Schnappschildkröte (Chelydra serpentina)

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Schnappschildkröte
Chelydra serpentina
Schnappschildkröte (Chelydra serpentina)
Name Schnappschildkröte
Name Lat. Chelydra serpentina
Familie Alligator-Schildkröten
Familie lat. Chelydridae
Ordnung Schildkröten
Ordnung lat. Testudines
Verbreitung Nordamerika
Habitat Flussufer, Ästuarien
Tiergröße 40 cm
Ernährung Fische, kleine Nager
Temperatur 25-30 °C
Sonnenplatz 35-40 °C
Luftfeuchtigkeit 60-80 %
Verhalten Aggressiv
Haltung Einzeln, Paar
Schwierigkeitsgrad Spezialisten
Behältnis Aquaterrarium
Behältnisgröße 200 x 80 x 80 cm
Lebenserwartung 25-30 Jahre
Artenschutz WA Anhang III; EU Anhang C
Anzeigepflicht § 3 BArtSchV

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der wenig bewegungsfreudigen Schnappschildkröte erstreckt sich vom südöstlichen Kanada bis Mexiko, Guatemala und Honduras. Dort bewohnt sie die flachen, morastigen und dicht bewachsenen Uferbereiche von Flüssen und deren Mündungen (Brackwasser).

Terrarium und Haltung

Mindestmaße für das Aquaterrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere: 

Grundfläche für 1-2 Tiere: 3PL x 1,5PL (L x B) Wasserstand: 2PB 

Die Panzerlänge (PL) und die Panzerbreite (PB) wird am größten Tier gemessen. Für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 10 %, ab dem 5. Tier um 20 % zu erweitern. Empfehlenswert ist ein Aquaterrarium von z.B. L 200 x B 80 x H 80 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte.

Die unverträgliche und bissige Schnappschildkröte benötigt ein geräumiges, unbepflanztes Aquaterrarium mit großen, verzweigten Wurzeln, stabilen Steinaufbauten (Versteckmöglichkeiten) sowie einem feinkiesigen Bodengrund von doppelter Panzerhöhe, da sich die Tiere zur Tarnung gerne eingraben. Das Wasser darf maximal so tief sein, dass die Tiere durch Heben des Kopfes die Wasseroberfläche erreichen können. Zur Erhaltung der Wasserqualität ist ein leistungsstarker Filter sowie ein häufiger Wasserwechsel empfehlenswert. Der Landteil sollte mit Wurzeln und Laub zum Verstecken, Schattenplätzen und einem kleinen, trockenen sandigen Bereich als Sonnenplatz ausgestattet sein.

  Wasser Temp.    Beleuchtung Sonnenplatz
Sommer 20-28 °C 12-14 Std. 35-40 °C
Winter (2-3 Monate) 4-10 °C 6-8 Std.   

Sie benötigen eine hohe Lichtintensität und tägliche UV-Bestrahlung sowie Sonnenplätze mit Strahlungswärme.

Ernährung

Das Futterangebot besteht aus Fisch, Fischfilets, Würmern, Mäusen und Fleisch aller Art, ergänzt mit pelletiertem Fertigfutter. Jungtieren ist täglich, adulten Tieren zweimal wöchentlich Futter anzubieten. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen.

Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Die Männchen haben einen konkaven Bauchpanzer und einen deutlich längeren Schwanz als die Weibchen. Die Afteröffnung des Männchens liegt näher an der Schwanzspitze als beim Weibchen.

Für die Eiablage ist ein kleiner, sandiger Landteil notwendig. Dort werden die Eier ca. 20 cm tief vergraben. Bei einer Temperatur von 20-25 °C beträgt die Inkubationszeit 80-89 Tage.

Die Lebenserwartung kann 25-30 Jahre betragen.

Anzeigepflicht – Artenschutz

Nach § 3 der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) ist es Privatpersonen verboten, diese Tiere anzubieten, zur Abgabe vorrätig zu halten, feilzuhalten oder an andere abzugeben sowie zu züchten!

Artenschutz: WA Anhang III; EU Anhang C. Ausfuhrgenehmigung für Tiere aus den USA erforderlich.

Wichtige Information

Durch den langen Hals können sie ihren Kopf bis weit über den Rücken schleudern und beißen, deshalb nur von hinten anfassen. Vorsicht, Bisse können schwere Verletzungen verursachen! Sie sind für den ganzjährigen Aufenthalt in Freilandanlagen geeignet. Unterarten aus südlichen Verbreitungsgebieten dürfen im Winter nicht unter 10 °C Wassertemperatur gehalten werden. 

Um die heimische Fauna nicht zu verfälschen, dürfen Schnappschildkröten keinesfalls ausgewildert werden.

Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Christian Sänger; Bild: Stephan Böhm

Quellenangabe: BMELV (1997): Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF