Ägyptische Landschildkröte (Testudo kleinmanni)

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Ägyptische Landschildkröte
Testudo kleinmanni
Ägyptische Landschildkröte (Testudo kleinmanni)
Name Ägyptische Landschildkröte
Name Lat. Testudo kleinmanni
Familie Eigentliche Landschildkröten
Familie lat. Testudinidae
Ordnung Schildkröten
Ordnung lat. Testudines
Verbreitung NO-Afrika
Habitat Trockenwälder
Tiergröße 14 cm
Ernährung Kräuter, Gemüse, Gräser, Heu
Temperatur 25-30 °C
Sonnenplatz 35-45 °C
Luftfeuchtigkeit 40-60 %
Verhalten ♂ semi-aggressiv
Haltung Einzeln, Harem
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Behältnis Trockenterrarium
Behältnisgröße 130 x 60 x 50 cm
Lebenserwartung 40-50 Jahre
Artenschutz WA Anhang I; EU Anhang A
Anzeigepflicht Ja

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der Ägyptischen Landschildkröten beschränkt sich auf einen etwa 50 km breiten mediterranen Küstenstreifen von Libyen bis Südisrael. Sie leben dort in den Wüstengebieten, Trockenwäldern und Sanddünen.

Terrarium und Haltung

Mindestmaße für das Terrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere: 

1-2 Tiere 8PL x 4PL (L x B)

Die Panzerlänge (PL) wird am größten Tier gemessen. Für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um10 %, ab dem 5. Tier um 20 % zu erweitern. Empfehlenswert ist ein Terrarium von z.B.130 x 60 x 50 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte.

Sie benötigen ein geräumiges, mit Ästen, robusten Pflanzen und Steinen strukturiertes Terrarium, mit einem grabfähigen 15-25 cm tiefen Bodengrund, z.B. aus Sand-Lehm-Kies-Gemisch sowie ein leicht zu reinigendes, kleines Wasserbecken zum Trinken. Ein kleiner Teil des Bodengrundes ist immer leicht feucht zu halten. Bei Gruppenhaltung sind getrennte Schlafplätze zu schaffen und geeignete Maßnahmen zur Sichttrennung durchzuführen. 

Temp. Tag: 25-30 °C Temp. Nacht: 18-20 °C Temp. lokal: 35-45 °C Luftfeuchte: 40-60 %

Empfehlenswert ist eine thermostatgesteuerte Bodenheizung. Die Beleuchtungsdauer muss 10-14 Std., je nach Jahreszeit betragen. Sie benötigen eine hohe Lichtintensität und tägliche UV-Bestrahlung sowie Sonnenplätze mit Strahlungswärme.

Ernährung

Sie sind Allesfresser, die sich aber fast nur vegetarisch ernähren. Das Futterangebot besteht aus einer breiten Palette von Wildkräutern (Wegerich, Löwenzahn, Petersilie etc.), Heu und Heupresslinge, Klee, Süßgräser, Pilze und Gemüse, wie Salat, Spinat, Kohlblätter, Gurken, Zucchini und Karotten, ergänzt mit handelsüblichem Fertigfutter für Landschildkröten. Gelegentlich benötigen sie in geringen Mengen tierisches Eiweiß, wie z.B. Regenwürmer, Schnecken oder Heuschrecken sowie kleine Stücke vom hartgekochten Ei. Obst sollte wegen des Fruchtzuckergehaltes nur wenig und selten gefüttert werden. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen. Sie trinken wenig (getrunken wird durch die Nase). Trinkwasser muss immer verfügbar sein.

Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Die Männchen haben einen konkaven Bauchpanzer und einen deutlich längeren Schwanz als die Weibchen. Die Afteröffnung des Männchens liegt näher an der Schwanzspitze als beim Weibchen.

Die Paarung findet im Frühjahr statt. Die Eiablage (1-4 Stück) erfolgt zwischen Juni und August, in ca. 15 cm Tiefe, an einem sandigen, nach Südosten ausgerichteten Platz. Die Inkubationsdauer beträgt 60-90 Tage bei 25-35 °C. Jungtiere benötigen eine höhere Luftfeuchtigkeit (60-80 %).

Die Lebenserwartung kann 40-50 Jahre betragen.

Anzeigepflicht – Artenschutz

Der Tierbestand ist unverzüglich nach Beginn der Haltung der zuständigen Behörde schriftlich anzuzeigen. In der Folge müssen alle Zu- und Abgänge gemeldet werden.

Artenschutz: WA Anhang I; EU Anhang A. Sie erhalten beim Kauf ein CITES Dokument, das bestätigt, dass dieses Tier eine Nachzucht ist. Bitte bewahren sie das CITES Dokument gut auf!

In ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.

Wichtige Information

Wichtig ist eine Nachtabsenkung auf unter 20 °C. Sie sind ganzjährig aktiv und halten keine Winterruhe im herkömmlichen Sinn, sondern legen häufig Ruheperioden während des Sommers ein. Im Winter wird für 2-3 Monate die Beleuchtungsdauer um 2-3 Stunden verkürzt und die Temperatur um 3-4 °C abgesenkt. Von einer Freilandhaltung wird abgeraten.

Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden. Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Christian Sänger; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: BMELV (1997): Tierschutzgutachten - Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag; ROGNER (2009): Taschenatlas Schildkröten, Verlag Ulmer

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF