Arrau-Schienenschildkröte (Podocnemis expansa)
Arrau-Schienenschildkröte Podocnemis expansa | |
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Name | Arrau-Schienenschildkröte |
Name Lat. | Podocnemis expansa |
Familie | Schienenschildkröten |
Familie lat. | Podocnemididae |
Ordnung | Schildkröten |
Ordnung lat. | Testudines |
Verbreitung | Südamerika |
Habitat | Flüsse |
Tiergröße | 65 cm |
Ernährung | Trockenfutter, Vegetabilien |
Temperatur | 28-30 °C |
Sonnenplatz | 35-40 °C |
Luftfeuchtigkeit | 60-90 % |
Verhalten | Friedlich |
Haltung | Einzeln, Paar, Gruppe |
Schwierigkeitsgrad | Experten |
Behältnis | Aquaterrarium |
Behältnisgröße | 350 x 120 x 100 cm |
Lebenserwartung | 25-30 Jahre |
Artenschutz | WA Anhang II; EU Anhang B |
Anzeigepflicht | Ja |
Vorkommen
Die Arrau-Schienenschildkröten sind im Nördlichen Südamerika, am Oberlauf des Amazonas sowie in den, in die Karibik entwässernden großen Flüssen beheimatet. Sie leben in langsam fließenden und stehenden Gewässern sowie Sümpfen mit weichem Bodengrund und geschützten Sonnenplätzen an den Ufern.
Terrarium und Haltung
Mindestmaße für das Aquaterrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere:
Grundfläche für 1-2 Tiere: 5PL x 2,5PL (L x B) | Wasserstand: 2PB |
Die Panzerlänge (PL) und die Panzerbreite (PB) wird am größten Tier gemessen. Für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 10 %, ab dem 5. Tier um 20 % zu erweitern. Empfehlenswert ist ein Aquaterrarium von z.B. 350 x 120 x 100 cm, das an einem ruhigen Platz aufgestellt werden sollte.
Der Wasserteil, mit einem weichen Bodengrund aus Sand oder feinem Kies, sollte mit robusten Wasserpflanzen, Moorkienwurzeln und großen Steinen (Sichtbarrieren und Versteckmöglichkeiten), die teilweise bis an die Wasseroberfläche reichen, strukturiert sein. Zusätzlich sollte die Wasseroberfläche mit vielen Schwimmpflanzen bedeckt sein. Dazu benötigen sie einen beheizten (Bodenheizung), sandigen Landteil (Insel), der deutlich erhöht über der Wasserfläche liegen sollte, als Sonnenplatz und zur Eiablage. Zur Erhaltung der Wasserqualität ist ein sehr leistungsstarker Filter sowie ein häufiger Wasserwechsel empfehlenswert.
Temp. Tag: 25-28 °C | Temp. Nacht: 20-24 °C | Temp. lokal: 35-40 °C | Wassertemp.: 24-28 °C |
Die Beleuchtungsdauer sollte 10-14 Std. je nach Jahreszeit betragen. Sie benötigen tägliche UV-Bestrahlung und Sonnenplätze mit Strahlungswärme.
Ernährung
Sie benötigen vorwiegend pflanzliche Nahrung. Das Futterangebot besteht aus Wasserpflanzen (z.B. Wasserpest), Algen, Salat, Endivien, Löwenzahn, Tomaten und Obst (z.B. Bananen, Äpfel) ergänzt mit pelletiertem Wasserschildkrötenfutter. Dazu gelegentlich etwas tierische Nahrung, wie Fischstücke, Garnelen, Krebse, Schnecken etc., die auch tiefgekühlt angenommen wird, oder Gelatinefutter. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen sowie Sepiaschale.
Empfehlenswert sind mind. 1-2 Fastentage pro Woche. Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.
Fortpflanzung und Zucht
Die Männchen haben einen konkaven Bauchpanzer (Plastron) und einen deutlich längeren Schwanz.
Es kann mehrere Gelege pro Jahr geben. Das Weibchen vergräbt seine Eier, 10-70 Stück pro Gelege, in Gewässernähe. Die Inkubationsdauer beträgt 60-90 Tage bei 26-32 °C.
Anzeigepflicht – Artenschutz
Der Tierbestand ist unverzüglich nach Beginn der Haltung der zuständigen Behörde schriftlich anzuzeigen. In der Folge müssen alle Zu- und Abgänge gemeldet werden.
Artenschutz: WA Anhang II; EU Anhang B. Der Kaufbeleg ist der erforderliche Herkunftsnachweis für das Tier. Bitte gut aufbewahren! In ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.
Wichtige Information
Sie leben weitgehend aquatisch, benötigen einen geräumigen Schwimmraum und verlassen das Wasser nur zum Sonnenbad und zur Eiablage. Obwohl die Tiere untereinander sehr verträglich sind, muss darauf geachtet werden, dass rangniedrige Tiere ausreichend Futter erhalten. Die Lufttemperatur muss immer um mindestens 2-3 °C höher sein als die Wassertemperatur. Für eine 10-12 wöchige winterliche Ruhepause wird die Temperatur um 3-4 °C abgesenkt und die Beleuchtungsdauer um 2-3 Stunden reduziert. Eine kontrollierte Freilandhaltung während der Sommermonate ist möglich. Um die heimische Fauna nicht zu verfälschen, dürfen sie keinesfalls ausgewildert werden.
Es ist auf besonders gute Wasserqualität zu achten. Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: petdata; Bild: petdata
Quellenangabe: BMELV (1997): Tierschutzgutachten - Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF