Bambusnatter (Oreocryptophis porphyraceus porphyraceus)

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Bambusnatter
Oreocryptophis porphyraceus porphyraceus
Bambusnatter (Oreocryptophis porphyraceus porphyraceus)
Name Bambusnatter
Name Lat. Oreocryptophis porphyraceus porphyraceus
Synonym Elaphe porphyraceus porphyraceus
Familie Nattern
Familie lat. Colubridae
Ordnung Schuppenkriechtiere
Ordnung lat. Squamata
Verbreitung Asien
Habitat Waldgebiete
Tiergröße 80-90 cm
Ernährung Nager
Temperatur 20-25 °C
Sonnenplatz 27-30 °C
Luftfeuchtigkeit 70-90 %
Verhalten Friedlich
Haltung Einzeln, Paar, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Experten
Behältnis Feuchtterrarium
Behältnisgröße 100 x 50 x 100 cm
Lebenserwartung 10-15 Jahre
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der vorwiegend dämmerungsaktiven Bambusnattern ist Ost- und Südostasien, von Indien über Indochina bis Taiwan. Dort leben sie bevorzugt in höher gelegenen bewaldeten Regionen, aber auch in Wiesen und Bambuswäldern in der Nähe von Gewässern.

Terrarium und Haltung

Mindestmaße für das Terrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere:

1-2 Tiere 1KL x 0,5KL x 1KL (L x B x H)

Die Körperlänge (KL) wird am größten Tier gemessen. Für jedes weitere Tier sollte die Grundfläche um 20 % erweitert werden. Empfehlenswert ist ein Terrarium von z.B. L 100 x B 50 x H 100 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte.

Sie benötigen ein mit Wurzeln, verzweigten Kletterästen, Korkröhren und Bambusstäben (Versteckplätze und Sichtschutz) strukturiertes Terrarium, einen feuchtigkeitsspeichernden Bodengrund, z.B. aus Sand-Humus-Gemisch mit Torf und Laub, sowie ein leicht zu reinigendes Wasserbecken als Trinkgefäß. Ein Viertel des Bodengrundes muss immer feucht gehalten werden (keine Staunässe). Einmal täglich, am besten abends, sollte das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht (Luftfeuchtigkeit) werden. Ideal ist eine Regen- oder Nebelanlage.

Temp. Tag: 20-25 °C Temp. Nacht: 17-20 °C Temp. lokal: bis 30 °C Luftfeuchte: 70-90 %

Empfehlenswert ist eine thermostatgesteuerte Bodenheizung. Die Beleuchtungsdauer muss 12-14 Std. je nach Jahreszeit betragen. Ideal sind Tageslicht-Leuchtstoffröhren ergänzt mit Strahlern.

Ernährung

Das Futterangebot besteht entsprechend ihrer Größe aus kleinen lebenden Nagetieren (Mäuse, Ratten etc.) sowie nestjungen Küken. Nach erfolgter Eingewöhnung gelingt oft die Umstellung auf tote Futtertiere (handelsübliches Frostfutter). Jungtieren sollte alle 3-5 Tage, adulten Tieren alle 7-14 Tage Futter angeboten werden, wobei gelegentlich eine Fastenperiode eingelegt werden sollte (z.B. eine Fütterung überspringen). Wird die Schlange nach der Nahrungsaufnahme gestört, kann das zum Erbrechen der Beute führen. Es ist besser mehrere kleine Futtertiere, als ein großes, anzubieten. Wenn sie über einen längeren Zeitraum nicht frisst, sollte sowohl der Zeitpunkt als auch das Futter variiert werden. Wichtig ist die Anreicherung der Futtertiere mit Vitaminen und Mineralstoffen. Da die Schlange von lebenden Nagern verletzt werden könnte, darf sie mit diesen nicht unbeaufsichtigt bleiben.

Fortpflanzung und Zucht

Eine Sondierung durch den Tierarzt ist die einzig verlässliche Methode der Geschlechtsbestimmung.

Das Weibchen legt seine Eier (4-7 Stück) im feuchten, etwa 5 cm tiefen Bodengrund ab und betreibt keine Brutpflege. Die Inkubationszeit beträgt 60-75 Tage bei einer Temperatur von 22-24 °C. Die Jungtiere sind 22-25 cm groß und können mit nestjungen Mäusen gefüttert werden.

Die Lebenserwartung kann 10-15 Jahre betragen.

Wichtige Information

Sie sind scheu und führen eine versteckte Lebensweise. Höhere Temperaturen und zu geringe Feuchtigkeit werden auf Dauer nicht vertragen.

Empfehlenswert ist eine, mit einer Futterpause einhergehende, Winterruhe von 2-3 Monaten bei einer Temperatur von 7-12 °C.Beim Hantieren stets Schlangenhaken und Schutzhandschuhe bereithalten.Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Christian Sänger; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: BMELV (1997): Tierschutzgutachten -  Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF