Blauer Stachelleguan (Sceloporus cyanogenys)
Blauer Stachelleguan Sceloporus cyanogenys | |
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Name | Blauer Stachelleguan |
Name Lat. | Sceloporus cyanogenys |
Familie | Stachelleguane |
Familie lat. | Phrynosomatidae |
Ordnung | Schuppenkriechtiere |
Ordnung lat. | Squamata |
Verbreitung | SW-USA, N-Mexiko |
Habitat | Trockensavanne |
Tiergröße | 25-30 cm |
Ernährung | Insekten, Vegetabilien |
Temperatur | 28-32 °C |
Sonnenplatz | 50 °C |
Luftfeuchtigkeit | 50-60 % |
Verhalten | ♂ territorial |
Haltung | Paar, Harem |
Schwierigkeitsgrad | Anfänger |
Behältnis | Trockenterrarium |
Behältnisgröße | 100 x 80 x 80 cm |
Lebenserwartung | 8-12 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Anzeigepflicht | Nein |
Vorkommen
Die tagaktiven Blauen Stachelleguane sind im Südwesten von Texas und dem nordöstlichen Mexiko weit verbreitet, wo sie in den busch- und baumbestandenen Trockensavannen und Steppen leben. Sie schützen sich vor Tageshitze und kühlen Nachttemperaturen in Felsspalten oder unter großen Steinen.
Terrarium und Haltung
Mindestmaße für das Terrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere:
1-2 Tiere | 5KRL x 4KRL x 4KRL (L x B x H) |
Die Kopf-Rumpf-Länge (KRL) wird am größten Tier gemessen. Für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 15 % zu erweitern. Empfehlenswert ist ein Terrarium von z.B. L 100 x B 80 x H 80 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte.
Sie benötigen ein mit Kletterästen, Steinaufbauten (Versteckplätze und Sichtschutz) und Sonnenplätzen strukturiertes Trockenterrarium, einen Bodengrund aus Sand-Lehm-Gemisch und Geröll, ein kleines Wassergefäß sowie getopfte Pflanzen (z.B. Euphorbien, Aloe, Oleander). Wichtig sind zum Klettern geeignete Rück- und Seitenwände (z.B. Korkverkleidung). Ein sehr kleiner Teil des Bodengrundes ist immer feucht zu halten. Ein bis zweimal wöchentlich, am besten abends, sollte das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht werden, jedoch nicht direkt die Tiere (Schockgefahr).
Temp. Tag: 28-32 °C | Temp. Nacht: 16-22 °C | Temp. lokal: bis 50 °C | Luftfeuchte: 50-60 % |
Empfehlenswert ist eine thermostatgesteuerte Bodenheizung. Die Beleuchtungsdauer muss 10-14 Std. je nach Jahreszeit betragen. Sie benötigen eine hohe Lichtintensität. Ideal sind Speziallampen, die die notwendige Wärme und UV-Licht produzieren. Eine tägliche UV-Bestrahlung ist unerlässlich.
Ernährung
Das Futterangebot besteht aus lebenden Insekten, wie Grillen, Heimchen, Heuschrecken, Schaben, Tausendfüßern, Spinnen, Zophobas- und Mehlkäferlarven sowie, individuell unterschiedlich, Vegetabilien (Wildkräuter, Blüten, Früchte). Alternativ kann spezielles Fertigfutter für insektenfressende Reptilien, eventuell mit der Pinzette zur Gewöhnung, angeboten werden. Wachsmotten sollten wegen ihres großen Fettgehaltes nur selten in sehr geringen Mengen verfüttert werden. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen (Bestauben des Futters). Jungtieren ist täglich, adulten Tieren 4-5 mal wöchentlich Futter anzubieten. Trinkwasser muss immer verfügbar sein.
Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.
Fortpflanzung und Zucht
Die Männchen haben meist einen breiteren Kopf und eine dickere Schwanzwurzel, an der die Hemipenistaschen deutlich zu erkennen sind.
Sie sind lebendgebärend (ovovivipar). Die Paarung findet im Spätherbst statt. Die Jungtiere werden zwischen Februar und Juni geboren. Ein Wurf besteht aus 8-18 Jungtieren. Als Erstfutter für die Jungtiere eignen sich kleine Insekten wie Fruchtfliegen und Mikroheimchen. Die Lebenserwartung kann 8-12 Jahre betragen.
Wichtige Information
Diese schnellen und oft etwas scheuen Tiere sind guten Kletterer. Adulte Männchen verhalten sich sehr territorial und sind untereinander unverträglich.
Sie benötigen bis zu 50 °C warme Sonnenplätze und eine starke Temperaturabsenkung bei Nacht (Zimmertemperatur). Für die Ruhephase wird für ca. zwei Monate die Beleuchtungsdauer um 2-3 Stunden verkürzt und die Temperatur auf 10-15 °C abgesenkt.
Die Qualität der Futtertiere kann durch die Gabe von Obst und Honigwasser als Nahrung aufgewertet werden.
Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: Christian Sänger; Bild: Franz Lowak
Quellenangabe: BMELV (1997): Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF