Jemen-Chamäleon (Chamaeleo calyptratus)

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Jemen-Chamäleon
Chamaeleo calyptratus
Jemen-Chamäleon (Chamaeleo calyptratus)
Name Jemen-Chamäleon
Name Lat. Chamaeleo calyptratus
Familie Chamäleons
Familie lat. Chamaeleonidae
Ordnung Schuppenkriechtiere
Ordnung lat. Squamata
Verbreitung Arabische Halbinsel
Habitat Buschland
Tiergröße 40 cm
Ernährung Insekten
Temperatur 22-32 °C
Sonnenplatz 30-35 °C
Luftfeuchtigkeit 50-70 %
Verhalten Aggressiv
Haltung Einzeln
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Behältnis Halbfeucht-Terrarium
Behältnisgröße 120 x 80 x 120 cm
Lebenserwartung 5-7 Jahre
Artenschutz WA Anhang II; EU Anhang B
Anzeigepflicht Ja

Vorkommen

Das tagaktive, busch- und baumbewohnende Jemen-Chamäleon lebt im Südwesten der Arabischen Halbinsel, von der Asir Provinz in Saudi-Arabien bis Aden im Jemen. Es kommt in fast allen Gebieten mit für dortige Verhältnisse üppiger Vegetation vor, wie auch in Kulturland und Gärten.

Terrarium und Haltung

Mindestmaße für das Terrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere:

Ein Tier 4KRL x 2,5KRL x 4KRL (L x B x H)

Die Kopf-Rumpf-Länge (KRL) wird am größten Tier gemessen. Für die Paarhaltung ist die Grundfläche um 20 % zu erweitern. Empfehlenswert ist ein Terrarium von z.B. L 120 x B 80 x H 120 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte.

Sie benötigen ein gut durchlüftetes, mit verzweigten Kletterästen strukturiertes Terrarium sowie robuste (auch künstliche) Pflanzen als Sichtschutz, strukturierte Rück- und Seitenwände (z.B. Korkverkleidung), einen Bodengrund aus Sand-Torf-Gemisch (15 cm tief) und ein kleines Wassergefäß oder eine Tropftränke. Ein kleiner Teil des Bodengrundes ist immer feucht zu halten. Einmal täglich, am besten abends, sollte das Terrarium innen mit Wasser (Luftfeuchtigkeit) fein besprüht werden, ideal ist eine Regen- bzw. Nebelanlage.

Temp. Tag: 22-32 °C Temp. Nacht: 15-20 °C Temp. lokal: bis 35 °C Luftfeuchte: 50-70 %

Die Beleuchtungsdauer muss 10-14 Std. je nach Jahreszeit betragen. Sie benötigen eine hohe Lichtintensität. Ideal sind Speziallampen mit hohem UV-A und UV-B Anteil, denn eine tägliche UV-Bestrahlung ist unerlässlich.

Ernährung

Das Futterangebot besteht aus lebenden Insekten, wie Heimchen, kleineren Heuschrecken, Grillen und Schaben. Oft  gelingt die Umstellung auf handelsübliches Fertigfutter für insektenfressende Reptilien, das mit der Pinzette angeboten werden muss. Wachsmotten sollten wegen ihres großen Fettgehaltes nur selten und in sehr geringen Mengen verfüttert werden. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen (Bestauben des Futters). Da Wasser fast nur in Tropfenform von Blättern oder Einrichtungsgegenständen aufgenommen wird, ist eine Tropftränke empfehlenswert, alternativ können sie auch täglich aus der Pipette getränkt werden.

Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Das Männchen hat einen größeren Helm und eine dickere Schwanzwurzel mit deutlich erkennbarer Hemipenistasche.

Das Weibchen vergräbt seine Eier (bis zu 50 Stück) im Bodengrund. Die Inkubationszeit beträgt 150-210 Tage bei einer Temperatur von 27-31 °C. Als Erstfutter für die Jungtiere eignen sich kleine Insekten wie Fruchtfliegen und Mikroheimchen. Jungtiere lassen sich in Gruppen aufziehen.

Die lebenserwartung kann 5-7 Jahre betragen.

Anzeigepflicht – Artenschutz

Der Tierbestand ist unverzüglich nach Beginn der Haltung der zuständigen Behörde schriftlich anzuzeigen. In Ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.

Artenschutz: WA Anhang II; EU Anhang B. Der Kaufbeleg ist der erforderliche Herkunftsnachweis für das Tier. Bitte gut aufbewahren!

Wichtige Information

Gelegentlich lassen sich Jemen-Chamäleons auch im Harem halten. Bei Anzeichen von Aggressivität sind die Tiere aber sofort zu trennen. Für die Ruhephase wird für ca. zwei Monate die Beleuchtungsdauer um 2-3 Stunden verkürzt und die Temperatur um 4-6 °C abgesenkt.

Mit Obst und Honigwasser als Nahrung für die Futtertiere kann deren Qualität aufgewertet werden.

Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Christian Sänger; Bild: petdata

Quellenangabe: BMELV (1997): Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF