Sahara Sandboa (Eryx muelleri)

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Sahara Sandboa
Eryx muelleri
Sahara Sandboa (Eryx muelleri)
Name Sahara Sandboa
Name Lat. Eryx muelleri
Synonym Gongylophis muelleri
Familie Riesenschlangen
Familie lat. Boidae
Ordnung Schuppenkriechtiere
Ordnung lat. Squamata
Verbreitung Zentralafrika
Habitat Halbwüsten, Steppen
Tiergröße 70 cm
Ernährung Nager
Temperatur 25-30 °C
Sonnenplatz 35 °C
Luftfeuchtigkeit 40-60 %
Verhalten Nachtaktiv, friedlich
Haltung Einzeln, Paar
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Behältnis Trockenterrarium
Behältnisgröße 80 x 50 x 60 cm
Lebenserwartung 15-20 Jahre
Artenschutz WA Anhang II; EU Anhang B
Anzeigepflicht Ja

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der bodenlebenden, vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiven Sahara Sandboas erstreckt sich vom Senegal über Nigeria und Tschad bis in den östlichen Sudan. Sie bewohnen sandige Halbwüsten, Steppen und lichtes Buschland.

Terrarium und Haltung

Mindestmaße für das Terrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere: 

1-2 Tiere 0,75KL x 0,5KL x 0,5KL (L x B x H)

Die Körperlänge (KL) wird am größten Tier gemessen. Für jedes weitere Tier sollte die Grundfläche um 20 % erweitert werden. Empfehlenswert ist ein Terrarium von z.B. L 80 x B 50 x H 60 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte.

Sie benötigen ein mit niederen Kletterästen und Steinen (Versteckplätze, Sichtschutz) strukturiertes Terrarium, eine 10-20 cm tiefe grabfähige Sandschicht (2-3 mm Korngröße) mit Steinbrocken durchsetzt und eine flache Steinhöhle. Das Wasserbecken sollte, um ein Versanden zu verhindern, leicht erhöht angebracht werden. Ein kleiner Teil des Bodengrundes ist immer feucht zu halten. Einmal täglich, am besten abends, sollte das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht (Luftfeuchtigkeit) werden, besser ist aber eine Regen- oder Nebelanlage. 

Temp. Tag: 25-30 °C Temp. Nacht: 20-22 °C Temp. lokal: bis 35 °C Luftfeuchte: 40-60 %

Empfehlenswert ist eine thermostatgesteuerte Bodenheizung. Die Beleuchtungsdauer muss 12-14 Std. je nach Jahreszeit betragen. Ideal sind Tageslicht-Leuchtstoffröhren.

Ernährung

Sie ernähren sich entsprechend ihrer Größe von Mäusen, Ratten und anderen Nagetieren. Nach erfolgter Eingewöhnung gelingt häufig die Umstellung auf tote Futtertiere (handelsübliches Frostfutter). Jungtieren sollte alle 8-10 Tage, adulten Tieren alle 14-20 Tage Futter angeboten werden, wobei gelegentlich eine Fastenperiode eingelegt werden sollte (z.B. eine Fütterung überspringen). Grundsätzlich ist es besser mehrere kleine Futtertiere, als ein großes, anzubieten. Wenn sie über einen längeren Zeitraum nicht frisst, sollte sowohl der Zeitpunkt als auch das Futter variiert werden. Wichtig ist die Anreicherung der Futtertiere mit Vitaminen und Mineralstoffen. Da die Schlange von lebenden Nagern verletzt werden könnte, darf sie mit diesen nicht unbeaufsichtigt bleiben.

Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Eine Sondierung durch den Tierarzt ist die einzig verlässliche Methode der Geschlechtsbestimmung.

Im Gegensatz zu den anderen Eryx-Arten sind sie eierlegend. Die Eier werden im Sand abgelegt, die Jungtiere schlüpfen nach ca. 14 Tagen und können mit jungen Mäusen gefüttert werden.

Anzeigepflicht – Artenschutz

Der Tierbestand ist unverzüglich nach Beginn der Haltung der zuständigen Behörde schriftlich anzuzeigen. In der Folge müssen alle Zu- und Abgänge gemeldet werden. In Ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.

Artenschutz: WA Anhang II; EU Anhang B. Der Kaufbeleg ist der erforderliche Herkunftsnachweis für das Tier. Bitte gut aufbewahren!

Wichtige Information

Sandboas graben sich gerne wühlend in die obere Sandschicht ein. Sie werden in verschiedenen Farb- und Zeichnungsvarianten gezüchtet.

Für die Ruhephase wird für 1-3 Monate die Beleuchtungsdauer um 2-4 Stunden verkürzt und die Temperatur um 3-4 °C, je nach Herkunft, abgesenkt.

Beim Hantieren stets Schlangenhaken, Schutzhandschuhe und kaltes Wasser bereithalten.

Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: petdata

Quellenangabe: BMELV (1997): Tierschutzgutachten -  Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF