des Bodengrundes sollte immer etwas feucht gehalten werden. Einmal täglich, am besten abends, sollte das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht werden, besser ist aber eine Nebel- oder Regenanlage.

Temp. Tag: 25-30 °C Temp. Nacht: 18-22 °C Temp. lokal: bis 35 °C Luftfeuchte: 60-80 %

Empfehlenswert ist eine thermostatgesteuerte Bodenheizung. Die Beleuchtungsdauer muss 10-14 Std. je nach Jahreszeit betragen. Sie benötigen eine hohe Lichtintensität und tägliche UV-Bestrahlung sowie Sonnenplätze mit Strahlungswärme.

Ernährung

In der Natur ernähren sie sich vorwiegend von Insekten, Beeren, Pilzen und Aas. Das Futterangebot besteht aus Rinderhackfleisch, Nackt- und Gehäuseschnecken, Regenwürmern, Fischen mit Kopf und Schuppen sowie nestjungen Ratten und Mäusen, ergänzt mit pelletiertem Fertigfutter für Schildkröten und Hunde-Dosenfutter. Dazu benötigen sie unbedingt Salat, Endivien, Möhren, Tomaten, Obst, Pilze und Beeren. Sie trinken sehr viel, dementsprechend muss immer ausreichend  Trinkwasser verfügbar sein. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen.

Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Die Männchen haben einen konkaven Bauchpanzer und einen dickeren Schwanz als die Weibchen. An den Hinterbeinen befindet sich je eine, nach vorne gerichtete Zehe (Kopulationskralle).

Vor der Paarung umrundet das Männchen das Weibchen, beißt sie in die Vorderbeine, um sie anschließend vorwärts zu schieben. Die bis zu 8 Eier werden etwa 20 cm tief in Sand-Erde-Gemisch abgelegt. Die Inkubationsdauer beträgt 60-80 Tage bei einer Temperatur von 28-30 °C.

Die Lebenserwartug kann 25-30 Jahre betragen.

Anzeigepflicht – Artenschutz

Der Tierbestand ist unverzüglich nach Beginn der Haltung der zuständigen Behörde schriftlich anzuzeigen. In der Folge müssen alle Zu- und Abgänge gemeldet werden. In ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.

Artenschutz: WA Anhang II; EU Anhang B. Der Kaufbeleg ist der erforderliche Herkunftsnachweis für das Tier. Bitte gut aufbewahren!

Wichtige Information

Ihren Namen verdanken sie einem Quergelenk im Bauchpanzer (Plastron), welches ihnen ermöglicht Teile des Bauchpanzers hochzuklappen und so, zu ihrem Schutz, alle Panzeröffnungen zu schließen.

Empfehlenswert ist eine Winterruhe für 6-8 Wochen im erdfeuchten Substrat bei 12-18 °C.

Um die heimische Fauna nicht zu verfälschen, dürfen sie keinesfalls ausgewildert werden.  

Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Christian Sänger; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: BMELV (1997): Tierschutzgutachten - Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag; ROGNER (2009): Taschenatlas Schildkröten, Verlag Ulmer

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF