Tansania-Zwergchamäleon (Rieppeleon brevicaudatus)

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Tansania-Zwergchamäleon
Rieppeleon brevicaudatus
Tansania-Zwergchamäleon (Rieppeleon brevicaudatus)
Name Tansania-Zwergchamäleon
Name Lat. Rieppeleon brevicaudatus
Synonym Rhampholeon brevicaudatus
Familie Chamäleons
Familie lat. Chamaeleonidae
Ordnung Schuppenkriechtiere
Ordnung lat. Squamata
Verbreitung Afrika
Habitat Regenwald
Tiergröße 8 cm
Ernährung Insekten
Temperatur 22-25 °C
Sonnenplatz 28-30 °C
Luftfeuchtigkeit 75-95 %
Verhalten ♂ territorial
Haltung Einzeln, Paar
Schwierigkeitsgrad Experten
Behältnis Feuchtterrarium
Behältnisgröße 50 x 40 x 40 cm
Lebenserwartung 3-5 Jahre
Artenschutz WA Anhang II; EU Anhang B
Anzeigepflicht Ja

Vorkommen

Die vorwiegend bodenlebenden Tansania-Zwergchamäleons sind im östlichen Tansania und im südöstlichen Kenia, vom Tiefland bis in über 1.000 m Höhe weit verbreitet. Sie leben in den Regen- und Bergwäldern, wo sie sich am Boden im Falllaub oder auf niederen Büschen aufhalten.

Terrarium und Haltung

Mindestmaße für das Terrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere:

Ein Tier 4KRL x 4KRL x 2,5KRL (L x B x H)

Die Kopf-Rumpf-Länge (KRL) wird am größten Tier gemessen. Für die Paarhaltung ist die Grundfläche um 20 % zu erweitern. Empfehlenswert ist ein Terrarium von z.B. L 50 x B 40 x H 40 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte.

Sie benötigen ein gut durchlüftetes, mit einigen verzweigten Kletterästen strukturiertes Terrarium, Pflanzen als Sichtschutz, strukturierte Rück- und Seitenwände (z.B. Korkverkleidung), einen mit Laub bedeckten, lockeren und feuchtigkeitsspeichernden Bodengrund, z.B. aus Waldboden-Torf-Gemisch, sowie ein kleines Wassergefäß oder eine Tropftränke. Der Bodengrund ist immer etwas feucht zu halten (keine Staunässe). Mehrmals täglich sollte das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht (Luftfeuchtigkeit) werden, besser ist aber eine Regen- oder  Nebelanlage.

Temp. Tag: 22-25 °C Temp. Nacht: 18-20 °C Temp. lokal: bis 30 °C Luftfeuchte: 75-95 %

Die Beleuchtungsdauer muss 10-14 Std. je nach Jahreszeit betragen. Sie benötigen eine hohe Lichtintensität. Ideal sind Speziallampen mit hohem UV-A und UV-B Anteil.

Ernährung

Das Futterangebot besteht aus lebenden Insekten, wie Heimchen, kleinere Heuschrecken, Schaben und Grillen. Oft gelingt die Umstellung auf handelsübliches Fertigfutter für insektenfressende Reptilien, das mit der Pinzette angeboten werden muss. Wachsmotten sollten wegen ihres großen Fettgehaltes nur selten und in sehr geringen Mengen verfüttert werden. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen (Bestauben des Futters). Da Wasser fast nur in Tropfenform von Blättern oder Einrichtungsgegenständen aufgenommen wird, ist eine Tropftränke empfehlenswert, alternativ können sie auch täglich aus der Pipette getränkt werden.

Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Die Körperform beim Weibchen ähnelt einem Blatt, Männchen sind schmaler und länglicher geformt, besitzen einen längeren Schwanz und eine deutlicher gezackte Rückenlinie.

Das Weibchen vergräbt seine Eier (3-9 Stück) im Bodengrund, der dementsprechend aus einem grabfähigen Substrat bestehen muss. Die Inkubationszeit beträgt 40-50 Tage bei einer Temperatur von 23 °C. Als Erstfutter für die Jungtiere eignen sich kleine Insekten wie Fruchtfliegen und Mikroheimchen. Die Lebenserwartung kann 3-5 Jahre betragen.

Anzeigepflicht – Artenschutz

Der Tierbestand ist unverzüglich nach Beginn der Haltung der zuständigen Behörde schriftlich anzuzeigen. In ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.

Artenschutz: WA Anhang II; EU Anhang B. Der Kaufbeleg ist der erforderliche Herkunftsnachweis für das Tier. Bitte gut aufbewahren!

Wichtige Information

Zur Kommunikation und Feindabwehr vibrieren sie hochfrequent mit ihrem Körper. Bei Bedrohung können sie sich totstellen, indem sie sich fallen lassen, dunkel färben, die Augen schließen und einige Zeit so verharren. Für die Ruhephase wird für ca. zwei Monate die Beleuchtungsdauer um 2-3 Stunden verkürzt und die Temperatur um 3-4 °C abgesenkt.

Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Test: petdata; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: BMELV (1997): Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag

  • Gemäß § 21. Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF